Tödliche Attacke am Kö: Hetze ist fehl am Platz
Nach der tödlichen Attacke am Augsburger Königsplatz wird im Internet einmal mehr alles in einen Topf geworfen. Die Rechtspopulisten instrumentalisieren die Tat. Ein individuelles Gewaltverbrechen wird zum Politikum. Ein Kommentar.Der tödliche Angriff auf dem Königsplatz ist eine entsetzliche Tat. Verständlich, dass die Trauer und auch die Wut auf den Täter groß sind. In den sogenannten Sozialen Netzwerken griffen jedoch direkt auch wieder ausländerfeindliche Reflexe. So wurde zunächst kolportiert, dass es sich bei Hauptäter und Mittätern um Flüchtlinge handle – die Faktenlage spielte bei den Kommentatoren von Rechtsaußen dabei keine Rolle. Als dann nicht mehr zu leugnen war, dass die Verdächtigen keine Flüchtlinge sind, stürzten sich die Rechtspopulisten im Netz auf die libanesischen, türkischen und italienischen Wurzeln der in Augsburg geborenen Tatverdächtigen. Ganz vorne mit dabei die AfD. Fraktionschefin Alice Weidel schrieb auf Twitter von „Migrantengewalt“ und forderte eine „Umkehr in der Einwanderungspolitik“. Dass die Jugendlichen nicht eingewandert, sondern in Augsburg geboren sind, war für Frau Weidel auf Stimmenfang nicht von Interesse.