Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Augsburger Stadtwald zum „Waldgebiet des Jahres” ernannt

Der Siebentischwald gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in Augsburg. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) hat den Augsburger Stadtwald nun zum Waldgebiet des Jahres 2024 gekürt. (Foto: mjt)
Der Siebentischwald gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in Augsburg. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) hat den Augsburger Stadtwald nun zum Waldgebiet des Jahres 2024 gekürt. (Foto: mjt)
Der Siebentischwald gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in Augsburg. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) hat den Augsburger Stadtwald nun zum Waldgebiet des Jahres 2024 gekürt. (Foto: mjt)
Der Siebentischwald gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in Augsburg. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) hat den Augsburger Stadtwald nun zum Waldgebiet des Jahres 2024 gekürt. (Foto: mjt)
Der Siebentischwald gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in Augsburg. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) hat den Augsburger Stadtwald nun zum Waldgebiet des Jahres 2024 gekürt. (Foto: mjt)

Der Augsburger Stadtwald ist eines der größten, artenreichsten und ältesten Naturschutzgebiete Bayerns. Bewirtschaftet wurden die Flächen bereits in der Römerzeit, als sie der Holzgewinnung und als Weideland dienten. Die naturschutzfachlich hochwertigen Kulturlandschaften wie die lichten Kiefernwälder oder die Nieder- und Mittelwaldwirtschaft werden heute von der städtischen Forstverwaltung erhalten und gepflegt. Nun hat der Bund Deutscher Forstleute (BDF) den Stadtwald als Waldgebiet des Jahres 2024 ausgewählt. Die Landschaft werde den verschiedensten Ansprüchen an einen Wald inmitten einer Großstadt gerecht, so die Begründung. Die Vielfalt der Ökosystemleistungen des Auwalds sei bemerkenswert.

Der Wald biete Raum für den Naturschutz, für Trinkwasserschutz und für die Erholung und zeige „damit in besonderer Weise, was Forstleute und Wälder für unser Ökosystem und unsere Gesellschaft tagtäglich leisten”, heißt es von BDF-Geschäftsführerin Ines von Keller.

Der auch Lechauwald genannte Stadtwald ist eine seit Jahrhunderten bewirtschaftete Kulturlandschaft, die aufgrund ihrer Naturnähe hohe ökologische Ansprüche erfülle, erklärt die Stadt Augsburg, die zweitgrößte kommunale Waldbesitzerin in Deutschland ist. Die 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der städtischen Forstverwaltung – 22 Forstwirte, sieben Auszubildende, zwei Forstwirtschaftsmeister, sieben Revierleiter und ein übergreifendes Team für Waldpädagogik, Verwaltung und Leitungsdienst – „kümmern sich mit viel Leidenschaft und Sachverstand um Augsburgs Wälder”, so die Stadt. Wie von Keller betont, sei der Stadtwald „ein echter Bürgerwald”. Die Forstleute und ihre vielen Partner und Unterstützer bringen „den Menschen den Wald durch verschiedenste waldpädagogische Angebote, Aktionen und Veranstaltungen nahe”.

„Je näher ein Wald an die Stadt rückt, desto bedeutender werden seine Gemeinwohlleistungen für ein gutes Leben in der Stadt”, sagt BDF-Bundesvorsitzender Ulrich Dohle. „Den Augsburger Forstleuten gelingt es aus unserer Sicht beispielhaft, die vielen Ansprüche zum Wohle der Stadtbevölkerung zu erfüllen.”

Der Klimawandel macht dem Wald und den Forstleuten zu schaffen

Insgesamt bewirtschaftet die Stadt Augsburg 7700 Hektar Forst. Wälder, artenreiche Wiesen, Heiden, Bäche und Flüsse prägen das Landschaftsbild. Der Stadtwald Augsburg ist auf ganzer Fläche Trinkwasserschutzgebiet. Zugleich ist er ein wichtiges Freizeit- und Naherholungsgebiet. Das zeigt sich in dem ausgedehnten Wegenetz von rund 170 Kilometer Länge und der hohen Zahl von drei bis vier Millionen Waldbesuchern pro Jahr.

Der Klimawandel macht den Forstleuten und dem Wald freilich zu schaffen. Die Bäume seien durch Trockenheit und Hitze geschwächt, betont die Stadt. Fichten werden von Borkenkäfern befallen, Kiefern leiden nach einem starken Hagelereignis im August unter Pilzbefall durch das sogenannte Diplodia-Triebsterben und großes Thema ist zudem das Eschentriebsterben. Das „Falsche Weiße Stengelbecherchen“, ein Pilz, befällt und schwächt die Bäume. Die vergangenen Trockenjahre machen den Eschen zusätzlich zu schaffen und beschleunigen den Krankheitsverlauf. „Um den Wald fit für den Klimawandel zu machen, arbeiten die Forstleute des Stadtwaldes Augsburgs seit Jahrzehnten daran, die Wälder vielfältiger und strukturreicher zu machen”, verlautbart die Stadt.

Die Auszeichnung „Waldgebiet des Jahres” gibt es seit 2012. Im aktuellen Jahr trägt der Choriner Wald in Brandenburg den Titel, 2022 wurden die Erdmannwälder in Niedersachsen ausgezeichnet. Die Übergabefeier in Augsburg soll voraussichtlich am 20. März des kommenden Jahres im Goldenen Saal im Rathaus stattfinden. Darüber hinaus wird derzeit ein Veranstaltungsprogramm für 2024 erarbeitet. Geplant sind beispielsweise eine Vortragsreihe, Waldspaziergänge mit Förstern und Radtouren zu den Stadtwaldbächen. Zudem soll es städtische Meisterschaften im Weihnachtsbaumweitwerfen geben. (pm/jaf)


Von Janina Funk

Redakteurin Augsburg-Redaktion

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