Wie sehr ihnen das Wohl und die Sicherheit der Kinder am Herzen liegen, betonten alle Redner bei der Auftaktveranstaltung der diesjährigen Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“ von der Kreisverkehrswacht Aichach-Friedberg. Dieses Mal fand die Aktion an der Grund- und Mittelschule in Dasing statt, worüber sich Schulleiter Gerhard Schmid sehr freute. Er führte durch das Programm am Donnerstagvormittag, dem neben den Gästen die Erstklässler lauschten, denn um sie ging es schließlich.

Knapp die Hälfte der Schüler der drei ersten Klassen kommt zu Fuß zur Schule. Deswegen würden auch weiterhin Schulweghelfer gesucht, sagte Schmid. Deren Zahl ist laut Manfred Losinger (stellvertretender Landrat Aichach-Friedberg) bayernweit von 30 000 auf 25 000 zurückgegangen, was er unter anderem auf die Corona-Zeit zurückführt. Wie wichtig ein Mitwirken aller Beteiligten für einen sicheren Schulweg sei, betonten Dasings Bürgermeister Andreas Wiesner, Helmut Beck (Vorsitzender der Kreisverkehrswacht) sowie Vertreter der Polizei und Hubert Schröder vom Bayerischen Innenministerium. Damit sind Eltern, Kinder, Schulweghelfer und selbstverständlich Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer gemeint.

Hubert Schröder ist mit dem Thema Schulwegsicherheit seit 30 Jahren befasst und erinnert sich noch an schlimme Zeiten. In den 1970er Jahren sei es immer wieder zu tödlichen Unfällen auf dem Weg zur Schule oder wieder nach Hause gekommen. 1975 waren gar 35 Kinder ums Leben gekommen, was statistisch betrachtet ein totes Kind pro Woche auf dem Schulweg bedeutete. „Ich bin so dankbar für die Verkehrserziehung”, sagte Schröder. Im vergangenen Jahr gab es einen tödlichen Schulwegunfall in Nordbayern, wusste der Vertreter aus dem Innenministerium.

Das Thema Eltern-Taxi wurde ebenfalls kurz angerrissen. Eine Polizistin bestätigte, dass dies immer noch ein Problem sei – aus mehreren Gründen. Zum einen gefährden Mütter oder Väter, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, andere Schüler durch ihr Rangieren und Parken. Gleichzeitig lernten die eigenen Kinder nicht, achtsam im Verkehr zu sein, da sie als Mitfahrer erst gar nicht daran teilnehmen. Nur wer selbst Teil des Straßenverkehrs ist, kann das entsprechende Verhalten und die gebotene Vorsicht erlernen, sagte unter anderem Helmut Beck, selbst pensionierter Polizeibeamter.

Als die Erstklässler schon langsam an die Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit kamen und der Bewegungsdrang überhand nahm, gab es noch Geschenke. Zum einen gelbe Warnwesten für eine gute Sichtbarkeit auf den Straßen und zusätzlich von der Sparkasse, die neben der AOK als Partner der Aktion anwesend war, Malkästen und Spardosen. Dann hatten sich die Kleinen ihre Pause redlich verdient und Schulleiter Gerhard Schmid schickte sie los. Für die Gäste gab es noch ein paar Häppchen und Getränke.