Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Augsburger Start-Up will mit App für Kinder durchstarten

Stefan Leuchtenberg von der ploosh GmbH<br> freut sich, dass seine neueste Kinder-App „Die Zwuggels - Reise ans Meer” nun auf dem Markt ist.	Foto: Kristin Deibl
Stefan Leuchtenberg von der ploosh GmbH
freut sich, dass seine neueste Kinder-App „Die Zwuggels - Reise ans Meer” nun auf dem Markt ist. Foto: Kristin Deibl
Stefan Leuchtenberg von der ploosh GmbH
freut sich, dass seine neueste Kinder-App „Die Zwuggels - Reise ans Meer” nun auf dem Markt ist. Foto: Kristin Deibl
Stefan Leuchtenberg von der ploosh GmbH
freut sich, dass seine neueste Kinder-App „Die Zwuggels - Reise ans Meer” nun auf dem Markt ist. Foto: Kristin Deibl
Stefan Leuchtenberg von der ploosh GmbH
freut sich, dass seine neueste Kinder-App „Die Zwuggels - Reise ans Meer” nun auf dem Markt ist. Foto: Kristin Deibl

Mit einem digitalen „Wichtel-Adventskalender” ging es 2010 los. Hinter jedem Türchen versteckte sich ein Stück Weihnachtsgeschichte und ein Mini-Spiel. Mehr als vier Millionen Downloads konnte die App verzeichnen. Entwickelt haben den Kalender Stefan Leuchtenberg und Johannes Krämer. Zusammen bilden sie die „ploosh GmbH”, die sich auf interaktive Kindermedien spezialisiert hat.
Weil die Wichtel bei den Kindern so gut ankamen, gab es schon im folgenden Jahr erneut einen Adventskalender, erzählt Leuchtenberg. In diesem ging es um das Mädchen Rosalie, das auf einem Bauernhof lebt und deren Wunschzettel an den Weihnachtsmann verspätet am Nordpol eintrifft. Daraufhin machen sich die Weihnachts-Wichtel auf den Weg, um das kleine Mädchen dennoch zu beschenken. Weil auch dieser Kalender auf Begeisterung stieß, entwickelten Leuchtenberg und Krämer schnell eine Folge-App über die Wichtel auf dem Bauernhof.
Seit Kurzem ist nun die vierte und deutlich umfangreichere App auf dem Markt: „Die Zwuggels - Reise ans Meer”. Hier können Kinder in 36 Kapiteln mit den beiden Wichtel-Kindern Elfina und Olfred auf eine digitale Abenteuerreise gehen. Stets mit dabei ist das kleine, immer hungrige Monsterchen Ubo. In verschiedenen Spielen helfen die Kinder den Zwuggels dabei, Sandburgen zu bauen, Schiffbrüchige zu befreien und am Ende sogar einen legendären Schatz zu heben.

„Die App ist als Alternative zum Sandmännchen gedacht”, sagt Leuchtenberg. „Die Kinder knüpfen auf dem Schoß von Mama oder Papa erste Kontakte zur digitalen Welt.” Eltern können ihren Kindern jeden Tag ein Kapitel der in Reimform verfassten Geschichte vorlesen und gemeinsam die Spiele meistern, empfiehlt das ploosh-Team. Die App, die vom FilmFernsehFonds Bayern gefördert wird, ist für Kinder ab vier Jahren geeignet. „Meiner dreijährigen Tochter machen die Spiele aber auch schon viel Spaß”, berichtet Leuchtenberg. Nach oben hin gibt es keine Altersgrenze. „Solange die Kinder eben Freude daran haben.” Die App kostet 2,99 Euro. Als „Kindersicherung” gibt es im Spiel keine Werbung und keine In-App-Käufe.

„Wenn ich zeichne, kommen Kinderzeichnungen raus”, sagt Leuchtenberg auf die Frage, warum er sich ausgerechnet für Kindermedien entschieden hat. „Das war schon immer so.” Neben der Arbeit für das Start-Up-Unternehmen illustriert er Schul- und Kinderbücher. Im ploosh-Team ist er der kreative Kopf, der sich die Geschichten ausdenkt und sie zeichnet. Sein Partner, der schon seit einiger Zeit in London lebt, kümmert sich um die Programmierung und das Game-Design. „Ich finde es toll, dass sich zwei Leute aus Augsburg und London solche Geschichten ausdenken können und damit so viele Leute erreichen. Die Vorstellung ist faszinierend, dass gleichzeitig eine Million Menschen mit unserer App spielen. So etwas wäre vor zwanzig Jahren nicht denkbar gewesen”, ist Leuchtenberg begeistert über den digitalen Fortschritt.

Schwierigkeiten gibt es für ploosh lediglich manchmal mit den Kinderschutzgesetzen in den USA. Auch im englischsprachigen Raum ist die neue App nun unter dem Titel „The Zwuggels - Beach Holiday” erschienen. „Wenn bei einem Schneemann mal die Hose nicht perfekt sitzt, gibt es da schon Probleme”, erläutert Leuchtenberg. „In solchen Fällen müssen wir einzelne Szenen überarbeiten.” In Deutschland habe es mit den Kinderschutzgesetzen aber zum Glück noch nie Probleme gegeben. Im Gegenteil: Erst vor Kurzem hat die ploosh GmbH die Auszeichnung „Qualität made in Augsburg” bekommen. Diesen Preis verleiht die Stadt seit 2014 einmal jährlich an ausgewählte Unternehmen. Heuer standen nur Unternehmen zur Auswahl, die es seit maximal fünf Jahren gibt. „Irgendjemand muss uns da vorgeschlagen haben”, freut sich Leuchtenberg.
Mit den Zwuggels hofft das ploosh-Team, eine Marke etablieren zu können. So sollen dem ersten Abenteuer noch weitere spannende Reisen folgen.
Das Start-Up ist im Augsburger Technologie- und Gründerzentrum zu finden. Weitere Informationen gibt es unter www.ploosh.de.

Kristin Deibl


Von Kristin Deibl
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