Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 06.09.2023 12:02, aktualisiert am 06.09.2023 15:23

Augsburger Tubesolar stellt den Betrieb ein

Der Solarindustrie machen Lieferkettenprobleme zu schaffen. Die Augsburger Firma Tubesolar, die auf Photovoltaik-Dünnschicht-Röhren spezialisiert ist, hat nun den Betrieb eingestellt. (Symbolfoto: Robert Edler)
Der Solarindustrie machen Lieferkettenprobleme zu schaffen. Die Augsburger Firma Tubesolar, die auf Photovoltaik-Dünnschicht-Röhren spezialisiert ist, hat nun den Betrieb eingestellt. (Symbolfoto: Robert Edler)
Der Solarindustrie machen Lieferkettenprobleme zu schaffen. Die Augsburger Firma Tubesolar, die auf Photovoltaik-Dünnschicht-Röhren spezialisiert ist, hat nun den Betrieb eingestellt. (Symbolfoto: Robert Edler)
Der Solarindustrie machen Lieferkettenprobleme zu schaffen. Die Augsburger Firma Tubesolar, die auf Photovoltaik-Dünnschicht-Röhren spezialisiert ist, hat nun den Betrieb eingestellt. (Symbolfoto: Robert Edler)
Der Solarindustrie machen Lieferkettenprobleme zu schaffen. Die Augsburger Firma Tubesolar, die auf Photovoltaik-Dünnschicht-Röhren spezialisiert ist, hat nun den Betrieb eingestellt. (Symbolfoto: Robert Edler)

Es ist noch nicht lange her, da galt das Start-Up als Hoffnungsträger der deutschen Solarindustrie: Inzwischen ist die Augsburger Firma Tubesolar insolvent. Der Geschäftsbetrieb wurde eingestellt. Trotz „zahlreicher Gespräche und intensiver Verhandlungen” während des Insolvenzeröffnungsverfahrens habe keine Einigung mit potenziellen Investoren erzielt werden können, heißt es von dem Unternehmen. Der vorläufige Insolvenzverwalter habe die Zustimmung zur Betriebsstilllegung gegeben. Als Hauptgrund für das Scheitern der Investorenlösung gelten Lieferkettenprobleme und der damit verbundene Mangel an Photovoltaik-Folien. Diese Materialknappheit machte es schwierig, Investoren von einer Produktion am Standort Augsburg zu überzeugen. Der Vorstand der Tubesolar AG habe daher, mit der Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters, entschieden, den Betrieb zum 31. August stillzulegen, so das Unternehmen.

Tubesolar hatte sich auf die Entwicklung und Herstellung von Photovoltaik-Dünnschicht-Röhren spezialisiert, die zu Modulen zusammengesetzt werden und auf diese Weise eine doppelte Nutzung der Flächen, auf denen sich die Solar-Anlagen befinden, ermöglichen. Denn die Röhren-Flächen erzeugen nicht nur Strom, sie lassen das Licht zudem hindurch auf den Bereich unter der Anlage. Da die Module darüber hinaus durchlässig für Regen sind, richtete sich der Fokus des Unternehmens beispielsweise auf Anwender, die landwirtschaftliche Produktion mit Stromerzeugung kombinieren.

Der Freistaat hatte 2020 das damalige Start-Up mit über 10 Millionen Euro gefördert

Die an der Börse gelistete Augsburger Firma beschäftigt rund 140 Mitarbeiter, die jetzt von der Betriebsstilllegung betroffen sind. Und auch für die deutsche Solarindustrie ist die Pleite von Tubesolar ein schwerer Schlag. Im Frühjahr, als die drohende Insolvenz des Unternehmens bekannt wurde, hatte Stephanie Schuhknecht, Augsburger Landtagsabgeordnete der Grünen und Sprecherin ihrer Partei für Start-Ups, gefordert, die Politik müsse den „innovativen Solar-Champion unbedingt in Augsburg halten”, auch weil der Großteil der Solarindustrie durch falsche Anreize früherer Bundesregierungen nach China abgewandert sei.

2020 hatte der Freistaat das damalige Start-Up Tubesolar mit über 10 Millionen Euro gefördert. Nun hat das Amtsgericht das Insolvenzverfahren „wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung” eröffnet. (jaf)


Von Janina Funk

Redakteurin Augsburg-Redaktion

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