Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Wechsel zur SPD: Frederik Hintermayr und Christine Wilholm verlassen die Linke

Abschied von der Linken: Frederik Hintermayr und Christine Wilholm (vorne) wechseln zur SPD, worüber sich Anna Rasehorn (hinten, von links), Florian Freund, Dirk Wurm und Jutta Fiener sehr freuen. (Foto: Markus Höck)
Abschied von der Linken: Frederik Hintermayr und Christine Wilholm (vorne) wechseln zur SPD, worüber sich Anna Rasehorn (hinten, von links), Florian Freund, Dirk Wurm und Jutta Fiener sehr freuen. (Foto: Markus Höck)
Abschied von der Linken: Frederik Hintermayr und Christine Wilholm (vorne) wechseln zur SPD, worüber sich Anna Rasehorn (hinten, von links), Florian Freund, Dirk Wurm und Jutta Fiener sehr freuen. (Foto: Markus Höck)
Abschied von der Linken: Frederik Hintermayr und Christine Wilholm (vorne) wechseln zur SPD, worüber sich Anna Rasehorn (hinten, von links), Florian Freund, Dirk Wurm und Jutta Fiener sehr freuen. (Foto: Markus Höck)
Abschied von der Linken: Frederik Hintermayr und Christine Wilholm (vorne) wechseln zur SPD, worüber sich Anna Rasehorn (hinten, von links), Florian Freund, Dirk Wurm und Jutta Fiener sehr freuen. (Foto: Markus Höck)

Es hatte sich schon auf dem Parteitag der Augsburger SPD abgezeichnet, als Parteichef Dirk Wurm Änderungen für die Fraktion im Stadtrat ankündigte. Am Mittwoch machten es die SPD und die beiden Linken-Stadträte Frederik Hintermayr und Christine Wilholm offiziell: Hintermayr und Wilholm verlassen die Linkspartei und wechseln zur SPD – und das aus ganz persönlichen Gründen.

Seit Beginn der aktuellen Legislaturperiode arbeiten SPD und Linke eng zusammen, bilden gar eine gemeinsame Fraktion unter dem Namen „SPD/Die Linke – soziale Fraktion”. Ein Schritt, der damals längst nicht allen in der Augsburger SPD gefiel. Margarete Heinrich, vormals Fraktionschefin, hatte als Reaktion darauf – und Protest dagegen – ihren Austritt aus der SPD verkündet und sitzt seither als parteilose Einzelkämpferin im Stadtrat.

Doch die bisherigen drei Jahre verliefen in der Fraktion offenbar sehr harmonisch. In den großen, wichtigen Themen sei man sich einig gewesen, so Fraktionsvorsitzender Florian Freund während einer eilig einberufenen Pressekonferenz am Mittwoch. Über den angekündigten Wechsel zur SPD freu man sich natürlich. Und Freund betont: „Es ist kein Druck ausgeübt worden!”

Das bestätigen Hintermayr und Wilholm. Beide hätten sich wohl gefühlt, die gemeinsame politische Arbeit mache Spaß. Darum auch der Wunsch zur SPD zu kommen und sich weiter im Stadtrat und in der Fraktion für Augsburg und die Menschen in Augsburg zu engagieren.

Für Frederik Hintermayr sei es ein längerer Prozess gewesen. Aus seinen Erklärungen für den Austritt aus der Linkspartei ist eine tiefe Unzufriedenheit heraus zu hören. „Politik darf kein Selbstzweck sein”, sagt er. Doch in der Linken sei es zuletzt vor allem um die Linke selbst gegangen. Dem Landesverband wirft er vor, trotz „desaströser Wahlergebnisse” nichts zu ändern. Nach 15 Jahren bei der Linken sitzt bei ihm der Frust offensichtlich tief.

Nicht so lang dabei war Christine Wilholm. Sie sei erst 2016 eingetreten, als politisch Spätberufene, wie sie sagt. „Ich bin in die Politik gegangen, um etwas für die Menschen zu tun, nicht um mich mit Ideologien zu beschäftigen oder ständig in der Zeitung zu stehen”, so Wilholm. Zur Linken urteilt sie: „In der Partei sehe ich keine Zukunft mehr!” Seit Montag sei die Spaltung ja offiziell, spielt sie auf das Vorhaben von Sarah Wagenknecht an, eine eigene Partei zu gründen. Doch in Zeiten, wie diesen, in denen rechtsextremes Gedankengut wieder salonfähig geworden sei, sollten sich „alle antifaschistischen Kräfte zusammenziehen”, statt weiter aufzuspalten.

Auf das Kräfteverhältnis im Stadtrat hat der Wechsel keine Auswirkungen. An der Fraktion ändert sich nichts. Lediglich die Bezeichnung soll erneuert werden. „Wo SPD drin ist, soll auch SPD draufstehen”, so Dirk Wurm, Vorsitzender der Augsburger SPD. Freilich dürfen sich die Sozialdemokraten davon auch einen stärkeren Werbeeffekt für die Kommunalwahl 2026 erwarten, wenn ihre Oppositionsarbeit künftig unter SPD läuft. Mit dem bisherigen Namen „Soziale Fraktion” wussten viele Augsburger wenig anzufangen.

Eine Änderung in der Fraktion gibt es dann doch: Anna Rasehorn, die in den Landtag gewählt wurde, gibt ihr Stadtratsmandat auf zu Gunsten von Nachrücker Benjamin Adam.


Markus Höck
Markus Höck

Redakteur Augsburg-Redaktion

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