Gemalt hat Manuela Maidhof schon als kleines Mädchen sehr gerne. Der Weg, ihre Berufung zum Beruf zu machen ist jedoch mit Umwegen verbunden. Nach dem Abitur absolviert sie zunächst eine Ausbildung zur Landschaftsgärtnerin und studiert danach Sprachheilpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Während der 20-jährigen Tätigkeit als Therapeutin fühlt sich die 55-Jährige irgendwann nicht mehr erfüllt. Sie wünscht sich mehr vom Leben, als „nur zu funktionieren“. In dieser nicht einfachen Zeit findet sie Trost in der Malerei. Vor etwa zehn Jahren macht sie eine Ausbildung für intuitives Malen. Diese besondere Art der Kunst, bei der man intuitiv eine leeres Blatt Papier oder eine Leinwand mit Leben füllt, bringt sie nun auch anderen Menschen bei. So können Seelenbilder entstehen, denn der Intuition soll Raum gegeben werden. Der kreative Fluss steht im Vordergrund.
Die Aussage: „Ich kann nicht malen“, hört sie dabei immer wieder. Doch Maidhof sagt in solchen Momenten ganz klar: „Jeder kann malen, auch du.“ In ihren Kursen geht es darum, den Teilnehmer etwas tiefer in sich hinein blicken zu lassen. Was bewegt die Person gerade, was macht sie aus? Diese Fragen sollen angestoßen werden. Das Malen soll eine Verbindung zu einem selbst bringen. Spüren, welche Farbe gerade guttut, welche Form sich zeigen möchte.
Seit drei Jahren wohnt die gebürtige Aschaffenburgerin mit ihrem Lebensgefährten im Aindlinger Ortsteil Gaulzhofen, wo sie auch ein eigenes Atelier hat. Derzeit sind Bilder von ihr im Aindlinger Rathaus zu bewundern. „Alltagsheldinnen und Blütenzauber“ heißt die Ausstellung, bei der auch Holzschnitte von Ulrike Bolsinger zu sehen sind. Mit dem Thema Frau beschäftigt sich Maidhof, selbst Mutter einer erwachsenen Tochter, schon länger. Unter anderem, weil sie als 1967 Geborene noch mit einem anderen Rollenverständnis aufgewachsen ist. Eines ihrer zahlreichen Bilder zeigt die US-Bürgerrechtlerin Rosa Louise Parks, die weltweit Bekanntheit erlangt hat, weil sie sich geweigert hatte, als Afroamerikanerin einem weißen Fahrgast ihren Sitzplatz im Bus zu überlassen. Dafür wurde sie 1955 festgenommen. Ein weiteres Motiv in Maidhofs Sammlung ist Waris Dirie, ein somalisch-österreichisches Model, die durch ihren Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung Bekanntheit erlangte.
Neben einer üppigen Galerie mit eigenen Werken, nimmt Manuela Maidhof auch Auftragsarbeiten an. Dabei geht sie auf spezielle Wünsche oder Themen ein. Auch sogenannte Seelenbilder bietet sie an. Diese Werke sollen den Auftraggeber dabei unterstützen sein ureigenes Potential zum Ausdruck zu bringen. Was, wenn das Bild am Ende nicht gefällt? „Das kommt eigentlich nicht vor“, antwortet Maidhof. Durch die ausführliche Vorbesprechung, regelmäßigem Austausch und der Übermittlung von Zwischenständen der entstehenden Kunstwerke, wisse sie, was demjenigen gefällt und auch in den vorgesehenen Raum passt.
Auf ihrer Homepage www.manuelamaidhof.com bekommen Interessierte einen guten Einblick in die Arbeit und das Wirken von Manuela Maidhof. Auch ein Kurskalender ist verfügbar sowie die Kontaktdaten der Malerin aus Gaulzhofen.