Zwar steht der Spaß im Vordergrund, doch die Band hat schon zu viel erreicht, als dass es ohne Ehrgeiz gehen würde. Die letzte Probe vor einem Auftritt steht an. Dieses Wochenende musiziert das Klapprad zusammen mit der Blaskapelle einer Musikschule in Ismaning. Gespielt werden Songs wie „Sternenhimmel” von Hubert Kah und der Spiritual „Joshua fit the battle of Jericho”. Die Auswahl der Lieder übernehmen die Musiker gemeinschaftlich. In der Regel sind es eingängige Stücke, die Fischer aufs Wesentliche reduziert.

Einmal in der Woche probt die etwas andere Band. Das Klapprad arbeitet mit Sinnbildern und Signalen statt Noten, Emotionen spielen eine große Rolle. Das resultiert schon aus dem Konzept des Bandprojekts. Fischer wollte bewusst nicht, dass Profimusiker an den Instrumenten stehen und nur von Menschen mit Handicap im Hintergrund begleitet werden. „Jeder ist wichtig” im Klapprad, erklärt er. Der 39-Jährige spricht von einer Familie, wenn er das Musikprojekt beschreibt.

Gegründet wurde „Das grüne Klapprad” 1998. Florian Fischer machte damals seine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Er hört von der Band Station 17, ein Projekt aus Hamburg, und beschließt, seine Facharbeit über das Musizieren in einer integrativen Band zu schreiben. Der Name „Das grüne Klapprad” wird recycelt, so hieß bereits Fischers ehemalige Schulband.

Mittlerweile ist die integrative Band Teil der SHG Dachau, einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit Handicap. Der Verein bietet auch eine Wohnberatung und Behindertenbasketball an. Die betreuenden Musiker, darunter Florian Fischer und seine Frau Melanie Fischer, sind ausschließlich ehrenamtlich tätig.

Ein ausführlicher Bericht in der Samstag-Ausgabe der Aichacher Zeitung.