Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.01.2023 11:09

Ich bin ja scho froh, dass ich mich an den Monaco Franze erinnern kann", entfuhr es dieser Tage unserem jungen Kollegen, der gerne von sich schreibt, dass er aus dem Hinterland kommt. Zumindest ist er wahrscheinlich eher dort daheim, wo sich einstmals der Räuber Kneißl herumtrieb als der Aichacher an sich. Doch das ist eine andere Geschichte. Auslöser für einen kurzen Ausflug zum Monaco Franze alias Helmut Fischer war vielmehr der 80. Geburtstag von Günther Maria Halmer, dem "Tscharlie" aus den "Münchner G'schichten". Dafür ist genannter Kollege nämlich noch zu jung, wie einer der Redaktions-Silberrücken feststellen musste, als er wie immer sofort zu schwärmen begann.

Tatsächlich gibt es ja durchaus eine Verbindung zwischen Tscharlie und dem ewigen Stenz, von Regisseur Helmut Dietl ganz abgesehen: Der Karl Obermayr hat in beiden Kultserien mitgewirkt. Er war der Arbeitskollege von Monaco, der Kopfeck Manni, und er war der Wirt vom Sankt-Anna-Eck und bockbeinige Vater von Susi, Tscharlies großer Liebe. Nicht mithalten kann derweil Monacos Lebensstil mit den Lebensweisheiten, die "Philosoph" Tscharlie den Zuschauern mit auf den Weg geb. Der alte Kollege hat sie aus gutem Grund dem jungen Hinterlandler ans Herz gelegt. Nie war Tscharlie wertvoller als in diesen Zeiten! Doppeltes Ausrufezeichen!!

Und schon hatte sie ihn wieder, diese Melancholie des Alters. Was wäre wohl aus dem Tscharlie geworden, hätte sich eine seiner genialen Ideen tatsächlich zu einer "Riesensach" entwickelt und der arbeitsscheue Lebenskünstler hätte sich zu einem erfolgreichen Geschäftsmann gemausert? Dann wüssten wir heute nicht, wo Sacramento ist, und vor allen Dingen, warum ein Mann einmal in seinem Leben in Sacramento gewesen sein muss. Warum man Jeans mit "Tsch", also "Tscheans", schreibt, und warum es ein totaler Schmarrn war, dass die Susi einen Langweiler geheiratet hat. Herzlichen Glückwunsch, Günther Maria Halmer!

Tscharlie, schee war's.

north