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Aichacher Zeitung Logo„Eine gute Nachricht für Premium Aerotec”: Neuer Auftrag könnte Arbeitsplätze retten | Aichacher Zeitung

Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

„Eine gute Nachricht für Premium Aerotec”: Neuer Auftrag könnte Arbeitsplätze retten

Gute Neuigkeiten für Premium Aerotec: Airbus vergibt neues Arbeitspaket an sein Tochterunternehmen. (Foto: Patrick Bruckner)
Gute Neuigkeiten für Premium Aerotec: Airbus vergibt neues Arbeitspaket an sein Tochterunternehmen. (Foto: Patrick Bruckner)
Gute Neuigkeiten für Premium Aerotec: Airbus vergibt neues Arbeitspaket an sein Tochterunternehmen. (Foto: Patrick Bruckner)
Gute Neuigkeiten für Premium Aerotec: Airbus vergibt neues Arbeitspaket an sein Tochterunternehmen. (Foto: Patrick Bruckner)
Gute Neuigkeiten für Premium Aerotec: Airbus vergibt neues Arbeitspaket an sein Tochterunternehmen. (Foto: Patrick Bruckner)

„Es ist eine gute Nachricht für Premium Aerotec hier in Augsburg”, sagte IG Metall-Geschäftsführer Michael Leppek gestern über das neue Arbeitspaket des Airbus-Tochterunternehmens. Am Montag teilte das Unternehmen mit, dass es den Auftrag zur Fertigung eines „Rear Center Tanks” (RCT), der Airbus A321 XLR-Maschine erhalten habe - eine neue Langstreckenversion der Airbus A320-Familie. Die neue Fertigung wird sich wohl auch positiv auf die rund 1500 Arbeitsplätze auswirken, die bis 2023 von einem massiven Stellenabbau bedroht sind. Im April dieses Jahres informierte das Unternehmen die Beschäftigten erstmals über die geplanten Sparmaßnahmen. Die Geschäftsführung kündigte damals auf einer Betriebsversammlung an, bereits im Jahr 2021 rund 500 Stellen abzubauen. Im schlechtesten Fall müssten dann bis 2023 rund 1000 weitere Stellen gestrichen werden. Vor allem der Baustopp des Riesen-Airbus A 380 sorgte für Probleme bei der Airbus-Tochter, denn große Teile des Flugzeugs wurden in Augsburg hergestellt. Aktuell arbeiten etwa 3600 Menschen in der Fuggerstadt für den Zulieferer von Flugzeugteilen.

„Wie viele Arbeitsplätze das neue Bauteil retten wird, kann man so genau noch nicht sagen”, meinte Michael Leppek. „Aber es macht uns Mut, dass wir gut aufgestellt sind.” Augsburg sei ein Standort, der alles könne: Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und Galvanik. Viele andere Standorte hätten gar keine Entwicklung, und könnten solch ein neues Teil deshalb gar nicht bauen. „Ich denke wegen dieser Kompetenz haben wir den Auftrag auch bekommen.” Leppek hofft, dass Augsburg als ein Standort, der neue Teile zuverlässig für die allgemeine Produktion entwickelt, auch zukünftig solche Aufträge für sich gewinnen kann. Denn: „Wir brauchen mehr solche gute Nachrichten, wir brauchen mehr Arbeitspakete.” Der Stellenabbau sei mit diesem Paket noch nicht vom Tisch. Dennoch freut sich die IG Metall über einen wichtigen ersten Schritt.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass Airbus uns die Fertigung dieser technisch anspruchsvollen Struktur anvertraut”, sagte am Montag auch Premium Aerotec-Vorstandsvorsitzender Thomas Ehm. „Wir standen mit unserem Angebot für dieses Arbeitspaket im harten internationalen Wettbewerb mit entsprechendem Kostendruck. Der Anlauf eines umfangreichen Restrukturierungsprojektes führt schließlich dazu, dass wir den RCT wettbewerbsfähig herstellen können.” Das neue Paket werde auch „einen positiven Einfluss auf die Höhe der ab Ende 2020 an den Auslastungsrückgang anzupassende Mitarbeiterzahl haben”, verspricht der Vorstandsvorsitzende.

Mit vorbereitenden Arbeiten, etwa der Herstellung der Fertigungsmittel, soll zeitnah begonnen werden. Der Start der Einzelteilfertigung ist bereits für das Frühjahr 2020 vorgesehen, die Montage wird wohl ab Herbst 2020 stattfinden. Beim Bau des neuen Tanks profitiere man unter anderem von der Erfahrung in der Fertigung des Eurofighter-Rumpfmittelteils, das ebenfalls in Augsburg gefertig wird und einen vergleichbaren Integraltank enthalte.

Um weitere Arbeitsplätze zu sichern, versuche das Unternehmen momentan, weitere Arbeitspakete für den Standort zu gewinnen, so Leppek. Beworben habe man sich zum Beispiel für ein großes Paket, das momentan in Oberpfaffenhofen gefertigt wird - ein großes Teil zwischen Tragfläche und Heckflügel der A 320- Maschine.

Dieses wurde früher schon einmal in Augsburg gefertigt, „das wäre ein Teil, das uns sehr gefallen würde”. Der Wettbewerb sei aber immer sehr groß - schließlich gebe es auch an den anderen Standorten Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz behalten wollen.


Von Laura Türk
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