Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Wärmepumpe nachrüsten geht doch

Diese Bestandteile im Heizungsraum gehören zu einer Wärmepumpe. Die Wärmeenergie holt sich die Pumpe außerhalb des Hauses entweder aus der Luft, dem Erdboden oder dem Grundwasser. (Foto: Vaillant)
Diese Bestandteile im Heizungsraum gehören zu einer Wärmepumpe. Die Wärmeenergie holt sich die Pumpe außerhalb des Hauses entweder aus der Luft, dem Erdboden oder dem Grundwasser. (Foto: Vaillant)
Diese Bestandteile im Heizungsraum gehören zu einer Wärmepumpe. Die Wärmeenergie holt sich die Pumpe außerhalb des Hauses entweder aus der Luft, dem Erdboden oder dem Grundwasser. (Foto: Vaillant)
Diese Bestandteile im Heizungsraum gehören zu einer Wärmepumpe. Die Wärmeenergie holt sich die Pumpe außerhalb des Hauses entweder aus der Luft, dem Erdboden oder dem Grundwasser. (Foto: Vaillant)
Diese Bestandteile im Heizungsraum gehören zu einer Wärmepumpe. Die Wärmeenergie holt sich die Pumpe außerhalb des Hauses entweder aus der Luft, dem Erdboden oder dem Grundwasser. (Foto: Vaillant)

Wärmepumpen sind in Neubauten eine selbstverständliche Heizquelle. Ihr Einbau wird staatlich gefördert. Für Bestandsbauten galt die Wärmepumpe lange als ungeeignet. Inzwischen ist die Nachrüstung aber grundsätzlich möglich, entweder durch Verwendung spezieller Heizkörper oder entsprechender Hochleistungspumpen.

Voraussetzung ist allerdings eine ausreichende Dämmung an Dach, Fassade sowie den Fenstern und Türen, um Betriebskosten niedrig zu halten. Falls die Dämmung unzureichend oder gar nicht vorhanden ist, sollte sie mit dem Einbau der neuen Heizungsanlage nachgerüstet werden.

Wärmepumpen arbeiten effektiv mit einer niedrigen Vorlauftemperatur (der Temperatur, mit der das Heizwasser durchs Haus gepumpt wird). Sie sollte unter 50 Grad Celsius betragen. Eine niedrige Vorlauftemperatur lässt sich mit Hilfe einer Flächenheizung erreichen. Hierfür eignet sich eine Fußbodenheizung, aber auch eine Wand- oder Deckenheizung in Form eines Gliederheizkörpers, eines Plattenheizkörpers oder eines Röhrenheizkörpers.

1250 Euro für einen modernen Heizkörper

Wer seinen bestehenden Heizkörper gegen einen neuen mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur austauschen möchte, muss mit Kosten von 1250 bis 2500 Euro pro Stück rechnen. Wer seine eingebauten Heizkörper jedoch nicht austauschen möchte, kann eine Mittel- und Hochtemperatur-Wärmepumpe betreiben, die mit dem meisten konventionellen Heizkörpern kompatibel ist. Hochtemperatur-Wärmepumpen sind allerdings etwas teurer etwa als herkömmliche Luft-Wasser-Wärmepumpen und verbrauchen etwa ein Drittel mehr Strom.

Wie ist eine Wärmepumpe eigentlich? Eine Wärmepumpe macht sich die Wärme der Umwelt zunutze (Erde, Wasser, Luft). Die Wärme wird bei diesem Prozess der Umwelt entzogen und mithilfe eines Kältekreislaufes auf ein höheres Temperaturniveau gebracht. In der Wärmepumpe zirkuliert ein dampfförmiges Kältemittel, das durch die entzogene Wärme verdampft. Das dampfförmige Kältemittel wird durch einen mit Strom betriebenen Kompressor verdichtet, wodurch sich die Temperatur soweit erhöht, dass sie über eine Wärmetauscher an das Heizungssystem abgegeben wird. Durch die Wärmewiedergabe wird das Kältemittel wieder flüssig und über ein Expansionsventil mit niedrigem Druck entspannt. Danach beginnt der Kreislauf wieder von vorne

Bis zu 40 Prozent Förderung

Grundsätzlich kann man in ein Haus eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, eine Sole-Wasser-Wärmepumpe oder eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe einbauen. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht der Außen- oder Raumluft Wärme und leitet diese an einen verbauten Wärmeübertrager weiter. Diese Art kostet je nach zu beheizender Fläche ungefähr 15 000 Euro. Eine weitere Option ist die Sole-Wasser-Wärmepumpe. Diese Nutzt die Energie der Erde. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten. Erdkollektoren werden in der Nähe der Oberfläche verlegt und sammeln großflächig Energie. Erdsonden werden senkrecht oder schräg in die Erde eingebracht und gewinnen Energie in einer Tiefe von 40 bis 100 Metern. Die Kosten einer solchen Anlage belaufen sich auf ungefähr 31 000 Euro. Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe macht sich die über das ganze Jahr konstante über 10 Grad Celsius warme Grundwasser zu nutze. Hierfür belaufen sich die Kosten auf circa 25 000 Euro.

Finanziell gefördert wird die Einrichtung von effizienten Wärmepumpenanlagen einschließlich der Nachrüstung bivalenter (zweiwertiger) Systeme. Die Förderung wurden zum 1. Januar 2023 angehoben, sie kann jetzt bis zu 40 Prozent der förderfähigen Kosten betragen. Einen Antrag auf die Förderung können Privatpersonen, Wohnungseigentümergemeinschaften, Kommunen, Unternehmen und gemeinnützige Organisationen stellen.


Von Niclas Nagenrauft
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