Vom „prominenten Stempel”, den Norma dem bisher einzigen interkommunalen Gewerbegebiet im Wittelsbacher Land aufgedrückt habe, sprach Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann, und auch stellvertretender Landrat Peter Feile zeigte sich beeindruckt von den Ausmaßen des „Giganten” - und lobte die vorausschauende Politik Aichachs und Dasings. Der Gewerbepark trage der wirtschaftlichen Entwicklung des Landkreises am Rande einer Großstadt Rechnung.

Dass die perfekte Lage an der Autobahn und der B300 letztlich den Ausschlag gab, das neue Logistik- und Verwaltungszentrum des Discounters für ganz Süddeutschland hier anzusiedeln, unterstrich Niederlassungsleiter Dirk Töpfer, der sich in diesem Zusammenhang ausdrücklich bei Habermann für die kooperative Begleitung und „allseits spürbare Bereitschaft, dieses Projekt voranzutreiben”, bedankte.

Dass die Dimensionen gewaltig sind, kann man von außen erahnen, die Gäste des Festaktes bekamen sie zu spüren, als sie auf dem roten Teppich zum Bankett durch die Schluchten der prall gefüllten Hochregale marschierten. Auf 22 000 Quadratmetern werden die rund 1200 Einzelartikel des Norma-Sortiments für über 130 Filialen vorgehalten. Mehrfach im Monat wird das Lager umgeschlagen, circa 100 Lastwagen fahren pro Tag an und ab. Wie Gerd Köber vom geschäftsführenden Vorstand erläuterte, stellt dieser Neubau nach ähnlichen Projekten in Erfurt, Magdeburg und Fürth das bisher größte Logistikzentrum des gesamten Unternehmens dar. Es ersetzt den bisherigen Umschlagplatz in Lechhausen und beschäftigt 160 Mitarbeiter. Erweiterungen sind schon eingeplant.

Nicht nur die Mitarbeiter waren am Freitagabend anwesend. Dirk Töpfer begrüßte auch die am 20 Millionen Euro teuren Projekt beteiligten Unternehmen, die Filialleiter, den Vertriebs-Außendienst und die gesamte Geschäftsleitung. Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Günther Beckstein, der zum Norma-Stiftungsrat gehört, musste krankheitsbedingt absagen. Norma zählt weit über 13 000 Mitarbeiter, ist aber dennoch familiengeführt. Nach dem Tod des kinderlosen Firmengründers Manfred Roth im Jahre 2010 wurde die Norma-Gruppe in eine Stiftung eingebracht. Wie Helmut Seidel vom Vorstand ausführte, belief sich der Jahresumsatz im vergangenen Jahr auf 3,5 Milliarden Euro. Norma sei zwar ein Discounter, jetzt aber dennoch als innovativster Biohändler des Jahres ausgezeichnet worden. Sowohl Seidel, als auch Gerd Köber kündigten weiteres Wachstum an. Am heutigen Montag finde bereits der nächste Spatenstich statt: Am Stammsitz in Fürth wird eine neue Firmenzentrale gebaut. Wie Klaus Habermann, der ein Gemälde des Aichacher Künstlers Erwin Hackl mit dem Motiv des Oberen Tores überreichte, deutlich machte, komme er gerne auch nach Fürth - trotz seiner Leidenschaft für den 1. FC Nürnberg.

Dass mit dem „Pionier des Handels” ein Zeichen für den Wirtschaftsstandort Aichach und Dasing gesetzt worden sei, macht Klaus Habermann und seinen Bürgermeisterkollegen Erich Nagl nach eigenem Bekunden stolz. Von diesem Zeichen versprechen sie sich natürlich auch einen Vermarktungsschub. Gut 30 Hektar umfasst der Gewerbepark, zehn davon wurden bisher verkauft. Im Vorfeld der Norma-Eröffnung habe es weitere, überaus interessante Anfragen gegeben. Jahresumsatz 2014: 3,5 Milliarden Euro