Mit über 200 Unterschriften hatten sich die Bewohner von Grimolzhausen am 15. November mit einem Bürgerantrag an den Gemeinderat gewandt und sich gegen die Unterbringung von Asylbewerbern im ehemaligen Lagerhaus ausgesprochen. Der Pöttmeser Ortsteil sei hierfür wegen fehlender Infrastruktur, freizeitlicher Betätigungsmöglichkeiten und Verkehrsanbindungen nicht geeignet, so die Argumentation. Die gleichzeitig beantragte Bürgerversammlung fand am Montagabend im Grimolzhausener Schützenheim statt.

Bürgermeister Franz Schindele konnte dazu neben den knapp 50 Einwohnern auch Sabine Altmann und Lisa Zimmermann vom Landratsamt, zuständig für Unterbringung und Leistungsrecht, sowie Melanie Höß von der Caritas begrüßen. Eingangs gab Sabine Altmann bekannt, dass der Interessent seine Pläne nicht umsetzen will. Über die Gründe dafür wurde nichts bekannt.

Aktuell sind in Pöttmes 136 Flüchtlinge in 14 privaten Objekten untergebracht. Ein vor über zwei Jahren gegründeter Asylkreis aus etwa 30 Personen ist ehrenamtlich tätig, darunter neun Sprachlehrer, zudem wurden eine Kleiderkammer und eine Nähstube eingerichtet. Insgesamt leben in der Marktgemeinde 610 Ausländer aus 39 Ländern, was einem Anteil von 9,4 Prozent entspricht. Der Anteil der Asylbewerber liegt bei zwei Prozent. In Grimolzhausen leben 17 Ausländer (das entspricht 5,1 Prozent) und bislang keine Asylbewerber.