Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.01.2024 10:50

Neue Fenster kaufen: Unbedingt Ug-Wert beachten!

Fenster mit niedrigem Ug-Wert isolieren winters wie sommers das Haus. (Foto: Max Rahubovskiy: by Pexels)
Fenster mit niedrigem Ug-Wert isolieren winters wie sommers das Haus. (Foto: Max Rahubovskiy: by Pexels)
Fenster mit niedrigem Ug-Wert isolieren winters wie sommers das Haus. (Foto: Max Rahubovskiy: by Pexels)
Fenster mit niedrigem Ug-Wert isolieren winters wie sommers das Haus. (Foto: Max Rahubovskiy: by Pexels)
Fenster mit niedrigem Ug-Wert isolieren winters wie sommers das Haus. (Foto: Max Rahubovskiy: by Pexels)

In Aichach und den vielen Orten des Wittelsbacher Landes gibt es sehr viele historische Gebäude. Teilweise wurden sie bereits in der Vergangenheit liebevoll restauriert, doch ein Großteil der Wohnhäuser benötigt inzwischen eine energetische Sanierung. Dabei kommt neuen Fenstern ein hoher Stellenwert zu. Glücklicherweise ist die Auswahl für moderne Kunststofffenster und Aluminiumfenster inzwischen so groß, dass Denkmalschutzauflagen für einen Fenstertausch kein Hindernis mehr darstellen.

Die wichtigste Kenngröße für die thermische Schutzwirkung von Fenstern und Fenstertüren ist der Ug-Wert. Dafür wird die Einheit W/(m²·K) verwendet. Sie sagt aus, welche Wärmemenge einen Quadratmeter Fensterfläche bei einem bestimmten Temperaturunterschied passieren kann. Das heißt, sie gibt das Ausmaß der Wärmeverlusteim Winter und die Wärmeinträge an heißen Sommertagen an. Die Wärmeeinträge sind nicht unwichtig, denn immerhin liegt der Temperaturrekord in Bayern seit Juli 2015 bei 40,3 Grad Celsius.

Wie schneiden die einzelnen Arten der Verglasung beim Ug-Wert ab?

Bis zum Ende der 1970er Jahre wurden Einfachverglasungen verwendet. Dabei lag der Ug-Wert mit bis zu 5,8 beim Zehnfachen dessen, was moderne Fenster mit Dreifachverglasung bei der Wärmedämmung zu bieten haben. Sie bringen es auf einen Wert ab 0,6 W/(m²·K). Diese Werte sind abstrakt und lösen bei Laien keine Vorstellungen von den möglichen Einsparungen bei Klimatisierung der Innenräume aus. Ist der Ug-Wert nur um 0,1 W/(m²·K) niedriger, reduziert sich der Heizölbedarf pro Jahr und Quadratmeter im Schnitt um 1,1 Liter.

Genau das ist auch der Punkt, warum auch der Austausch von Kastendoppelfenstern sowie von Fenstern mit Doppelverglasung gegen Modelle mit Dreifachverglasung Sinn macht. Bei Kastendoppelfenstern liegt der Ug-Wert im Durchschnitt bei bis zu 2,8 W/(m²·K) und bei 2-scheibigem Isolierglas bei bis zu 1,4 W/(m²·K).

Ug-Wert-Differenzen geben Auskunft zum Ausmaß der Kostenreduzierung

Mit diesem Daten kann jeder selbst ausrechnen, welche Einsparungen bei einem Fenstertausch möglich wären. Doch damit präsentiert sich nur der wirtschaftliche Vorteil, der in den meisten Fällen eine schnelle Amortisation der Investition belegt. Von Bedeutung sind auch die Auswirkungen auf den Umwelt- und Klimaschutz. Dabei spielt wiederum die Reduzierung des CO2-Ausstoßes eine große Rolle. Dieses Treibhausgas entsteht auch bei einer Pelletheizung, die allgemein als umweltfreundlicher als Gas- und Ölheizungen gilt. Andere Systeme benötigen eine externe Stromzufuhr beispielsweise für Umwälzpumpen. Die Elektroenergie stammt derzeit in Deutschland noch nicht vollständig aus klimafreundlichen und erneuerbaren Quellen.

Was bestimmt noch über den Thermoschutz der Fenster?

An vielen Fenstern zeigen sich an kalten Tagen nasse Streifen entlang der Scheibenränder. Einerseits ist das ein Zeichen dafür, dass die relative Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu hoch ist und die Lüftung optimiert werden muss. Anderseits offenbaren die Kondensstreifen ein Defizit am Thermoschutz der Fenster. Bei genauer Betrachtung finden sich silberfarbene Elemente umlaufend an den Scheibenrändern. Dabei handelt es sich um Abstandshalter aus Aluminium. Das Material ist ein guter Wärmeleiter, weshalb diese Technik durch die Bildung von Wärmebrücken „kalte Kante“ genannt werden. Eine „warme Kante“ vermeidet diese Schwachstelle und reduziert dadurch auch das Risiko der Schimmelbildung am Mauerwerk rund um die Fenster. Moderne Kunststofffenster mit „warmer Kante“ verfügen über Abstandshalter aus Kunststoff oder nutzen (Premium-Version) Edelstahlprofile, die vor dem Einsetzen eine Umhüllung aus isolierendem Kunststoff erhalten.

Gutes Fensterzubehör wirkt sich ebenfalls kostensenkend aus!

Wer sich nach heißen Sommertagen nicht schlaflos in einem aufgeheizten Schlafzimmer wälzen möchte, sollte beim Kauf neuer Fenster gleich einen solidenSonnenschutz als Fensterzubehör bestellen. Die meisten Menschen greifen dabei zu den Vorbaurollläden, weil sie einen multifunktionalen Nutzen bieten. Sie agieren nicht nur als Schutz vor der langwelligen Wärmestrahlung der Sonne, sondern dienen auch als Verdunkelung und abendlicher Einblickschutz. In Zeiten einer permanent steigenden Gefahr für schwere Unwetter spielt ergänzend der mechanische Schutz der Glasflächen vor Hagel- und Sturmschäden eine wichtige Rolle.

Staat zahlt bei neuen Fenstern (noch) mit

Trotz aller Kürzungen und Streichungen im Rahmen der Debatten um den Bundeshaushalt 2024 blieben einige Förderprogramme unangetastet. Zuschüsse für energiesparende Fenster und Beschattungssysteme gibt es derzeit (Stand 19. Dezember 2023) noch über die BAFA-Förderungen für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle. Die Mindestwerte der Investitionen sind mit 2.000 Euro (brutto) pro Einzelmaßnahme sehr niedrig angesetzt, sodass viele energetische Verbesserungen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezuschusst werden können.


Von externem Anbieter
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