Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 30.08.2020 16:58

In guten und in schlechten Zeiten

Die Dorfhelferin Bettina Pfab   hat derzeit einen Einsatz bei der Familie Oßwald in Thierhaupten. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem landwirtschaftliche Arbeiten, die Betreuung der Kinder, Kochen und Backen und Hilfe im Haushalt.	Foto: Julia Röder (Foto: Julia Röder)
Die Dorfhelferin Bettina Pfab hat derzeit einen Einsatz bei der Familie Oßwald in Thierhaupten. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem landwirtschaftliche Arbeiten, die Betreuung der Kinder, Kochen und Backen und Hilfe im Haushalt. Foto: Julia Röder (Foto: Julia Röder)
Die Dorfhelferin Bettina Pfab hat derzeit einen Einsatz bei der Familie Oßwald in Thierhaupten. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem landwirtschaftliche Arbeiten, die Betreuung der Kinder, Kochen und Backen und Hilfe im Haushalt. Foto: Julia Röder (Foto: Julia Röder)
Die Dorfhelferin Bettina Pfab hat derzeit einen Einsatz bei der Familie Oßwald in Thierhaupten. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem landwirtschaftliche Arbeiten, die Betreuung der Kinder, Kochen und Backen und Hilfe im Haushalt. Foto: Julia Röder (Foto: Julia Röder)
Die Dorfhelferin Bettina Pfab hat derzeit einen Einsatz bei der Familie Oßwald in Thierhaupten. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem landwirtschaftliche Arbeiten, die Betreuung der Kinder, Kochen und Backen und Hilfe im Haushalt. Foto: Julia Röder (Foto: Julia Röder)

„Da mache ich dann alles, was im Stall beim Melken der Kühe so anfällt”, erzählt Pfab, also auch das Saubermachen des Melkstands im Laufstall. Das dauere etwa zwischen zwei und drei Stunden, „je nachdem, wie die Kühe da mitmachen”, ergänzt die Dorfhelferin schmunzelnd. Denn die wollten nicht immer so wie sie, da müsse sie manche Tiere schon ein wenig antreiben, um sie in den Melkstand zu bugsieren. Die junge Frau stammt aus Grimolzhausen, einem Ortsteil des Marktes Pöttmes, und hat nach Euernbach im Landkreis Pfaffenhofen geheiratet, wo sie demnächst auch hinziehen wird. Ihre Einsätze vermittelt Sieglinde Hutter vom Maschinenring Neuburg-Schrobenhausen. Angestellt ist Pfab bei der Katholischen Dorfhelferinnen & Betriebshelfer in Bayern GmbH (KDBH) mit Sitz in Landshut, die noch deutlich mehr Dorfhelferinnen brauchen könnte, als derzeit dort arbeiten, wie die Geschäftsführerin Johanna Hell auf Anfrage bestätigt. Das Problem ist, dass nur wenige junge Menschen in Bayern diese Fortbildung absolvieren, zumal es mit der Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen nur eine Schule in ganz Bayern gibt, die diese Ausbildung anbietet. „Unsere Dorfhelferinnen arbeiten oft über die Landkreisgrenzen hinweg, je nachdem, wo sie wohnen”, erzählt Hell. Oft sei das aber von der Einsatzplanung her auch gar nicht anders machbar, ganz einfach, weil es eben nicht so viele Dorfhelferinnen gebe. „Die Einsätze sind auch nicht immer in landwirtschaftlichen Betrieben”, erklärt Hell. Die Dorfhelferinnen seien genauso bei Privatleuten im Einsatz, die etwa wegen einer Krankheit im Haushalt Hilfe bräuchten. Bettina Pfabs zweiter Einsatz an diesem Tag führt sie in den Landkreis Augsburg, genauer gesagt nach Thierhaupten. Dort hilft sie auf dem Hof der Familie Oßwald, einem Ackerbaubetrieb, auf dem vor allem Kartoffeln und Weizen angebaut werden. Die Bäuerin Christiane ist hochschwanger und erwartet bald ihr viertes Kind, weshalb sie froh ist über die Unterstützung. Seit zwei Wochen hilft die Dorfhelferin nun der Bäuerin. „Wir arbeiten gut zusammen”, sagt Bettina Pfab und erntet dafür ein zustimmendes Kopfnicken der Hausherrin. „Ich bin total froh, dass die Bettina jetzt da ist und mir hilft”, sagt Christiane Oßwald, die sich auch noch um ihre drei Söhne im Alter von elf, zehn und fünf Jahren kümmern muss.

Die Dorfhelferinnen müssen sich dann auch immer wieder auf neue Situationen einstellen. „Gerade am Anfang, wenn ich irgendwo hinkomme”, sagt Pfab, „muss ich natürlich erst einmal ein Gespür dafür bekommen, wie mein Gegenüber tickt und was der genau von mir erwartet.” Und ja, über manche Einsätze mache sie sich natürlich viele Gedanken, auch außerhalb der Arbeitszeit. „Aber da muss man aufpassen, dass man eben nicht zu viel mit nach Hause nimmt”, sagt die Dorfhelferin. Der Bedarf an Dorfhelferinnen ist nicht gedeckt


Von Nayra Weber
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