ACS GmbH (Armoured Car Systems) mit Sitz in Derching hat einen Großauftrag des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) an Land gezogen: Über 3000 luftlandefähige, taktische Fahrzeuge vom Typ „EinsSysLLPlattf“ werden in den kommenden 15 Jahren für die Streitkräfte gebaut und ausgeliefert.

Dabei tritt die Rheinmetall Landsysteme GmbH aus Kassel als Generalunternehmer auf und sorgt für die Endmontage, während ACS sowie die Mercedes Benz G GmbH (MBG) aus dem österreichischen Graz wichtige Komponenten konstruieren, produzieren und zuliefern. So entwickelt und fertigt ACS die modulare Bodenbaugruppe und kümmert sich um das Engineering der unterschiedlichen Ladungsträger; MBG liefert das Fahrgestell. Das künftige Fahrzeug wird den Namen „Caracal” tragen.
Im ersten Los sollen 1508 Fahrzeuge abgerufen werden, wobei die ersten Fahrzeuge bereits in 2024 ausgeliefert werden. Ab 2025 wird die Serienproduktion jährlich ein festes Fahrzeugkontingent an das BAAINBw liefern, das wiederum die Niederländischen Streitkräfte sowie die Deutsche Bundeswehr mit Fahrzeugeinheiten ausstattet.

ACS feiert in diesem Jahr 20-jähriges Bestehen und weist somit eine langjährige Expertise auf: Aus der Zusammenarbeit mit MBG sind die bewährten geschützten Führungsfahrzeuge „Enok“ entstanden, die sich seit Jahren im Einsatz bei der Bundeswehr befinden. Seit 2019 arbeitet ACS als Hersteller an einem leichten und taktischen Luftlandefahrzeug auf Basis der G-Klasse. In dieser Zeit wurde auch ein weiteres Luftlandefahrzeug für die Bundeswehr gebaut. Dabei handelt es sich um einen Gesamtsystem-Technologie-Demonstrator, ein rund fünf Tonnen schweres Kettenfahrzeug für schweres Gelände (GSDLuWa). Dafür entwickelte die ACS unter anderem den ersten dieselelektrischen Antriebsstrang in dieser Gewichtsklasse für die Bundeswehr.

Aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wurden die Stückzahlen für die neuen Luftlandefahrzeuge angehoben. Um dieser verstärkten Nachfrage gerecht zu werden und entsprechende Kapazitäten bieten zu können, entstand die Kooperation zwischen ACS, RLS und MBG. „Alle drei Industrieunternehmen sind in Vorleistung gegangen“, sagt Sebastian Schaubeck, Geschäftsführer der ACS GmbH. „Damit sind wir unserer nationalen sowie internationalen Verantwortung nachgekommen, einen Beitrag zu unser aller Sicherheit zu leisten.”

Aktuell beschäftigt ACS rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für den Großauftrag will das hochmotivierte und bestens ausgebildete ACS Team wachsen und sich in den kommenden 18 Monaten vergrößern. Am Standort in Derching, direkt an der Autobahn A8, werden aktuell hauptsächlich Kfz- und Industriemechaniker sowie Schweißer gesucht. Auch die Produktionsflächen werden um 3000 Quadratmeter erweitert und moderne Fertigungsmittel angeschafft, teilt das Unternehmen mit. Ein weiteres Standbein der ACS sind Sonderfahrzeuge, beispielweise für Polizei und andere Einsätze. Sie wurden bislang in mittlerer Stückzahl entwickelt, gefertigt und ausgeliefert. Hier wird aktuell an neuen Konzepten und Ideen gearbeitet, um auch dieses Geschäftsfeld weiter auszubauen.