Funkelnde Kugeln und 50 Babyfiguren, die in Bäumen sitzen: Im Herbst verwandelt sich Friedberg in eine „Stadt der Kinder und der Kunst”. Der neunte Friedberger Skulpturenpfad beginnt am Sonntag, 18. September, um 14 Uhr im Kunstwerk, Bauernbräustraße 50. Anschließend, um 15 Uhr, findet die erste Begehung des Pfades statt. Die Künstler werden mit dabei sein und über ihre Werke reden. Denn: „Ich möchte den Leuten die Kunstwerke nicht nur so hinstellen”, erklärt Rose Maier Haid, Organisatorin des Skulpturenpfads. „Die Künstler gehen mit und können etwas sagen.”
55 Künstler aus ganz Deutschland haben zum Thema „Friedberg - Stadt der Kinder und der Kunst” Skulpturen, Bilder und Installationen geschaffen. Die 73 Kunstwerke sind bis Sonntag, 30. Oktober, in ganz Friedberg Tag und Nacht zu sehen. Der Eintritt ist frei. „Es gilt also, genau hinzuschauen und auch Verstecktes zu entdecken”, rät Rose Maier Haid. Zum Beispiel hängen Raupen an Laternen, laut Maier Haid sind es „Schläfer”, Wesen von einem anderen Stern. Zu entdecken sind auch beleuchtete Steine und Holzskulpturen, Babyfiguren in Bäumen, ein Geheimnis im Friedberger See und die „Stadtmauer Galerie”. „Der Skulpturenpfad will, dass die Leute etwas über Kunst erfahren, dass sie dazulernen in Sachen Kunst und Toleranz”, erläutert Maier Haid. Kunst habe eine andere Aufgabe, als nur Wohlgefallen hervorzurufen. „Kunst ist etwas, das spannend ist.” Wegen des schönen Wetters empfiehlt Maier Haid jetzt schon, noch vor der offiziellen Eröffnung, die Kunstwerke zu betrachten und auf sich wirken zu lassen.
Um mehr über Kunst und Künstler zu erfahren, erstellten Maier Haid und ihr Team wieder einen Katalog mit Plänen, die zeigen, wo genau die 73 Werke stehen, hängen oder liegen. Einer dieser Pläne findet sich laut Maier Haid auf dem Marienplatz.
Noch mehr über Künstler und Kunst erfahren Interessierte auf den Führungen, die bis zum Ende des Skulpturenpfads, immer sonntags stattfinden - sie starten um 15 Uhr im Kunstwerk an der Bauernbräustraße. Eine Präsentation der Künstler und deren Konzepte gibt es täglich um 14 Uhr im Kunstwerk.
In der Archivgalerie zeigt Bildhauer Raimund Göbner ab Sonntag, 25. September, 11 Uhr, seine Werke. Für Samstag, 1. Oktober, um 19 Uhr lädt das Kunstwerk zu einer Aktion mit Klemens Etschmann ein. Diese heißt: „Le dernier voyage” - die letzte Reise des Menschen. Etschmann hat diesmal etwas im Friedberger See versenkt.
Weiter geht es am Sonntag, 2. Oktober, um 14.30 Uhr vor dem Kunstwerk: Dann heißt es „Abflug”. Georg Lange wird nach dem Motto: „Credo Sterntaler am Himmel” Luftballone steigen lassen.
Zu Ende geht der neunte Friedberger Skulpturenpfad am Sonntag, 30. Oktober, um 18 Uhr im Kunstwerk. Ulrich Zehfuß aus der Liedermacherschule SAGO wird dann mit selbst geschriebenen Liedern zu hören sein.
Einen Schlussstrich zieht dann Maier Haid: Den Skulpturenpfad werde es in dieser Form nicht mehr geben - 1992 fand er zum ersten Mal statt. Künftig will Maier Haid auf Menschen-Skulpturen setzen. (nh)