Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.04.2024 12:41

Augsburgerinnen gründen Startup für Hilfe bei Notfällen mit Kindern

In Übungen zeigt Laura Schönberger, was bei der Ersten Hilfe an Babys zu beachten ist. (Foto: Gesunde Kinderwelt)
In Übungen zeigt Laura Schönberger, was bei der Ersten Hilfe an Babys zu beachten ist. (Foto: Gesunde Kinderwelt)
In Übungen zeigt Laura Schönberger, was bei der Ersten Hilfe an Babys zu beachten ist. (Foto: Gesunde Kinderwelt)
In Übungen zeigt Laura Schönberger, was bei der Ersten Hilfe an Babys zu beachten ist. (Foto: Gesunde Kinderwelt)
In Übungen zeigt Laura Schönberger, was bei der Ersten Hilfe an Babys zu beachten ist. (Foto: Gesunde Kinderwelt)

Ein lauter Schrei, Tränen, Blut strömt – Platzwunde. Was tun? Notruf absetzen, ins Krankenhaus fahren oder die Wunde selbst versorgen? Wenn Kleinkinder plötzlich stürzen, krampfen oder Kleinteile verschlucken, kommt es häufig auf Sekunden an. Doch genau dann geraten Eltern oft in Panik. Um dem entgegenzuwirken und Eltern und Betreuenden bei Notfällen mehr Sicherheit zu verschaffen, haben Laura Schönberger und Melanie Khodabakhsh, beide Absolventinnen der Augsburger FOM Hochschule, die „Gesunde Kinderwelt” gegründet.

Richtig zu handeln, ist bei einer Platzwunde „auch gar nicht so einfach, denn es kommt darauf an, ob die Platzwunde größer als einen oder tiefer als einen halben Zentimeter ist und ob ein Fremdkörper darin steckt”, erklärt Laura Schönberger. Die 30-Jährige ist gelernte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin und erlebt seit mehr als zehn Jahren in ihrer Arbeit unter anderem in der Pädiatrie am Universitätsklinikum Augsburg immer wieder das Gleiche: Eltern, die zu Hause falsch reagiert haben, weil sie überfordert waren. Vor fünf Jahren begann sie ihr berufsbegleitendes Bachelor-Studium „Gesundheitspsychologie und Medizinpädagogik” zusammen mit ihrer Arbeitskollegin Melanie Khodabakhsh.

Ein Startup gründet sich nicht von heute auf morgen

Im dritten Semester, als es an die Prüfung im Modul „Pädagogische Psychologie” ging, kam ihnen die Idee. „Durch unsere praktische Erfahrung wussten wir, dass es in puncto Notfällen im Kindesalter an Aufklärungsarbeit fehlt”, sagt Schönberger. Die beiden entwickelten ein Konzept, bezogen auf die häufigsten Notfälle für Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren. Das positive Feedback ihrer Mitstudierenden, darunter Hebammen, Ergo- und Physiotherapeutinnen, sowie ihres Professors bestätigte sie. Denn: Der Informationsbedarf sei groß, nicht nur unter Eltern, sondern auch bei denjenigen, die Kinder in diesem Alter betreuen.

Im vergangenen Jahr schlossen die beiden ihr Studium ab und machten sich neben dem Job an die Gründung von „Gesunde Kinderwelt”. Doch ein Startup gründet sich nicht von heute auf morgen. „Während des berufsbegleitenden Studiums dachte ich, dass ich nach dem Abschluss wieder mit dem Klavierspiel anfange, doch bislang war noch keine Zeit dafür”, sagt Laura Schönberger und lacht.

Mit dem Start der eigenen Internetseite, über die Schulungen und Vorträge gebucht werden können, taten die Absolventinnen im April einen wichtigen Schritt in die Teilselbstständigkeit. Über ihre Seite gesunde-kinderwelt.de bieten die Augsburgerinnen nun Schulungen mit dem Titel „Notfälle im Kindesalter” auf Elternabenden in Kindergärten, in medizinischen Praxen oder für sonstige kleine Gruppen an. Weitere Schulungsangebote sollen folgen.


Von Michaela Strassmair
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