Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Intern: Straßenbahn oder Sportwagen, Hauptsache keine Überstunden!

Straßenbahn oder Sportwagen: Da kann man schon mal durcheinander kommen. (Symbolfoto: mjt)
Straßenbahn oder Sportwagen: Da kann man schon mal durcheinander kommen. (Symbolfoto: mjt)
Straßenbahn oder Sportwagen: Da kann man schon mal durcheinander kommen. (Symbolfoto: mjt)
Straßenbahn oder Sportwagen: Da kann man schon mal durcheinander kommen. (Symbolfoto: mjt)
Straßenbahn oder Sportwagen: Da kann man schon mal durcheinander kommen. (Symbolfoto: mjt)

Kennen Sie das auch? Sie werden auf einer Veranstaltung gefragt, ob Sie eng an eng in der überfüllten Straßenbahn angereist sind oder mit dem eigenen Porsche? Und freilich erinnern Sie sich nicht mehr. ÖPNV oder Opulenz, Hauptsache man kommt überhaupt zum Termin. Das dachte sich kürzlich womöglich auch Augsburgs Baureferent, der ohnehin gerade im Rampenlicht steht, weil er Unsummen für Unmengen an lange zurückliegenden Überstunden von der Stadt Augsburg haben möchte. Gut, der Fairness halber muss gesagt werden, dass er auf der Veranstaltung zur Zukunft des Augsburger Nahverkehrs konkret gefragt wurde, wie er im Hinblick auf die beabsichtigte Verkehrswende im Jahre 2040 zu einer solchen Veranstaltung kommen werde. Seine Antwort: er werde mit dem Nahverkehr anreisen. Ungefragt fügte er aber hinzu, dass er auch heute schon mit den Öffentlichen gekommen sei.

Unglücklich nur, dass vor dem Veranstaltungsort sein Auto, besagter Porsche, stand und ein Foto des parkenden Luxuswagens danach auf Facebook kursierte. Unglücklich auch, dass dieses Missgeschick ausgerechnet auf einer Veranstaltung passierte, bei der es um Verkehrspolitik und Klima ging.

Aber wer so viel arbeitet, wie es wohl Gerd Merkle tut – über 4500 Überstunden kommen schließlich nicht von ungefähr – der kann einen Sportwagen schon mal mit einer Straßenbahn verwechseln. Die Autorin denkt nach Flugreisen auch immer, dass sie mit dem Segelschiff unterwegs war oder wenn im April die Heizung noch ordentlich feuert, dass es ja eigentlich noch fast Januar ist. Reine Autosuggestion. Apropos Auto: Merkle erklärte den Fahrzeug-Fauxpas danach in der Augsburger Allgemeinen. Er habe ursprünglich vorgehabt, vom Büro aus direkt mit der Straßenbahn zum Veranstaltungsort Kongress am Park zu kommen, dann aber festgestellt, dass Unterlagen zu Hause liegen. Aus Zeitgründen sei er letztendlich mit dem Auto weitergefahren.

Es waren also wieder Zeitgründe. Eine Straßenbahnfahrt, inklusive Umsteigen und Verspätungen, hätte schließlich noch deutlicher auf das Überstundenkonto eingeschlagen, oder nicht? So gesehen hat Herr Merkle dann ja wohl alles richtig gemacht. (jaf)


Von Janina Funk

Redakteurin Augsburg-Redaktion

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