Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Sportfest für Integration: Neue Prioritäten für Sport- und Bäderentwicklung

Die Sanierung der Erhard-Wunderlich-Sporthalle geht weiter: Nachdem die ersten beiden Bauabschnitte erledigt sind, sieht die Prioritätenliste vor, dass nun der Sanitärbereich im Osten überholt wird. Zudem steht eine Betonsanierung vor allem an der Fassade an. (Foto: Maximilian Tauch)
Die Sanierung der Erhard-Wunderlich-Sporthalle geht weiter: Nachdem die ersten beiden Bauabschnitte erledigt sind, sieht die Prioritätenliste vor, dass nun der Sanitärbereich im Osten überholt wird. Zudem steht eine Betonsanierung vor allem an der Fassade an. (Foto: Maximilian Tauch)
Die Sanierung der Erhard-Wunderlich-Sporthalle geht weiter: Nachdem die ersten beiden Bauabschnitte erledigt sind, sieht die Prioritätenliste vor, dass nun der Sanitärbereich im Osten überholt wird. Zudem steht eine Betonsanierung vor allem an der Fassade an. (Foto: Maximilian Tauch)
Die Sanierung der Erhard-Wunderlich-Sporthalle geht weiter: Nachdem die ersten beiden Bauabschnitte erledigt sind, sieht die Prioritätenliste vor, dass nun der Sanitärbereich im Osten überholt wird. Zudem steht eine Betonsanierung vor allem an der Fassade an. (Foto: Maximilian Tauch)
Die Sanierung der Erhard-Wunderlich-Sporthalle geht weiter: Nachdem die ersten beiden Bauabschnitte erledigt sind, sieht die Prioritätenliste vor, dass nun der Sanitärbereich im Osten überholt wird. Zudem steht eine Betonsanierung vor allem an der Fassade an. (Foto: Maximilian Tauch)

Das Sportangebot in Augsburg soll inklusiver und integrativer werden. Das geht aus einer neuen Priorisierungsliste hervor, die den bestehenden Sport- und Bäderentwicklungsplan ergänzt und am Montag im Sportausschuss beschlossen werden soll. Zentraler Bestandteil soll ein integratives Spiel- und Sportfest sein, das einmal im Jahr stattfindet. Auch Unterstützung für die Sportvereine ist geplant, die einen deutlichen Mitgliederzuwachs verzeichnen.

Der Sport- und Bäderentwicklungsplan befindet sich seit 2018 in der Umsetzung. Ausgangspunkt war ab 2015 eine Überprüfung aller städtischen Sportanlagen, Schwimmbäder, Turnhallen und Schulhöfe, um herauszufinden, wo wem welche Investitionen am meisten nützen würden. Hintergrund ist freilich, dass sich Augsburg nicht alles und schon gleich gar nicht alles auf einmal leisten kann. Darum wurde ursprünglich auch ein Bädermasterplan entwickelt, der die für alle Hallenbäder gleichermaßen dringende Sanierung in eine zeitliche Abfolge brachte, damit sich die Stadt möglichst nicht finanziell übernimmt. Dieser Bädermasterplan ist mittlerweile als Teil des Entwicklungsplans zu betrachten, gehört doch die „Bereitstellung geeigneter Sport- und Bewegungsräume” zu den fünf Leitzielen, die sich Augsburg mit dem Sport- und Bäderentwicklungsplan gesteckt hat. Weiter soll „ein Sportangebot für alle Augsburger” entstehen, der Sport grundsätzlich als „Element der Gemeinschaft und Integration” gestärkt werden. Für den Sport in Schulen und Kitas sieht der Plan eine Neuausrichtung vor und schließlich gilt es auch den Leistungssport zu fördern.

Für den letzten Punkt ist die Einhausung der Bahn 2 am Curt-Frenzel-Stadion gedacht, eine Maßnahme die schon länger auf ihre Umsetzung wartet. „Planungsmittel für das Projekt werden im Doppelhaushalt 25/26 beantragt”, heißt es dazu in der Prioritätenliste. Im Bereich der Sanierungen steht der Ersatzneubau für das Spickelbad an und die Komplettüberholung der Erhard-Wunderlich-Sporthalle geht in den nächsten Bauabschnitt.

Neu auf der Prio-Liste ist dagegen ein Inklusives Stadtsport- und Spielfest Augsburg, das dem Leitziel „Sportangebot für alle” zugeordnet ist. Sportvereine und -institutionen sollen bei diesem Fest die „vielfältige Sportlandschaft in Augsburg mit mehr als 60 Sportarten” vorstellen. Für die Besucher soll ein umfang- und abwechslungsreiches Sport- und Spielprogramm zum Kennenlernen und Ausprobieren geboten sein. Im Vordergrund sollen Werte des Sports und die Sportvereine im Vordergrund stehen. Das Stadtsport- und Spielfest Augsburg soll einmal im Jahr voraussichtlich an einem Sonntag im Juni oder Juli von 11 bis 17 Uhr an einem zentralen Ort stattfinden. Mögliche Veranstaltungsorte wären der Park am Roten Tor und der Wittelsbacher Park.

Den Sportvereinen zugutekommen soll eine neue Stelle in der Sportverwaltung. Diese Stelle ist gedacht für „die Konzeption und Umsetzung neuer Formate für integrative und inklusive Maßnahmen im Sport”, wie es in der Prioritätenliste heißt. Ziel soll die Bereitstellung integrations- und inklusionsfördernder Maßnahmen, Formate und Impulsveranstaltungen sein sowie erleichterte Integration und Inklusion zugezogener Bürger und „die Vermeidung der Bildung von schwer zugänglichen Gruppierungen innerhalb der Stadtgesellschaft”. Ferner sollen die (Sport-)Vereinslandschaft und bürgerschaftlichen Initiativen zum Thema Integration und Inklusion gestärkt werden. „Die Integrationsarbeit selbst muss an der Basis in den Vereinen geleistet werden”, so die Liste. Tatsächlich haben die Vereine Unterstützung dabei dringend nötig, denn die Mitgliederzahl wächst stetig an, zuletzt sprunghaft im Jahr 2022. Über mehr als 5000 zusätzliche Mitglieder im Vergleich zu 2021 durften sich die Sportvereine in Augsburg freuen. 2022 waren 31,8 Prozent aller Augsburger in einem Sportverein Mitglied. 2014 waren es noch 29,7 Prozent.

Deutlichen Zuwachs gab es auch in einem anderen Bereich: „Auf den drei Bezirkssportanlagen – Sportanlage Süd, Karl-Mögele-Anlage und Sportanlage Haunstetten – haben sich im fußballerischen Bereich die gemeldeten Mannschaften beim BFV von der Saison 06/07 auf die Saison 22/23 fast verdoppelt”, berichtet die Stadtverwaltung mit dem Ergebnis einer deutlichen Übernutzung der Sportflächen. Abhilfe sollen neue Kunstrasenplätze schaffen, die deutlich intensiver und ganzjährig genutzt werden könnten.

„Sport stärkt die Gemeinschaft und bringt die Menschen zusammen”

Der Fokus der überarbeiteten Prioritätenliste liegt „auf der lange überfälligen Erneuerung von Sportanlagen, auf Gemeinschaft und Inklusion und ganz klar auf einer Zusammenarbeit mit den Sportvereinen in den Stadtteilen”, kommentiert Serdar Akin, sportpolitischer Sprecher der Grünenfraktion, für den Sport „nicht nur gesundheitsfördernd ist, sondern auch die Gemeinschaft stärkt und Menschen zusammenbringt”. Und Peter Uhl, sportpolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CSU, ergänzt: „Uns ist es wichtig, dass die drei Säulen des Sports – Vereins-, Freizeit- und Schulsport – gleichermaßen gefördert werden.”


Markus Höck
Markus Höck

Redakteur Augsburg-Redaktion

north