Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.04.2024 06:00

Start in den Feier-Mai

Obwohl sie aktuell noch einer Baustelle gleicht, nimmt die Sielenbacher Partymeile langsam Gestalt an. Am Mittwoch starten die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Burschenvereins mit dem Maibaumaufstellen. Danach ist Bieranstich im Festzelt um 11.30 Uhr.  (Foto: Thomas Weinmüller)
Obwohl sie aktuell noch einer Baustelle gleicht, nimmt die Sielenbacher Partymeile langsam Gestalt an. Am Mittwoch starten die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Burschenvereins mit dem Maibaumaufstellen. Danach ist Bieranstich im Festzelt um 11.30 Uhr. (Foto: Thomas Weinmüller)
Obwohl sie aktuell noch einer Baustelle gleicht, nimmt die Sielenbacher Partymeile langsam Gestalt an. Am Mittwoch starten die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Burschenvereins mit dem Maibaumaufstellen. Danach ist Bieranstich im Festzelt um 11.30 Uhr. (Foto: Thomas Weinmüller)
Obwohl sie aktuell noch einer Baustelle gleicht, nimmt die Sielenbacher Partymeile langsam Gestalt an. Am Mittwoch starten die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Burschenvereins mit dem Maibaumaufstellen. Danach ist Bieranstich im Festzelt um 11.30 Uhr. (Foto: Thomas Weinmüller)
Obwohl sie aktuell noch einer Baustelle gleicht, nimmt die Sielenbacher Partymeile langsam Gestalt an. Am Mittwoch starten die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Burschenvereins mit dem Maibaumaufstellen. Danach ist Bieranstich im Festzelt um 11.30 Uhr. (Foto: Thomas Weinmüller)

Wie immer im Mai beginnt im Wittelsbacher Land das große Feiern: Maibaumaufstellen, Brauerei- und Volksfeste, Vereinsjubiläen und Einweihungen. Im Wonnemonat sind die Termine heuer aber noch dichter gedrängt als sonst. Das bestätigt auch der Chef der Kühbacher Brauerei, Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, der einige der Feste mit seinem Bier versorgt. „Ganz heftig” sei dieser Mai. Doch woran liegt's?

Letztlich am Mond. Denn der bestimmt den Termin für Ostern und damit auch für Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam. Damit steht auch fest, wann die beiden großen Brauereifeste im Wittelsbacher Land über die Bühne gehen. Das Kühbacher Brauereifest startet traditionell an Christi Himmelfahrt, also am Vatertag. Das ist heuer der 9. Mai. Das Baarer Brauereifest ist an Pfingsten gesetzt und beginnt heuer am 16. Mai. Die andere Feste drapieren sich drumherum, um der Konkurrenz aus dem Weg zu gehen. Kein Wunder: Kühbach zieht Jahr für Jahr um die 20 000 Besucher an, und auch in Baar ist das Festzelt am Pfingstwochenende mit insgesamt rund 12 000 Gästen stets voll.

Der Bierzelt-Überblick

  • Burschenfest Sielenbach: 1. bis 5. Mai
  • Brauereifest Kühbach: 9. bis 12. Mai
  • Brauereifest Baar: 16. bis 19. Mai
  • Gemhofa Bierzelt: 24. bis 26. Mai und 29. und 30. Mai
  • 100 Jahre TSV Inchenhofen: 29. Mai bis 2. Juni
  • 150 Jahre Feuerwehr Tandern: 29. Mai bis 2. Juni
  • Volksfest Pöttmes: 30. Mai bis 2. Juni
  • 150 Jahre Feuerwehr Aindling: 31. Mai bis 2. Juni

Seit zwei Wochen steht das Zelt in Sielenbach, Tag für Tag arbeiten die Burschen fleißig daran, es für die Festtage von 1. bis 5. Mai herzurichten. Die Barteile bekamen eine extra Holzverkleidung, Bilder der Festdamen zieren den aufwändig geschmückten Himmel des Zeltes. Für die Auftritte von Roland Hefter und den Bands bei der Rockfete am Freitagabend sind für die Bühne auch entsprechend große Licht- und Tonanlagen notwendig. Am Wochenende ist die komplette Kücheneinrichtung gekommen. Obwohl draußen kein Platz ist, wollen die Burschen auf das eigene Weißbier-Karussell nicht ganz verzichten: Für die ersten drei Tage verfrachten sie es kurzerhand ins Zelt.

„Die Motivation meiner Burschen ist auch nach drei Jahren Planung und zwei Wochen harter Arbeit sehr hoch“, sagt Vorsitzender Kilian Breitsameter. Gemeinsame Abende mit Essen steigern den Zusammenhalt: Es gab Chilli, Gulasch oder Steckerlfisch - und das ganze Dorf war eingeladen. Bei der Zeltwache unterstützen die Sielenbacher ihre Burschen eifrig, und auch die Helfer-Listen für die fünf Festtage sind voll. „Es waren zum Teil kurze Nächte, und es werden bis zum Ende des Festes noch einige kurze Nächte werden, aber wir freuen uns schon sehr, wenn es losgeht“, sagt Breitsameter. Das 100-Jährige kann also kommen.

Geteiltes Gemhofa Bierzelt

Geballt kommen die Feste Ende Mai: Rund um Fronleichnam ranken sich gleich mehrere große Vereinsjubiläen und das Pöttmeser Volksfest. Für Letzteres ist Hans Liebhart vom veranstaltenden Verkehrs- und Verschönerungsverein Pöttmes trotzdem nicht bange: Er setzt vor allem auf Gäste aus Pöttmes und den Ortsteilen. „Wenn die alle kommen, freut sich unser Festwirt”, so der Vorsitzende. Highlight der Pöttmeser Wiesn ist heuer die Wahl der Wittelsbacher-Land-Königin. Derzeit werden die Kriterien festgelegt, bis 25. Mai können sich potenzielle Königinnen um den erstmals zu vergebenden Titel bewerben. Wegen Terminüberschneidungen beim Festwirt ist das Volksfest heuer um einen Tag verkürzt, das Programm von Donnerstag bis Sonntag etwas geballter, so Liebhart. Warum sich das Pöttmeser Wochenende auch einige Vereine für ihre Jubelfeiern ausgesucht haben, darüber kann er nur spekulieren. Dass auch sie den Feiertag Fronleichnam mitnehmen wollten, könnte eine Erklärung sein. Allerdings: „Das Pöttmeser Volksfest findet an diesem Wochenende statt, solange ich denken kann”, sagt der 58-Jährige.

Um sich nicht gegenseitig Konkurrenz zu machen, sind die Gebenhofener ausgewichen. Bis 2019 stand das Bierzelt der DJK stets an Pfingsten auf dem Sportgelände, nach Corona änderten die Sportler das Konzept und zogen auf das Fronleichnam-Wochenende um. Weil dieser Termin 2024 aber auch andernorts begehrt war, hat sich die DJK erneut terminlich verändert. Um nicht mit umliegenden Vereinen – etwa der Feuerwehr Aindling, die das Feuerwehrhaus einweiht oder dem TSV Inchenhofen, der das 100-jährige Vereinsjubiläum feiert – zu kollidieren, wurde das Fest geteilt und findet heuer von 24. bis 26. Mai sowie am 29. und 30. Mai statt. So erklärte es DJK-Vorsitzender Tobias Haas bei der Generalversammlung.

Gelassen sieht Mario Weiß die Terminkollisionen: Er ist einer von vier stellvertretenden Vorsitzenden des TSV Inchenhofen. Der TSV habe den Termin für das 100-Jährige schon vor einem Jahr ins Auge gefasst. Ausschlaggebend für die Wahl seien laut Weiß zum einen das verlängerte Wochenende mit dem Feiertag und zum anderen der Saisonabschluss der Fußballer gewesen: Das letzte Punktspiel der TSV-Herrenmannschaft am 1. Juni ist einer der Programmpunkte des viertägigen Festes. Und: „Irgendwas ist immer”, meint Weiß. Außerdem seien später im Jahr vermutlich viele Leute schon im Urlaub.

Ähnlich sieht es auch der Kühbacher Baron. Außerdem sei es den Leuten im Sommer oft zu heiß im Bierzelt, „bei 30 Grad sitzt man lieber im Biergarten oder am See”. Die spielfreie Zeit nutzten außerdem zahlreiche Fußball-Vereine für ihre Feiern. Dazu kommt heuer auch noch die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Umberto Freiherr von Beck-Peccoz ist ohnehin ein Freund der frühen Feste: „Am Anfang der Saison sind die Menschen noch hungrig”, ist sich der Bräu sicher. Er selbst ist längst im Bierzeltmodus: Seit Donnerstag läuft das Meringer Volksfest, mit einem Auftritt von Ministerpräsident Markus Söder geht es am Montag zu Ende.


Verena  Heißerer
Verena Heißerer

Redakteurin

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