Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.01.2023 15:41

Altersgerecht umbauen

Maßnahmen zum altersgerechten Umbau<br> (Foto: Grafik: Schwäbisch Hall)
Maßnahmen zum altersgerechten Umbau
(Foto: Grafik: Schwäbisch Hall)
Maßnahmen zum altersgerechten Umbau
(Foto: Grafik: Schwäbisch Hall)
Maßnahmen zum altersgerechten Umbau
(Foto: Grafik: Schwäbisch Hall)
Maßnahmen zum altersgerechten Umbau
(Foto: Grafik: Schwäbisch Hall)

Der demografische Wandel schreitet voran. Experten prognostizieren, dass 2035 mehr als ein Viertel der deutschen Bevölkerung über 65 Jahre alt sein wird – 2050 sogar jeder Neunte älter als 80. Trotzdem sind bisher nur rund 1,5 Prozent der deutschen Wohnungen barrierearm. Was tun, wenn die eigene Immobilie im Alter kein selbstständiges Leben mehr ermöglicht? Thomas Billmann, Modernisierungsberater von Schwäbisch Hall, zeigt, welche Maßnahmen Immobilienbesitzer ergreifen können, um möglichst lange, sicher und komfortabel im eigenen Zuhause wohnen zu bleiben.

Immobilienbesitzern, die ihren Alltag in ihrem Zuhause nicht mehr problemlos bewältigen können, bleiben drei Möglichkeiten: verkaufen, vermieten oder umbauen. Wer sich für den Verkauf oder die Vermietung entscheidet, kann den Erlös in eine neue, altersgerechte Immobilie investieren – doch oft fällt der Abschied schwer. Mit der Vermietung der eigenen Immobilie gehen zusätzliche Pflichten einher, denen die Besitzer möglicherweise nicht mehr gewachsen sind. Wer das Eigenheim altersgerechtet umbaut, kann einen Umzug umgehen. „Ob das eigene Zuhause seniorengerecht ist, lässt sich mithilfe der Checkliste des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausfinden”, empfiehlt Thomas Billmann.

Um das eigene Zuhause barrierefreier zu gestalten, muss kein vollständiger Umbau erfolgen – kleine Maßnahmen können bereits helfen: Griffe im Bad, im Flur, an der Balkon- oder Terrassentür bieten Halt, wo er gebraucht wird. Sicherheit auf der Treppe gewährleistet ein zweiter Handlauf und ausreichend Beleuchtung. Genügend Licht schützt auch im Außenbereich vor Stolperfallen. Auch Sitzerhöhungen auf dem WC, ein Sitz in der Badewanne, ein Duschklappsitz oder die Anpassung der Höhe von Steckdosen oder Lichtschaltern können den Alltag erleichtern.

Wege zum Gebäude, Stellplätze auf dem Grundstück oder Türschwellen im Inneren lassen sich verbreitern oder ebenerdig, ohne Stufen gestalten. Dabei können feste oder mobile Rampen helfen. Beim Bodenbelag gilt: Kunststoff oder Korklinoleum statt rutschigem Laminat.

Die Klassiker des altersgerechten Umbaus sind die bodengleiche Dusche, eine Wanne mit seitlichem Einstieg oder der Treppenlift. Dagegen sind altersgerechte Assistenz- oder Smart Home-Systeme technologische Neuheiten. Mit ihnen lassen sich Türen, Fenster und Rollläden mühelos bedienen. Eine Gegensprechanlage oder ein Sturzmelder sorgen für mehr Sicherheit.

All diese Umbauvorhaben sowie Maßnahmen zum Einbruchschutz und sogar der Kauf von umgebautem, barrierefreiem Wohnraum fördert die KfW-Bank mit dem „Altersgerecht Umbauen-Kredit (159)” – einem altersunabhängigen, zinsverbilligten Darlehen bis zu 50▎000 Euro je Wohneinheit. Man sollte auch prüfen, ob weitere Maßnahmen, etwa zur Steigerung der Energieeffizienz des Gebäudes, zeitgleich angegangen werden können. Denn hierfür können ergänzende Förderprogramme genutzt werden.

Liegt ein Pflegegrad vor, bezuschusst die Pflegeversicherung jede wohnumfeldverbessernde Maßnahme mit bis zu 4000 Euro – vorausgesetzt dadurch wird die Pflege zu Hause ermöglicht oder erleichtert. Auch mit dem Bausparvertrag lassen sich entsprechende Modernisierungsmaßnahmen finanzieren. Wer die Umbaumaßnahmen selbst finanziert, kann die Investitionskosten von der Steuer absetzen. Handwerkskosten können mit bis zu 1200 Euro (20 Prozent von maximal 6000 Euro) geltend gemacht werden.

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