In zahlreichen Berufssparten fehlen Auszubildende. „Das Angebot an offenen Stellen ist so groß wie nie”, sagt Christian Fischer, Leiter des Fachbereichs Ausbildung bei der Industrie- und Handelskammer Schwaben. Ihm zufolge sind 1.400 Ausbildungsplätze in IHK-Berufen noch unbesetzt, rund 520 davon im Wirtschaftsraum Augsburg.

Am 1. September startet das neue Ausbildungsjahr. Trotz zahlreicher Krisen sei die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe aus Produktion, Handel und Dienstleistungen ungebrochen, erklärt Fischer. „Viele Unternehmen möchten in diesem Jahr sogar mehr junge Menschen in Ausbildung bringen.” Allerdings fehlen etlichen Betrieben bislang die passenden Bewerberinnen und Bewerber. Besonders dringend werden Azubis im Handel, in der Logistik, in der Industrie und in der Dienstleistungsbranche gesucht.

Rund 60 Prozent aller bayerisch-schwäbischen Unternehmen sehen laut einer aktuellen IHK-Konjunkturumfrage im Fachkräftemangel ein Risiko für ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung. Doch nicht nur die Betriebe, auch die potentiellen Auszubildenden treiben Sorgen um die Zukunft um. „Die vielen Krisen haben nicht nur bei den Unternehmen, sondern auch bei den Jugendlichen für Unsicherheit gesorgt”, betont Fischer. Die Folge: Statt Monate im Voraus werden Ausbildungsplätze häufig erst kurzfristig besetzt – zum Leidwesen der Unternehmen. Er berichtet, dass viele Schülerinnen und Schüler sich Zeit ließen mit der Entscheidung, wie es für sie nach dem Abschluss weitergehen soll.

„Eine Ausbildung bietet auf jeden Fall beste Chancen auf einen krisensicheren Job”, wirbt Fischer, denn „gut ausgebildete Fachkräfte werden in der Region quer durch alle Branchen gesucht”.

„Viel zu viele Jugendliche in Augsburg wissen nicht, wohin nach der Schule und sie sind sich unsicher, wie es weitergehen soll”, stellt ebenso Martina Wild, Bürgermeisterin und Referentin für Bildung und Migration, fest. Die Stadt Augsburg bietet daher am Mittwoch, ab 16.30 Uhr im Jugendzentrum H20, in der Zollernstraße 41, eine Lehrstellen- und Praktikumsvermittlung. Auch die Stadt selbst hat noch Ausbildungsstellen ab September zur Verfügung und wird auf der Veranstaltung mit einem Stand vertreten sein. Darüber hinaus wird es Beratungs- und Vermittlungsstände der Handwerkskammer, der IHK, der Bauinnung, der Jugendberufsagentur und verschiedener Bildungsträger geben. (jaf)