Seit 2001 veranstaltet der Automobil Sport Club (ASC) Bobingen das Bergrennen Mickhausen. Bis zu 20 000 Zuschauer besuchten das Spektakel am Mickhauser Berg Jahr für Jahr. Ganz nah konnten sie bei den Rennsport-, Formel-und Tourenwagen sein, die Fahrzeuge hören, riechen und sehen, während die circa 200 Fahrer aus ganz Europa das 2,2 Kilometer lange Kurvenlabyrinth auf der Kreisstraße A 16 von Mickhausen-Münster in Richtung Birkach absolvierten.
Kein Wunder, dass dieses Ereignis viel Arbeit bedeutet. Unter anderem müssen die Tribünen aufgebaut, mobile Duschen und Toiletten, Fest- und Gästezelte aufgestellt, zahlreiche Transporte bewältigt und am Freitagnachmittag die Strecke gesichert werden. Im Jahr 2016 etwa waren 20 bis 30 Helfer im Vorfeld im Einsatz, am Rennwochenende knapp 500 - Aufbau- und Reparaturteams, Zuschauermarschalls und viele andere.
2017 schien das Aus für das Bergrennen beschlossene Sache. Der bisherige Organisationsleiter Günter Hetzer gab während des Bergrennens bekannt, das Amt niederzulegen. Weitere Mitglieder des Organisationsteams zogen sich ebenfalls zurück. Unter der Leitung von Vorsitzenden Michael Kanth, Hinrich Groeneveld und Wolfgang Glas ist der Automobil Sport Club (ASC) Bobingen nun dabei, ein neues Organisationsteam zu formen und das Bergrennen 2019 vorzubereiten. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass es stattfindet”, sagt Kanth. Und: „Momentan sind wir gut aufgestellt.” Das Team besteht aus 25 Personen, die das ganze Jahr über an dem Motorsport-Ereignis arbeiten werden. Das Amt des Organisationsleiters teilen sich Kanth, Glas und Groeneveld.
Groeneveld war vor Jahren bereits Mitglied im ASC Bobingen, ehe er aus beruflichen Gründen Bobingen verlassen musste. Beim Bergrennen 2017 war er als Anwärter zum Leiter der Streckensicherung tätig. Dort stellte sich heraus, dass der 59-Jährige nun wieder beim ASC Bobingen mitmachen kann. Seit kurzem ist Groeneveld im Vorstandsrat des ADAC Südbayern. Glas ist Rennfahrer und bringt sein Wissen von anderen Rennen in die Organisation ein. „Wir wollen das Rennen nicht neu erfinden”, sagt Kanth. „Aber wir müssen das eine oder andere überprüfen.”
Als Termin für das 38. ADAC Bergrennen Mickhausen hat der ASC beim Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) das Wochenende 4. bis 6. Oktober 2019 beantragt. Mit „frischer Energie und Tatendrang” sei das Team dabei, das Rennen für das nächste Jahr „perfekt” zu organisieren. Die Vorbereitungen seien in vollem Gange. Das Bergrennen 2018 sei allerdings nicht mehr zu retten, denn: „Um die Veranstaltung in bewährter Qualität durchführen zu können, ist leider die schöpferische Pause in 2018 nötig”, erklärt der Verein auf seiner Internetseite.
Im Oktober 2019 wird also ganz Münster wieder zum Fahrerlager. „Und wir sind dankbar, dass die Einwohner so dahinter stehen.” Drei Tage lang ist Münster belegt, von Rennfahrern und deren Familien, Rennsport-Freunden und Besuchern, und die Münsterer stellen ihre Ställe, Garagen und Hofeinfahrten zur Verfügung. „Es gibt keinen Festplatz und kein Fabrikgelände”, erklärt Kanth. Doch die Anwohner versorgen die Rennfahrer und deren Familien bestens, viele Freundschaften seien so entstanden.
Um dies alles zu bewältigen, hofft der ASC auf viel Unterstützung. Geplant ist im nächsten Jahr zusätzlich ein Elektromobil-Lauf. „Wir probieren es einfach mal”, so Kanth. „Ob wir Fahrer finden, wird sich zeigen.” Mit den Lechwerken sei der ASC bereits in Kontakt. (nh)