Die CSU in Bayern kann sich als Siegerin fühlen und mit ihr die beiden Direktkandidaten Peter Tomaschko (Aichach-Friedberg) und Bernhard Seidenath (Dachau), die ihre Landtagsmandate verteidigt haben. Auf den zweiten Blick dürfte der CSU im Wittelsbacher Land die Freude sauer aufstoßen: Sie musste Stimmen an die AfD und vor allem an die Freien Wähler abgeben.
Peter Tomaschko verlor in den Gemeinden 4,36 Prozent der Erststimmen und kam auf 37,3 Prozent. Marc Sturm holte für die Freien Wähler hingegen 18,8 Stimmen, was einem Plus von 7,7 Prozent entspricht. Ihm folgt Simon Kuchlbauer für die AfD mit 15,8 Stimmen (fast vier Prozent mehr).
In zwei Kommunen schaffte es der AfD-Bewerber sogar auf Platz zwei im Feld der Direktkandidaten. In Kissing und auch in Petersdorf, wo Peter Tomaschko mit 39,0 Prozent der Erststimmen über die Ziellinie ging. Simon Kuchlbauer (AfD) folgte mit 22,7 Prozent vor Marc Sturm (FW) mit 20,7 Prozent.
Dabei lag Peter Tomaschko fast überall leicht über dem Bayern-Ergebnis seiner Partei und konnte zumindest einen Teil des Verlusts abfangen. Der Unterschied wird in Todtenweis deutlich: Dort holte er 40,4 Prozent der Erststimmen, der CSU gelang es aber nur, 36,7 Prozent der Zweitstimmen zu erringen und damit runde zehn Prozent weniger als vor fünf Jahren.
In Hollenbach war es umgekehrt, dort büßte Tomaschko neun Prozent der Erststimmen ein. Die Hollenbacher bescherten nämlich Marc Sturm eines seiner besten Ergebnisse (27,4), nur Schiltberg lag noch knapp darüber - und Sielenbach: Dort trennten ihn sage und schreibe nur noch 0,7 Prozent der Stimmen vom CSU-Bewerber Peter Tomaschko.
Am Ergebnis der Freien Wähler lässt sich auch etwas anderes ablesen: Der Unterschied zwischen zugkräftigen Kandidaten und solchen, die nur pro forma angetreten sind: In vielen Gemeinden schnitt Marc Sturm überdurchschnittlich besser ab als sein Parteikollege Johannes Hatzold es vor fünf Jahren tat.
Besonders deutlich wurde das in Dasing, wo sich das Zweitstimmenergebnis nur um gut vier Prozent verbesserte, der Erststimmenkandidat aus Aichach aber mit 22,3 Prozent mehr als zehn Prozent zulegen konnte.
Auch für die Grünen im Landkreis Aichach-Friedberg war es kein erfreulicher Abend. Sie verloren über vier Prozent. In vielen kleinen Gemeinden büßten sie bis zu einem Drittel ihrer Anhänger ein. Christina Haubrich konnte dafür in größeren Kommunen überdurchschnittlich zulegen. Sie errang in Mering und ihrem Heimatort Merching Ergebnisse von 17 und 18 Prozent.
Die SPD, längst Kummer gewohnt, hat ein weiteres halbes Prozent verloren. Simone Strohmayr kommt auf 7,1 Prozent.