Im Zuge des städtischen Bildungsförderprogramms „300 Millionen für unsere Schulen” werden 22 Schulen saniert. Eine davon ist die Löweneck-Grund- und Mittelschule, deren Generalsanierung sich auf knapp 16 Millionen Euro beläuft - der Freistaat Bayern zahlt Zuschüsse in Höhe von rund acht Millionen Euro. Die Maßnahmen an der Schule im Stadtteil Oberhausen sollen bis zum Schuljahresbeginn 2024/25 abgeschlossen sein. Die Bauarbeiten verzögern sich jedoch bereits in den ersten Monaten, denn wie Ulrich Vlcek von der Wohnbaugruppe Augsburg, die den Bau betreut, berichtete, erlebe man „täglich Überraschungen”. So sind die Mängel an der Fassade des 116 Jahre alten Gebäudes oder im Bezug auf den Brandschutz gravierender als bei einer ersten Besichtigung im Vorfeld angenommen, was Mehrkosten zur Folge hat. Diese könnten aber aufgefangen werden, da man an anderer Stelle durchaus sparen könne, „nicht an Funktionalität sondern an Optik”, wie Vlcek betonte, beispielsweise an Bodenbelägen. Bei der 33 Millionen Euro teuren Gesamtsanierung des Hochzoller Rudolf-Diesel-Gymnasiums läuft aktuell der zweite Bauabschnitt. Für die Schule werden naturwissenschaftliche Fachräume, Werkräume und Zeichenräume geschaffen. „Fertigstellung und Umzug sind für den Sommer 2021 vorgesehen, sodass die Räume zum Beginn des Schuljahres 2021/22 zur Verfügung stehen sollten”, teilt das Bildungsreferat mit. Ein finanzieller Mehrbedarf hat sich bereits vor Baubeginn bei der Gesamtsanierung der Schiller-Grund- und Mittelschule im Stadtteil Lechhausen abgezeichnet. Im ersten Bauabschnitt, der überwiegend aus Neubauten besteht und auf Kosten in Höhe von rund neun Millionen Euro geschätzt wurde, lassen sich die Mehrkosten nicht innerhalb der Maßnahme kompensieren. Im Ausschuss für Bildung und Migration Ende September soll eine Lösungsmöglichkeit vorgestellt werden. Sollte dieser zugestimmt werden, kann der Baustart erfolgen. Das teuerste Einzelprojekt dürfte mit 88 Millionen Euro die bevorstehende Generalsanierung der FOS/BOS und Reischleschen Wirtschaftsschule sein. Insgesamt sind laut Wild für die 120 Gebäude an insgesamt 70 Augsburger Schulen jedes Jahr zudem etwa 2,5 Millionen Euro für den Bauunterhalt vorgesehen. Ziel der Bildungsreferentin sei es, diese jährlich verfügbare Summe aufzustocken. Ein dritter Verkehrsübungsplatz für 1,77 Millionen Euro entsteht darüber hinaus derzeit auf dem ehemaligen Parkplatz 4 des Rosenaustadions, um den steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. „Nur so kann die lehrplanmäßige Verkehrserziehung der Augsburger Grundschüler von den Schulen und der Verkehrspolizei sichergestellt werden”, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Zusätzlich zu den baulichen Maßnahmen werden 30 Grund- und Mittelschulen in der Umsetzung des Staatlichen Förderprogramms „Digitalbudget für das digitale Klassenzimmer” mit sogenannten „Lehrerarbeitsplätzen” ausgestattet. Diese bestehen aus einem PC beziehungsweise Laptop, einer Dokumentenkamera und einem Beamer. Bereits im vergangenen Jahr wurden für jeweils fünf Klassenzimmer solche Arbeitsplätze eingerichtet, heuer sollen fünf weitere Klassenzimmer pro Schule folgen. Die Kosten für 150 Einheiten schätzt das Bildungsreferat auf circa 900 000 Euro. Insgesamt stehen für die Augsburger „digitalen Klassenzimmer” Fördermittel in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro zur Verfügung. Der Freistaat Bayern hat Augsburg im Zuge des Förderprogramms „digitale Bildungsinfrastruktur an Bayerischen Schulen” 12,5 Millionen Euro zur Modernisierung der schulischen IT-Strukturen zugesagt. Der Bildungsausschuss möchte 1,5 Millionen Euro für 34 Schulen nutzen, die bislang noch über keinen Glasfaseranschluss verfügen. Vor dem Schulstart forderte die ÖDP Augsburg das Bildungsreferat indes auf, alle Klassenzimmer so schnell wie möglich mit Luftreinigern auszustatten, die auch Viren filtern können. Die für eine weitere Digitalisierung der Schulen vorgesehenen Mittel sollten nach Ansicht von Peter Biet, kultur- und bildungspolitischer Sprecher der Augsburger ÖDP, zunächst in die Anschaffung entsprechender Luftreiniger umgelenkt werden. Wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Montag verkündet hatte, soll an weiterführenden Schulen an den ersten neun Tagen nach den Sommerferien eine Maskenpflicht gelten. Diese sei laut Söder ein notwendiges Übel, welches mangels anderer wirksamer Mittel gegen das Coronavirus hingenommen werden müsse. Die Stadt Augsburg orientiert sich an den Vorgaben des Freistaates und steht in engem Austausch mit den Schulen und dem Gesundheitsamt. So gibt es einen Stufenplan von Regelschulbetrieb bis hin zur kompletten Schließung der Schule. „Unsere Perspektive ist es, so lange den Unterricht in den Schulen zu ermöglichen, wie es geht”, erklärte Bildungsreferentin Martina Wild und betonte: „Präsenzunterricht ist das Beste”. Wenn es einen bestätigten Covid-19-Fall in einer Klasse gibt, solle das nur Auswirkungen auf diese Klasse haben, die dann 14 Tage lang wieder im Homeschooling unterrichtet wird. Möglich sei auch, wie bereits vor den Ferien, ein gestaffelter Unterricht. Teuerstes Bauprojekt beläuft sich auf 88 Millionen Euro