Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Trotz zahlreicher Krisen: Ausbildungsmarkt im Wirtschaftsraum Augsburg bleibt stabil

Während die IHK Schwaben die Anzahl der neuen Ausbildungsverträge als „sehr gute Zwischenbilanz” bezeichnet, gibt sich die HWK weniger optimistisch. Im Bereich des Handwerks bleibe die Anzahl neuer Verträge auf „niedrigem Niveau, vor allem mit Blick auf den Bedarf an Fachkräften in den kommenden Jahren”. (Foto: mjt)
Während die IHK Schwaben die Anzahl der neuen Ausbildungsverträge als „sehr gute Zwischenbilanz” bezeichnet, gibt sich die HWK weniger optimistisch. Im Bereich des Handwerks bleibe die Anzahl neuer Verträge auf „niedrigem Niveau, vor allem mit Blick auf den Bedarf an Fachkräften in den kommenden Jahren”. (Foto: mjt)
Während die IHK Schwaben die Anzahl der neuen Ausbildungsverträge als „sehr gute Zwischenbilanz” bezeichnet, gibt sich die HWK weniger optimistisch. Im Bereich des Handwerks bleibe die Anzahl neuer Verträge auf „niedrigem Niveau, vor allem mit Blick auf den Bedarf an Fachkräften in den kommenden Jahren”. (Foto: mjt)
Während die IHK Schwaben die Anzahl der neuen Ausbildungsverträge als „sehr gute Zwischenbilanz” bezeichnet, gibt sich die HWK weniger optimistisch. Im Bereich des Handwerks bleibe die Anzahl neuer Verträge auf „niedrigem Niveau, vor allem mit Blick auf den Bedarf an Fachkräften in den kommenden Jahren”. (Foto: mjt)
Während die IHK Schwaben die Anzahl der neuen Ausbildungsverträge als „sehr gute Zwischenbilanz” bezeichnet, gibt sich die HWK weniger optimistisch. Im Bereich des Handwerks bleibe die Anzahl neuer Verträge auf „niedrigem Niveau, vor allem mit Blick auf den Bedarf an Fachkräften in den kommenden Jahren”. (Foto: mjt)

Für die Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, offene Ausbildungsstellen zu besetzen. „Der demographische Wandel und die damit verbundenen sinkenden Schülerzahlen schlagen auf dem Ausbildungsmarkt voll durch”, konstatiert die Industrie- und Handelskammer Schwaben vor dem Start des neuen Ausbildungsjahrs. Im Wirtschaftsraum Augsburg ist die Lage am Ausbildungsmarkt im Bereich Produktion, Handel und Dienstleistungen laut Zahlen der IHK jedoch stabil – und mehr noch: Trotz der vielen Krisen übertrifft die Anzahl der Neuverträge sogar das Vorjahresniveau.

Mehr als 2400 junge Menschen starten am 1. September im Wirtschaftsraum Augsburg in die Ausbildung bei einem Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen. In ganz Bayerisch-Schwaben sind es rund 7400 neue Azubis, die an diesem Tag eine Berufsausbildung beginnen. Damit liege die Anzahl der Neuverträge um 2,4 Prozent über dem Vorjahresniveau von 7237 Verträgen. Diese hohe Zahl sei „ein wichtiges Signal”, betont Wolfgang Haschner, Leiter des Geschäftsbereichs Berufliche Bildung in der IHK Schwaben. Sie zeige, „dass sich die Unternehmen trotz aller Herausforderungen aktiv gegen den Fachkräftemangel stemmen”.

Im Wirtschaftsraum Augsburg liegt die Anzahl der Neuverträge aktuell mit 6,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. 2022 waren es zum gleichen Zeitpunkt 2257 Neuverträge. Besonders in der Stadt Augsburg ist ein Anstieg zu verzeichnen, um 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Landkreis Augsburg starten 5,3 Prozent mehr Azubis als 2022 in eine Ausbildung im Bereich Produktion, Handel und Dienstleistungen. Lediglich für den Landkreis Aichach-Friedberg ist laut Zahlen der IHK ein minimaler Rückgang im Vergleich zum Vorjahr festzustellen, allerdings nur um 0,6 Prozent.

Wolfgang Haschner geht davon aus, dass die Zahlen in den kommenden Wochen weiter steigen werden. „Bereits in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass der Ausbildungsmarkt spät in Schwung kommt und weit über den offiziellen Ausbildungsstart hinaus noch Verträge geschlossen werden”, sagt er. Ein Plus von 6,7 Prozent zum jetzigen Zeitpunkt sei für die Region aber eine „sehr gute Zwischenbilanz”. Denn viele Unternehmen stehen derzeit vor großen Herausforderungen – von der Energiekrise über den Ukraine-Krieg bis hin zu Inflation und Lieferengpässen. „Die Ausbildung junger Menschen hat für unsere Betriebe einen hohen Stellenwert”, sagt Haschner.

„Ohne aktives Azubimarketing geht es nicht mehr”

Nach dem Einbruch während der Corona-Krise verzeichnet das Hotel- und Gaststättengewerbe der IHK zufolge nun „einen extremen Zuwachs” von 26,1 Prozent. Auch der Banken-Sektor lege bei der Anzahl der Ausbildungsverträge kräftig zu, um 31,6 Prozent. Und in der Industrie hätten etliche Betriebe ihr Ausbildungsangebote nochmals ausgeweitet, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. 6,7 Prozent mehr neue Auszubildende sind es in diesem Bereich.

„Wer heute gute Auszubildende finden will, muss um sie werben. Ohne aktives Azubimarketing geht es nicht mehr”, erklärt Haschner. In Bayerisch-Schwaben sind noch knapp 1000 Ausbildungsstellen im Bereich der IHK unbesetzt.

Handwerkskammer weniger optimistisch als die IHK

Auch in der Lehrstellenbörse der HWK Schwaben sind aktuell noch knapp 1000 offene Stellen gelistet. Generell gibt sich die Handwerkskammer weniger optimistisch als die IHK. Zum Start in das neue Ausbildungsjahr seien derzeit 3050 neue Verträge im Handwerk abgeschlossen worden. Zum Vergleichszeitpunkt im vergangenen Jahr waren es 3046, die Zahl ist also annähernd gleichgeblieben. „Allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau, vor allem mit Blick auf den Bedarf an Fachkräften in den kommenden Jahren”, heißt es von der HWK. (jaf)


Von Janina Funk

Redakteurin Augsburg-Redaktion

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