Der bange Blick zum Himmel gehört für sie in den kommenden Wochen dazu: Seit Montag dürfen die Schausteller auf das Plärrergelände und alles vorbereiten für die diesjährige Osterausgabe von Bayerisch-Schwabens größtem Volksfest. Der Osterplärrer startet am 31. März und dauert bis einschließlich 14. April.
Der Wunsch nach gutem Wetter, den Augsburger Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle während der Plärrer-Pressekonferenz am Montag mehrfach äußert, hat eine gewisse Brisanz. Im August 2023 hinterließ ein Hagelsturm im Süden Augsburgs eine Spur der Verwüstung. Das Plärrergelände wurde dabei zwar nur von Starkregen und nicht von Hagel getroffen, trotzdem war es eine Situation, die Stadt und Polizei zu einigen Feinjustierungen im Sicherheitskonzept veranlasst hat.
Robert Maschke ist als Chef der Polizeiinspektion Mitte auch zuständig für den Plärrer. „Mit der Sicherheitslage waren wir sehr zufrieden”, kommentiert er die Vorkehrungen zum vergangenen Herbstplärrer. Die breiteren Gassen zwischen den Fahrgeschäften hätten sich bewährt, ebenso die Sperrung der Langenmantelstraße an den Wochenenden. An der dortigen Haltestelle der Straßenbahn gebe es „kein Gerangel und kein Geschubse”, betont Maschke die durch die Sperrung entspannte Situation. Während nach außen hin in Sachen Sicherheit für die Besucher kaum Änderungen spürbar seien, habe man aber intern aufgerüstet. So sei die Plärrerwache vergrößert worden und über ein neues Lautsprechersystem könne nun die Polizei direkt alle Festbesucher informieren und ansprechen - etwa bei einer drohenden Extremwetterlage. Bislang erfolgte die Information der Festbesucher über die Schausteller, was auch während des Starkregens im vergangenen Sommer funktioniert hatte. Trotzdem sieht Maschke die Möglichkeit, zentrale Durchsagen machen zu können, als wichtigen Baustein im Sicherheitskonzept.
Erstmals soll es auch eine Besucherzählung auf dem Plärrer geben, wie Referent Hübschle verrät - allerdings nicht mit Klicks an den Einlasskontrollen, sondern digital. Die Zahlen seien ebenfalls wichtig für die Sicherheit. „Wir hoffen, dass der Platz brechend voll ist, aber nicht zu voll”, so Hübschle.
Ein bisschen Pech hatten die Veranstalter im Vorfeld: Die Betreiber zweier großer Fahrgeschäfte hatten ihre Verträge wieder zurückgeben müssen. Die eine, neue Attraktion sei schlicht nicht rechtzeitig fertig geworden, erklärt Josef Diebold, Chef des schwäbischen Schaustellerverbands.
Der andere Betreiber hätte sein Fahrgeschäft nicht rechtzeitig transportabel machen können. Doch: „Es gibt keine Lücke auf dem Plärrer”, sagt Diebold. Man habe guten Ersatz gefunden. So steht etwa statt der Neuheit ein alter Bekannter an der Wertach: das Riesenrad.
Nicht nur in dieser Hinsicht haben die Organisatoren des Plärrers Flexibilität bewiesen. Nach dem Herbstplärrer gab es Kritik am Standort der barrierefreien Toilette. Um zu ihr zu gelangen, musste man über einen mit Kies aufgeschütteten Bereich - für Rollstuhlfahrer ein Unding, wie Diebold zugibt. Nun wurde nachgebessert. Die barrierefreie Toilette steht diesmal auf einer asphaltierten Fläche. Es werde „keine Stolperfallen, keinen Kies” auf dem Weg dahin geben, verspricht Wirtschaftsreferent Hübschle.
Offiziell eröffnet wird der Osterplärrer am Sonntag, 31. März, um 17 Uhr mit dem Fassanstich durch Oberbürgermeisterin Eva Weber im Festzelt Binswanger. Gäste der beiden Festzelte müssen sich auf einen etwas teureren Besuch einstellen. Der Preis für die Maß Bier beläuft sich heuer auf 11,70 Euro beziehungsweise 12,40 Euro.
Info: Geöffnet hat der Osterplärrer von 31. März bis 14. April, montags bis donnerstags von 12 bis 23 Uhr, freitags von 12 bis 23.30 Uhr, samstags von 10.30 bis 23.30 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10.30 bis 23 Uhr. Das komplette Programm findet sich im Internet auf augsburger-plaerrer.de.