Man stelle sich vor, ein Restaurantbesuch mit Freunden liefe in etwa so ab, wie die Theatersanierung in Augsburg: Endlich ist man sich einig, dass es ein bisschen besonders sein soll – fünf Gänge, nur vom Feinsten – und drum auch mehr kosten darf. Doch gleich nach der verbindlichen Bestellung, meldet die Küche: Nein, das mit den fünf Gängen wird nichts. Stattdessen gibt es Hochzeitssuppe. Klar, schmeckt ja auch, ist halt nur nicht das Bestellte.
Aber kaum ist der erste Löffel Suppe im Mund verschwunden, kommt der Service erneut: Teurer sei das Essen jetzt auch geworden und je länger die Gäste mit dem Aufessen warten, umso teurer wird es am Ende. Fürs Zurückgehen lassen sei es schon zu spät, sagen Kellner und Koch. Die viel zu teure Suppe muss man wohl oder übel auslöffeln.
Hätte man nur auf den freundschaftlichen SPD-Rat gehört und sich gleich einen soliden Döner geholt – oder im Fall des Theaters, auf den Neubau verzichtet und den künftigen Kulturhunger dauerhaft in der Brechtbühne im Gaswerk gestillt.