Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.08.2023 09:46

Baustart für grünes Rechenzentrum in Augsburg

Spatenstich für das LEW Green Data Center mit Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (Dritte von rechts), LEW TelNet-Geschäftsführer Sebastian Haggenmüller (Zweiter von rechts) und weiteren Mitarbeitern aus dem LEW TelNet-Team. (Foto: LEW/Christina Bleier)
Spatenstich für das LEW Green Data Center mit Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (Dritte von rechts), LEW TelNet-Geschäftsführer Sebastian Haggenmüller (Zweiter von rechts) und weiteren Mitarbeitern aus dem LEW TelNet-Team. (Foto: LEW/Christina Bleier)
Spatenstich für das LEW Green Data Center mit Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (Dritte von rechts), LEW TelNet-Geschäftsführer Sebastian Haggenmüller (Zweiter von rechts) und weiteren Mitarbeitern aus dem LEW TelNet-Team. (Foto: LEW/Christina Bleier)
Spatenstich für das LEW Green Data Center mit Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (Dritte von rechts), LEW TelNet-Geschäftsführer Sebastian Haggenmüller (Zweiter von rechts) und weiteren Mitarbeitern aus dem LEW TelNet-Team. (Foto: LEW/Christina Bleier)
Spatenstich für das LEW Green Data Center mit Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (Dritte von rechts), LEW TelNet-Geschäftsführer Sebastian Haggenmüller (Zweiter von rechts) und weiteren Mitarbeitern aus dem LEW TelNet-Team. (Foto: LEW/Christina Bleier)

Ohne Internet geht heutzutage so gut wie nichts mehr. Doch die digitale Welt hat einen Haken: Sie verbraucht Unmengen an Strom. Das wiederum ist, solange dieser nicht regenerativ produziert wird, ein klimatisches Problem. LEW TelNet, das Telekommunikationsunternehmen der LEW-Gruppe, ist sich dieser Problematik bewusst und errichtet im Stadtteil Oberhausen ein Rechenzentrum mit „einem nachhaltigen, beispielgebenden Energiekonzept”, wie das Unternehmen verspricht. Jetzt erfolgte der symbolische Spatenstich, an dem auch die bayerische Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach teilnahm.

Der Plan für ein „Green Data Center”, wie die LEW-Gruppe das Rechenzentrum bezeichnet, kommt bei Ministerin Gerlach an. „Sichere und leistungsstarke Rechenzentren sind zentral für die Entwicklung unseres Wirtschaftsstandorts Bayern. Aber auch der Betrieb der IT-Infrastruktur selbst muss umweltschonend sein”, sagt Gerlach. Sie sei davon überzeugt, dass „Digitalisierung und Klimaschutz zusammengedacht” werden müssten. „Dafür müssen Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen, und mit Projekten wie einem Green Data Center sehen wir, wie das gelingen kann“, so die Ministerin weiter.

Laut LEW ist das Green Data Center mit seinem energieeffizienten und klimaschonenden Betrieb das erste seiner Art in der Region. Geplant ist, dass in der zweiten Jahreshälfte 2024 zwei Hightech-Serverräume ihre Arbeit aufnehmen. Als sogenanntes „Colocation-Rechenzentrum” ist es so ausgelegt, dass „andere Unternehmen, Systemhäuser aber auch kommunale Einrichtungen dort eigene Hardware, zum Beispiel Server oder Speicher, aufstellen und betreiben” können.

Das „Green” im Namen bezieht sich auf das Energiekonzept, mit dem der Stromhunger des Rechenzentrums gestillt werden soll. Der Bedarf soll „im Regelbetrieb zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie gedeckt” werden, wie die LEW mitteilen. Der Strom kommt von Freiflächen-Photovoltaikanlage, die direkt neben dem Rechenzentrum liegt. Gemeinsam mit einer Dachanlage auf dem Rechenzentrum soll eine Leistung von 2,5 Megawatt erbracht werden. Und falls das nicht reichen sollte, stehen regionale Wasserkraftwerke für die zusätzliche Versorgung bereit.

„Rechenzentren sind das Rückgrat der Digitalisierung”

Damit nicht unnötig Energie verbraucht wird, setzen die LEW zur Kühlung statt auf Kälteerzeugung durch Kompressoren, auf Verdunstungskälte: „Bis zu einer Temperatur von 30 Grad wird Wasser zerstäubt und in den Luftkanal eingeblasen. Bei höheren Temperaturen liefern effiziente Wärmetauscher die zusätzlich erforderliche Abkühlung”, erklären die LEW. Die in den Serverräumen anfallende Wärme werde zudem als Nahwärme weitergenutzt. Durch die Begrünung von Dach- und Fassadenflächen des Gebäudes soll eine natürliche Klimatisierung erreicht werden. Außerdem sollen so die für den Bau genutzten Flächen kompensiert werden.

Für den TelNet-Geschäftsführer Sebastian Haggenmüller sind Rechenzentren „das Rückgrat der Digitalisierung”. Diese habe in vielen Bereichen gerade erst begonnen. „Deshalb ist es besonders wichtig, den CO2-Ausstoß der Rechenzentren zu reduzieren”, so Haggenmüller.

Im Endausbau soll das Rechenzentrum auf 1900 Quadratmeter vier Serverräume mit Platz für rund 600 Racks bieten. Jeder Serverraum werde dabei als eigener, separater Brandabschnitt ausgeführt. Der Bau erfolgt in zwei Phasen.

„Im LEW Green Data Center kommen zuverlässige Technologien zum Einsatz, mit der wir Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Leistungsstärke verbinden. Das zertifiziert sichere und energieeffiziente Colocation-Rechenzentrum unterstützt Unternehmen und Kommunen in unserer Region so dabei, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und gleichzeitig dazu Klimaschutzziele zu erreichen“, sagt Sebastian Haggenmüller.


Markus Höck
Markus Höck

Redakteur Augsburg-Redaktion

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