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Aichacher Zeitung LogoBedrohte Demokratie: Augsburger Friedensgespräche mit Natalie Amiri und Michel Friedman | Aichacher Zeitung

Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Bedrohte Demokratie: Augsburger Friedensgespräche mit Natalie Amiri und Michel Friedman

Die „Augsburger Friedensgespräche” finden heuer am Dienstag, 30. Januar, statt. (Foto: Stadt Augsburg)
Die „Augsburger Friedensgespräche” finden heuer am Dienstag, 30. Januar, statt. (Foto: Stadt Augsburg)
Die „Augsburger Friedensgespräche” finden heuer am Dienstag, 30. Januar, statt. (Foto: Stadt Augsburg)
Die „Augsburger Friedensgespräche” finden heuer am Dienstag, 30. Januar, statt. (Foto: Stadt Augsburg)
Die „Augsburger Friedensgespräche” finden heuer am Dienstag, 30. Januar, statt. (Foto: Stadt Augsburg)

Ist unsere Demokratie in Gefahr? Diese Frage stellt die Stadt Augsburg in diesem Jahr im Zuge der „Augsburger Friedensgespräche”. In einer Zeit in der verstärkt Ängste, Irrationalität und Hass einen Teil der Debatten bestimmen, wenden sich immer mehr Menschen rechtsextremen und populistischen Parteien zu. Dass Frieden und Demokratie nicht selbstverständlich sind, darum geht es am Dienstag, 30. Januar, 19 Uhr, im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses. Prominente Gäste sind der Publizist Michel Friedman und die Autorin Natalie Amiri. Die Moderation übernimmt die Politikprofessorin Ursula Münch, die regelmäßig im Bayerischen Fernsehen zu sehen ist.

Jeder zwölfte Deutsche hat laut Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung rechtsextremes Weltbild

Die Zahlen sind erschreckend: Jeder zwölfte Deutsche habe laut einer Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung ein rechtsextremes Weltbild, heißt es in einer Presseerklärung der Stadt Augsburg zu den Friedensgesprächen. Zugenommen habe auch die Anzahl von Menschen, die sich in Deutschland eine Diktatur wünschen. „Die Zustimmung zur Demokratie hängt auch immer mit einem Gefühl von geschützt werden und Sicherheit zusammen”, wird der SPD-Politiker und ehemalige Kanzlerkandidat Martin Schulz, der seit Dezember 2020 Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung ist, in der Pressemitteilung zitiert. Er habe den Eindruck, dass die Menschen wegen der vielen Krisen glauben, dass der Staat sie nicht mehr schützen könne. Michel Friedman ist überzeugt, dass viele nicht ausreichend gelernt hätten, mit Furcht umzugehen und gesellschaftspolitische Krisen durch eine konstruktive Streitkultur zu bewältigen. Er warnt vor der Bequemlichkeit als Gefahr für die Demokratie. Gerade jetzt sei es entscheidend, sich für die Demokratie zu engagieren.

Die Münchnerin Natalie Amiri betont, dass die Pressefreiheit und die unabhängige Berichterstattung grundlegende Pfeiler der Demokratie seien. Die 1978 geborene Tochter einer Deutschen und eines Iraners studierte in Bamberg Diplom-Orientalistik und Islamwissenschaft. Seit 2014 moderiert Amiri den „ARDWeltspiegel” und das BR-Europa-Magazin „Euroblick”. 2015 leitete sie das ARD-Büro in Teheran, 2020 musste sie aus Sicherheitsgründen die Leitung des Fernsehstudios abgeben.

Der Jurist und Philosoph Michel Friedman war von 2000 bis 2003 stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland und Herausgeber der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine” sowie von 2001 bis 2003 Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses.

Die Friedensgespräche sind Teil der aktuellen Kampagne „Wir alle sind Augsburg”, mit der sich die Stadt unter anderem gegen Antisemitismus einsetzen möchte, und bewusst in Dialogform gehalten. „Sie zeichnen sich dadurch aus, dass prominente Gäste im Podiumsgespräch ihre Positionen entwickeln und zur Diskussion stellen, bevor Rückfragen aus dem Publikum gestellt werden können”, erklärt die Stadt Augsburg.

Tickets für die Veranstaltung für 8 Euro gibt es unter anderem unter reservix.de oder in der Bürgerinformation am Rathausplatz. Weitere Informationen unter friedensstadtaugsburg.de/augsburger-friedensgespräche. (jaf/pm)

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