Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.11.2023 23:00

Borkenkäfer, Hitze und Trockenheit

Geschäftsführer-Wechsel: Anton Wittmann (Dritter von links) kündigte seinen Rückzug an. Neuer Geschäftsführer wird Johann Gerstmeier aus Rederzhausen (links) zusammen mit Jakob Weiß. FBG-Vorsitzender Anton Späth-Wernberger (rechts) dankte Anton Wittmann für den stetigen Einsatz für die Waldbauern. (Foto: Franz Hofner)
Geschäftsführer-Wechsel: Anton Wittmann (Dritter von links) kündigte seinen Rückzug an. Neuer Geschäftsführer wird Johann Gerstmeier aus Rederzhausen (links) zusammen mit Jakob Weiß. FBG-Vorsitzender Anton Späth-Wernberger (rechts) dankte Anton Wittmann für den stetigen Einsatz für die Waldbauern. (Foto: Franz Hofner)
Geschäftsführer-Wechsel: Anton Wittmann (Dritter von links) kündigte seinen Rückzug an. Neuer Geschäftsführer wird Johann Gerstmeier aus Rederzhausen (links) zusammen mit Jakob Weiß. FBG-Vorsitzender Anton Späth-Wernberger (rechts) dankte Anton Wittmann für den stetigen Einsatz für die Waldbauern. (Foto: Franz Hofner)
Geschäftsführer-Wechsel: Anton Wittmann (Dritter von links) kündigte seinen Rückzug an. Neuer Geschäftsführer wird Johann Gerstmeier aus Rederzhausen (links) zusammen mit Jakob Weiß. FBG-Vorsitzender Anton Späth-Wernberger (rechts) dankte Anton Wittmann für den stetigen Einsatz für die Waldbauern. (Foto: Franz Hofner)
Geschäftsführer-Wechsel: Anton Wittmann (Dritter von links) kündigte seinen Rückzug an. Neuer Geschäftsführer wird Johann Gerstmeier aus Rederzhausen (links) zusammen mit Jakob Weiß. FBG-Vorsitzender Anton Späth-Wernberger (rechts) dankte Anton Wittmann für den stetigen Einsatz für die Waldbauern. (Foto: Franz Hofner)

Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Friedberg mit über 835 Mitgliedern blickte bei der Jahreshauptversammlung im vollen Dasinger Bäckerwirtsaal auf das zurückliegende Waldjahr zurück. „Dieses Jahr war für die Waldbauern voller großer Herausforderungen”, machte Vorsitzender Anton Späth-Wernberger deutlich. Borkenkäfer, Hitze, Trockenheit und ein Hagelsturm bereiteten große Probleme.

Die Waldbauern hätten jedoch das Schadholz zügig aufgearbeitet, lobte der Vorsitzende. Er appellierte zugleich, bei der Borkenkäferbekämpfung weiterhin ein wachsames Auge zu haben, denn auch im kommenden Jahr sei wieder mit einem großen Befall zu rechnen. Späth-Wernberger erinnerte an die diesjährige Lehrfahrt nach Thüringen, wo der Borkenkäfer gewaltige Schadflächen hinterlassen hat. Große Waldstücke mussten dort abgeholzt werden, was die Teilnehmer der Friedberger Lehrfahrt erschreckte.

Sorge bereitet dem Vorsitzenden auch die EU-Verordnung über „Entwaldungsfreie Lieferketten”. Sie fordert unternehmerische Sorgfaltspflicht entlang der Lieferkette für verschiedene Rohstoffe, dazu gehört auch Holz. Vor dem Inverkehrbringen müssen alle Marktteilnehmer eine Sorgfaltserklärung abgeben, ein digitales Informationssystem verbindet die Ware mit dem Grundstück der Herstellung. Für die Waldbauern werde sich der Bürokratie-Aufwand weiter erhöhen, sagte der Vorsitzende.

Geschäftsführer Anton Wittmann hört nach über 20 Jahren auf

CSU-Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko lobte die erfolgreiche nachhaltige Arbeit der Waldbesitzer und der Forstbetriebsgemeinschaft für die Beratung und Vermarktung des Holzanfalles. Der Grundsatz „Schützen und nützen” habe im Wald große Bedeutung, der Rohstoff Holz zum Heizen und für den Holzbau sei von großer Bedeutung.

Landratsstellvertreter Manfred Losinger, selbst Waldbesitzer, war heuer in seinem Wald durch Kalamitäten so stark gefordert wie noch nie, deshalb weiß er die Arbeit der Waldbauern sehr zu schätzen. Ralf Gang vom Amt für Landwirtschaft und Forsten erklärte, der Landkreis Aichach-Friedberg gehöre mit zu den vom Borkenkäfer stark betroffenen Landkreise. In eine aufgestellten Käferfalle gingen pro Woche rund 8000 Borkenkäfer.

Jakob Weiß von der Geschäftsstelle der Forstbetriebsgemeinschaft trug den Geschäftsbericht für 2023 vor. Gestartet sei man ab Januar mit Holzmarktpreisen bis zu 113 Euro je Festmeter. Ab Mai gingen die Preise zurück, bis auf 55 Euro je Festmeter Käferholz. Von Juni bis September gab es einen Käferholzanfall von fast 15 000 Festmetern. Insgesamt wurden 28 000 Festmeter Holz und 4000 Festmeter Hackschnitzel sowie 1400 Festmeter Brennholz vermarktet, was einen Jahresumsatz von 2,5 Millionen Euro ausmachte. Für Neuanpflanzungen wurden von den Waldbesitzern Pflanzen für rund 50 000 Euro gekauft. Die Holzabfuhr zu den Sägewerken verlief zum Teil schleppend, es dürften laut Jakob Weiß derzeit noch 2000 Festmeter auf den Holzlagerplätzen liegen, die nun zügig abgefahren werden. Die FBG kümmert sich um 24 Waldpflegeverträge.

Geschäftsführer Anton Wittmann berichtete über den Holzmarkt zum gegenwärtigen Stand. Es könne wieder Frischholz eingeschlagen werden. Der Holzpreis im Leitsortiment liegt bei bis zu 90 Euro je Festmeter, bei Käferholz gibt es 20 Euro Abschlag. Bei Papierholz gibt es noch keine Verträge. Da weiter mit Verzögerungen bei der Abfuhr gerechnet wird, soll Rundholz nur auf Lagerplätze gebracht werden, wo es längere Zeit liegen bleiben kann.

Anton Wittmann kündigte aus gesundheitlichen Gründen seinen Rückzug zum Ende des Jahres an. Er war seit 2002 Geschäftsführer der FBG. Vorher war er einige Jahre als Waldwart tätig. In seiner Zeit als Geschäftsführer galt es, große Waldkatastrophen zu bewältigen, Stürme wie Wiebke und Lothar. Wittmanns Nachfolge wird Johann Gerstmeier aus Rederzhausen antreten.


Von Franz Hofner
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