Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.09.2022 18:08

Tassilo und die Hosi stehen am Anfang

Die Sponsoren   ermöglichen die Veröffentlichung eines Buches über die Geschichte Zeitlbachs. 	Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Die Sponsoren ermöglichen die Veröffentlichung eines Buches über die Geschichte Zeitlbachs. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Die Sponsoren ermöglichen die Veröffentlichung eines Buches über die Geschichte Zeitlbachs. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Die Sponsoren ermöglichen die Veröffentlichung eines Buches über die Geschichte Zeitlbachs. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Die Sponsoren ermöglichen die Veröffentlichung eines Buches über die Geschichte Zeitlbachs. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)

Zwei Römerstraßen gab es unweit von Zeitlbach, was Münzfunde von 162 belegen. Allerdings wies Liebhart auch darauf hin, dass die Römer das Land nicht rodeten, sondern in waldarmen Gegenden siedelten, an Flüssen oder Bächen gelegen. Das sei in Oberzeitlbach der Fall gewesen, wobei man in Unterzeitlbach eher eine spätere Rodung vermuten kann, weil die Höfe an der Straße angelegt wurden.

Zur Zeit der Gründung von Wittelsbach herrschten Herzog Tassilo III. und die adelige Sippe der Hosi in der Gegend. Sie sind die Stifter des Zeitlbachers Grund und Boden, wie die Urkunde von 772 bestätigt. Der Adel konnte seinen Grund, die Kirchen und Klöster, nach Gutdünken vererben, verkaufen, vertauschen oder verschenken. Liebhart verwies dabei auf die „Traditionen” (also Übergabeverträge), die in einem „Freisinger Traditionsbuch” festgehalten sind und eine hervorragende Quelle für die frühe Landes-, Regional- und Ortsgeschichte bilden.

Dort ist vom Adeligen Helzuni, seinem Sohn Silvester und seiner Schenkung des Ortes „Zidalpach” die Rede, die er Bischof Ardeo von Freising macht. Namhafte Zeugen, darunter der Bischof Virgil aus Salzburg beurkundeten diese Schenkung. Sankt Alto wurde dabei nicht erwähnt, er dürfte früher in Altomünster gewirkt haben, denn in einer späteren Urkunde ist er zusammen mit einem David von Mammendorf ein Zeuge einer anderen Schenkung. „Zidalpach” wird aber vermutlich um 950 unter Bischof Abraham mit einem Herrenhof, einer Hufe, Weidewiesen und Wald getauscht.

Den Herrenhof ordnete der Festredner dem „Nuimer” von Oberzeitlbach zu, was auf Grund seiner Lage neben der Kirche realistisch scheint. Liebhart ging auch noch kurz darauf ein, dass es auffällig sei, dass Unterzeitlbach mit seinen fünf Höfen immer schon zur Pfarrei Altomünster gehört habe und auch immer im Grundbesitz des Klosters Altomünster gewesen sei.

In der Neuzeit bildeten beide Orte 168 Jahre lang eine Gemeinde mit eigener Schule. Erst mit der Gebietsreform kam der Ort mit den dazugehörigen Weilern und Höfen zur Großgemeinde Altomünster. Für die Zukunft wünschte Liebhart alles Gute für die nächsten 1250 Jahre.

Die Entstehungsgeschichte und auch die jüngere Geschichte von Zeitlbach mit all seinen Orten wurde akribisch von 30 Autoren zusammengetragen. Die Leitung dabei hatte Liebhart gemeinsam mit Altbürgermeister Konrad Wagner. Er schaffte es auch, dass das Buch mit seinen 230 Seiten ganz ohne Werbung veröffentlicht werden konnte.

Festausschussvorsitzender Hubert Güntner bedankte sich also nicht nur sehr herzlich bei Willi Liebhart für den Festvortrag, sondern auch die Chronik, die er zusammen mit seiner Frau Marianne als Lektorin in vielen Ehrenamtstagen erstellt hat. Er dankte auch den Sponsoren, darunter die Bürgerstiftung Altomünster und der Museumsverein. gh

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