Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.06.2018 12:00

Schlechteste Zahlen seit Tschernobyl

Die Spargelernte   im Schrobenhausener Land fällt heuer besonders umfangreich aus. Das warme Aprilwetter ließ die Stangen wachsen, wie schon lange nicht mehr.
Die Spargelernte im Schrobenhausener Land fällt heuer besonders umfangreich aus. Das warme Aprilwetter ließ die Stangen wachsen, wie schon lange nicht mehr.
Die Spargelernte im Schrobenhausener Land fällt heuer besonders umfangreich aus. Das warme Aprilwetter ließ die Stangen wachsen, wie schon lange nicht mehr.
Die Spargelernte im Schrobenhausener Land fällt heuer besonders umfangreich aus. Das warme Aprilwetter ließ die Stangen wachsen, wie schon lange nicht mehr.
Die Spargelernte im Schrobenhausener Land fällt heuer besonders umfangreich aus. Das warme Aprilwetter ließ die Stangen wachsen, wie schon lange nicht mehr.

„Das war eine ganz extreme Situation”, klagte Peter Strobl, Geschäftsführer des Spargelerzeugerverbands Südbayern. Die langanhaltende und vor allem viel zu früh einsetzende Hitze in diesem Jahr habe die edlen Stangen stark sprießen lassen - zu stark. So sei das Angebot über die Nachfrage hinaus gewachsen, sagte Strobl: „Es entstand ein Preisdruck, gerade auf dem Großmarkt. Und ein Kampf der Erzeuger, den Spargel noch bei den Abnehmern unterzubringen.”

Vorsitzender Josef Plöckl kann dem nur beipflichten. Seit 45 Jahren ist er nun beim Spargelerzeugerverband und bestätigt: „Die Wärmezeit war zu lang. Eine kleine Abkühlung hätten wir gebrauchen können.” Eine ähnlich krasse Situation habe er nur im Jahr 1986 erlebt, als der Kernreaktor explodierte und eine Nuklearkatastrophe auslöst hatte. Durch den Austritt der radioaktiven Stoffe, die sich in den Böden absetzten, ging auch der Spargelverkauf im Schrobenhausener Land drastisch zurück. Erst mit zahlreichen Behördengängen, um eine Unbedenklichkeitserklärung zu erwirken, haben sich seinerzeit die Verkaufszahlen allmählich stabilisiert, erinnert sich Plöckl.

Nach Strobels Angaben hat sich der Spargelüberfluss in diesem Jahr auch im Preis niedergeschlagen. Lag der für ein Kilo der besten Klasse aus dem Schrobenhausener Land nach Zahlen des Bayerischen Bauernverbands 2017 durchschnittlich noch bei 10,25 Euro, war die gleiche Menge 2018 ab Hof schon ab 9,50 Euro zu bekommen.

Teilweise sei sogar auf einigen Feldern im Schrobenhausener Land gar nicht mehr gestochen worden, weil es keine Abnehmer gegeben habe, sagte Strobl: „So eine Situation habe ich seit 30 Jahren nicht erlebt.”


Von Kristina Blum
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