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Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Im Hörsaal der Löwen: Studenten der Hochschule stellen vor einer Jury ihre Start-Up-Ideen vor

Verena, Janina und Johannes sind Studenten der Hochschule Augsburg und sie trinken gerne Smoothies. Doch das Getränk Zuhause herzustellen ist umständlich, Obst oft nicht lange haltbar, und eigentlich brauchen sie für eine einzelne Portion auch nur geringe Mengen der verschiedenen Obst- oder Gemüsesorten. Deshalb stellen sie einem gut gefüllten Hörsaal ihre Geschäftsidee vor: Sie wollen einzeln abgepackte Smoothie-Portionen für die Gefriertruhe anbieten. Der Inhalt soll Bio sein, und die Verpackung aus Pappe biologisch abbaubar. „Wenn das Obst frisch eingefroren wird, verliert es kaum an Geschmack und Nährstoffen”, erklärt Janina. „Außerdem müssen, wenn das Obst bereits gefroren ist, keine zusätzlichen Eiswürfel mehr verwendet werden.”
Mit dieser Idee treffen die Studenten genau den aktuellen Wunsch vieler Konsumenten nach gesunden und umweltbewussten Produkten, lobt sie eine Jury von fünf erfolgreichen Start-Up Unternehmern, die an diesem Tag im Hörsaal in der ersten Reihe sitzt. Im „Hörsaal der Löwen”, benannt nach dem VOX-Fernsehformat „Die Höhle der Löwen”, haben die Studententeams 15 Minuten Zeit, um ihren Unternehmergeist unter Beweis zu stellen. Die Jury bewertet die Ideen der gründungsinteressierten Studierenden und gibt ihnen Anregungen zur Umsetzung.
Der Hörsaal der Löwen bildet den Höhepunkt und gleichzeitig auch die Abschlussprüfung des Seminars „Start-up Thinking”, das Dozent Martin Plöckl in diesem Semester zum vierten Mal an der Hochschule angeboten hat. Studenten sollen dort für das Thema Gründung sensibilisiert werden und das nötige Know-how dafür erhalten.
Fünf Gruppen präsentieren an diesem Tag ihre Ideen, und stellen sich dann den Fragen der Jury. Diese spart zwar nicht mit Lob, doch auch mit kritischen Fragen und Meinungen ist sie nicht zurückhaltend. So müssen die Studenten ihre Ideen zum Teil vor heftiger, doch immer gut begründeter, Kritik verteidigen. Die Geschäftsmodelle der Seminarteilnehmer sind vielfältig: Eine App, die beim Autofahren automatisch den Unfallhergang festhalten soll, Porridge im Glas, oder eine Kombination aus Schlafsack und selbstaufblasbarer Isomatte namens „Schlumi”.

Die Jury bewertet sowohl die Geschäftsidee als auch die Präsentation und zieht sich dann zusammen mit dem Seminarleiter zurück, um den Gewinner festzustellen. Während die Jury nicht im Raum ist, rätseln die Teilnehmer, wer wohl gewinnen wird. Wen hat die Jury am meisten gelobt? Bei welcher Idee waren sie überzeugt, dass sie auch umsetzbar ist?
Nach einer Viertelstunde kehrt die Jury von der Beratung zurück. „Es war ein wirklich knappes Rennen”, meinen sie. Die Ideen hätten sie sehr beeindruckt und sie seien überrascht gewesen, mit welcher Leidenschaft die Studierenden an ihre Themen herangegangen seien. Verena, Janina und Johannes können am Ende nicht den ersten Preis, ein I-Pad, mit nach Hause nehmen. Stattdessen gewinnen Simon Paesler, Jan Uhrig und Steffen Schmid mit ihrer App „Crashmate”, die sie gerne auch bald auf den Markt bringen wollen.
Bisher sei noch kein Start-Up Unternehmen aus dem Seminar entstanden, erzählt Martin Plöckl. „Aber der Impuls ist wichtig, dass auch etwas anderes als eine Festanstellung zum Erfolg führen kann.” Das Niveau würde kontinuierlich steigen, und es gebe immer mehr Studenten, die das Seminar weiter empfehlen. Der Seminarleiter ist auf jeden Fall zufrieden mit seinen Studenten: „Unabhängig von der Jurybewertung kriegt natürlich auch jeder eine Note. Und die wird dieses Semester sicher durchgehend positiv ausfallen.”


Von Laura Türk
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