Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Umsatz im Handwerk kaum nachzuholen

Während einige Handwerksbetriebe ihre Kunden auch während der Ausgangsbeschränkungen weiter bedienen durften, sind für andere Unternehmen die Umsätze in den vergangenen Wochen stark oder gar vollständig eingebrochen. Durch die Lockerung der Maßnahmen soll nun auch für diese Unternehmen wieder ein bisschen Normalität einkehren. Doch für einige Gewerke dürfte es trotzdem weiterhin schwierig werden, verlorene Umsätze auszugleichen.

Im Schwäbischen Handwerk können nun, nachdem auch Friseure und Kosmetiker ihre Salons wieder eröffnen durften, eigentlich alle Gewerke wieder arbeiten. Allerdings, betont die Handwerkskammer für Schwaben, stellen die strengen Abstands- und Hygieneauflagen viele Unternehmen weiterhin vor große Herausforderungen.

„Gerade unsere Friseure, aber auch die Kosmetikerinnen arbeiten nun unter erschwerten Bedingungen”, sagt Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben (HWK). „Die aufwändigen Schutzkonzepte und Desinfektionsarbeiten kosten viel Zeit und Geld.” Gleichzeitig könnten die Unternehmen in ihren Salons meist nur die Hälfte der bisherigen Kundschaft bedienen. So sei auch trotz der zum Teil erweiterten Öffnungszeiten der verlorene Umsatz der vergangenen sechs Wochen nicht nachzuholen.

Dennoch sieht auch die HWK die Maßnahmen zum Schutz sowohl der Kunden als auch der Mitarbeiter als unverzichtbar an. Und trotz der Einschränkungen ist Rauch froh, dass eine gewisse Normalität in das handwerkliche Arbeitsleben zurückkehrt, denn der Lockdown habe auch im Handwerk deutliche Spuren hinterlassen.

Sorgen bereiten der schwäbischen Handwerkskammer derzeit vor allem noch die Gewerke, die stark an Veranstaltungen gebunden sind. So hätten zum Beispiel Messebauer oder Fotografen aktuell Umsatzeinbrüche von bis zu 100 Prozent, und es ist noch kaum abzusehen, wann im Veranstaltungsbereich wieder ein normaler Betrieb möglich sein wird.

Aber auch Betriebe, die Catering anbieten und etwa Schulen und Kantinen beliefern oder handwerkliche Gastronomie betreiben, haben in der Corona-Krise weiterhin zu kämpfen und warten deshalb dringend auf erleichterte Maßnahmen. „Da wird es wichtig, dass die Hygieneregelungen zum Beispiel für die Cafés in Bäckereien und Konditoreien oder die Mittagsimbisse in Fleischereien schon jetzt klar formuliert werden, damit sich die Betriebe darauf einstellen können”, fordert Rauch.

Die Mitarbeiter der HWK hätten in den vergangenen Wochen tausende Gespräche mit den Handwerksunternehmen in ganz Schwaben geführt. In diesen Gespräche sei die Angst und Verunsicherung der Mitgliedsbetriebe deutlich zu spüren gewesen. „In dieser Extremsituation war es für die Unternehmen wichtig, Ansprechpartner in der Handwerkskammer zu haben, die sich mit den aktuellen Förder- und Hilfsprogrammen auskennen und für die Firmen da sind”, erzählt Rauch.

Der Präsident der Handwerkskammer sei vor allem sehr stolz auf die schwäbischen Handwerksunternehmen. „Wir waren zu jeder Zeit für unsere Kunden da und stellen die Versorgung während der Krise sicher”, betont er. Dafür wolle er allen Handwerksunternehmen und deren Mitarbeitern danken. „Wir alle machen wirklich einen guten Job”, sagt Rauch.

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