Der Projektleiter machte deutlich, wie entscheidend dieser Meilenstein für die weitere Planung sei. „Jetzt sind viel mehr Details erkennbar”, sagte er. Wo müssen Brücken gebaut, werden, wo Tunnel und wo braucht es einen Überholbahnhof - der Grundstein für die weiteren Vorplanungen ist gelegt, damit die Varianten ins Raumordnungsverfahren bei der Regierung von Schwaben gehen können. Baumann plant, Anfang 2023 das Verfahren starten zu können - ergebnisoffen mit allen vier Varianten.Bedingung für alle Trassen: Die Fahrzeit zwischen Ulm und Augsburg darf höchstens 26 Minuten betragen und wenn ein Zug über Günzburg fährt, sind nur 40 Minuten erlaubt. Diese Voraussetzungen ergeben sich aus dem geplanten Deutschlandtakt, der die Bahn als Verkehrsmittel bundesweit zuverlässiger und somit nützlicher machen soll - in Nah- und Fernverkehr. Die ursprünglichen Varianten Blau und Grün hätten diese Anforderungen nicht erfüllt, wie Baumann berichtete. Daher werden beide nicht weiter verfolgt - zumindest nicht als eigenständige Varianten. Denn eine Kombination der beiden, die neue Variante Blau-Grün, erfüllt den Wunsch aus der Region, die neue Trasse möglichst auf der Bestandsstrecke zu führen. Auch die ganz neue Variante Orange greift einen Wunsch aus der Region auf, nämlich Verkehrstrassen möglichst zu bündeln. Und so schmiegt sich die orange Linie so oft es geht an die Autobahn A 8 an. „Durch die Bündelung werden zusätzliche Einschnitte in die Landschaft vermieden”, so die Beschreibung der Variante. Allerdings können die Züge auf Orange nur 250 Stundenkilometer schnell fahren. Die Fahrzeitziele würden trotzdem erreicht, versicherte Baumann.Auch den weiteren Planungsprozess will Baumann im Dialog gestalten. Am 25. November etwa stellt das Planungsteam des Bahnprojekts die Grobtrassierungen der Öffentlichkeit in einem Webcast vor. Dabei soll es auch die Gelegenheit geben, Fragen zu stellen.Baumann und sein Team sind sich bewusst, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. „Den perfekten Streckenverlauf gibt es nicht”, merkt die Bahn in jeder ihrer Variantenbeschreibungen an. Ins Raumordnungsverfahren sollen alle vier gleichberechtigt gehen. Auch wenn Baumann zu den Kosten keine konkreten Angaben machen kann, so liegen doch alle „in der gleichen Preisklasse”. In der nun anstehenden Vorplanung kann es noch zu kleinen Korrekturen kommen. Aber fest steht: Eine der jetzt vorliegenden Trassen muss es werden. „Eine komplette neue Variante wird es nicht geben”, stellte Baumann fest. Neue Varianten als Ergebnis aus Dialog