Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.01.2023 10:57

Der Pöttmeser Ochsnwirt ist Geschichte

Ein Bild, das der Vergangenheit angehört: am 26. Dezember schloss der Pöttmeser Ochsnwirt nach über 62 Jahren.  (Foto: Willi Wagner)
Ein Bild, das der Vergangenheit angehört: am 26. Dezember schloss der Pöttmeser Ochsnwirt nach über 62 Jahren. (Foto: Willi Wagner)
Ein Bild, das der Vergangenheit angehört: am 26. Dezember schloss der Pöttmeser Ochsnwirt nach über 62 Jahren. (Foto: Willi Wagner)
Ein Bild, das der Vergangenheit angehört: am 26. Dezember schloss der Pöttmeser Ochsnwirt nach über 62 Jahren. (Foto: Willi Wagner)
Ein Bild, das der Vergangenheit angehört: am 26. Dezember schloss der Pöttmeser Ochsnwirt nach über 62 Jahren. (Foto: Willi Wagner)

Seit dem 26. Dezember ist die Pöttmeser Gastronomie um eine Lokalität ärmer: Die Traditionsgaststätte Ochsnwirt schloss an diesem Tag ihre Türen. Inhaber Georg Krammer entschied sich aufgrund eines fehlenden Nachfolgers zum Aufhören und Verkauf des Gebäudes (wir berichteten). Erworben hat es die bisherige Pächterfamilie der Pizzeria Da Vinci am Galgenfeld. Damit wird es nach kurzer Umbauphase in der Augsburger Straße 20 zwar gastronomisch weitergehen, jedoch unter veränderten Vorzeichen.

Über 65 Jahre war die „Neue Post“ und später nach der Umbenennung in „Ochsnwirt“ die gutbürgerliche Adresse nicht nur in Pöttmes, sondern auch im weiteren Umland. Der an Allerheiligen 1957 von seinen Großeltern eröffneten Lokalität verhalf Georg Krammer mit seinen saisonorientierten Themenwochen zu bestem Ruf. Zur Verkaufsentscheidung trugen verschiedene Faktoren bei. Da war einerseits die beruflich anderweitige Orientierung des eigenen Nachwuchses und zum anderen die Schwierigkeiten Personal für Küche und Service zu bekommen. Zuletzt will der 62-jährige Gastronom auch kürzertreten und sich mehr Zeit für seine Hobbies nehmen.

Die Beliebtheit des Ochsnwirts spiegelte sich in den letzten Öffnungstagen im Besuch. „Wir hatten die Gasträume ständig voll“, so Krammer. Sogar die Wirtskollegen aus dem Wittelsbacher Land zeigten Solidarität und kamen zu einem Abschiedsessen. Mit speziellen T-Shirts mit dem Aufdruck eines Ochsen und „Chef … ade“ und für den Chef selbst „Wirt im (un) Ruhestand“ kündete das Personal schon zuvor das nahende Ende an.
Für die bis dahin nicht anderweitig verwertete Ausstattung veranstalteten Georg Krammer, Sohn Josef mit Gattin Barbara und das bisherige Team am 6. und 7. Januar im Festsaal einen Hausflohmarkt. Die Angebotspalette reichte vom Messer über verschiedenste Bierkrüge und sogar Kaffeeautomaten bis hin Dekomaterialien wie Kerzenständern und Textilien. Sogar von einem Teil seiner Sammlung an Modellmotorrädern trennte sich Georg Krammer. „Was nicht verkauft wird, muss in den Container“, so die zwar schmerzliche, aber pragmatische Entscheidung, denn einlagern und aufbewahren seien keine Alternativen.

Georg Krammer wünscht seinem Nachfolger viel Erfolg und alles Gute für die Zukunft und bedankt sich bei seinen Gästen für das jahrelang entgegengebrachte Vertrauen. Ein besonderer Dank geht an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für ihr Engagement und ihre Treue. Mit dem Ochswirt verliert Pöttmes nicht nur die letzte gutbürgerliche Restauration, sondern auch einen Veranstaltungssaal für Hochzeiten oder auch den Pfarrfasching.

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