Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.11.2023 23:00

Wer füttert die KI?

<b>KI-Experte Ron Tamerin</b> legte nach der Begrüßung durch den Fördervereins-Vorsitzenden Dr. Ralph Raßhofer (links) die Vor- und Nachteile Künstlicher Intelligenz an Beispielen dar.  (Foto: Nadine Schwaiger)
KI-Experte Ron Tamerin legte nach der Begrüßung durch den Fördervereins-Vorsitzenden Dr. Ralph Raßhofer (links) die Vor- und Nachteile Künstlicher Intelligenz an Beispielen dar. (Foto: Nadine Schwaiger)
KI-Experte Ron Tamerin legte nach der Begrüßung durch den Fördervereins-Vorsitzenden Dr. Ralph Raßhofer (links) die Vor- und Nachteile Künstlicher Intelligenz an Beispielen dar. (Foto: Nadine Schwaiger)
KI-Experte Ron Tamerin legte nach der Begrüßung durch den Fördervereins-Vorsitzenden Dr. Ralph Raßhofer (links) die Vor- und Nachteile Künstlicher Intelligenz an Beispielen dar. (Foto: Nadine Schwaiger)
KI-Experte Ron Tamerin legte nach der Begrüßung durch den Fördervereins-Vorsitzenden Dr. Ralph Raßhofer (links) die Vor- und Nachteile Künstlicher Intelligenz an Beispielen dar. (Foto: Nadine Schwaiger)

Auf eine interessante Reise in die Welt der Künstlichen Intelligenz (KI) nahm KI-Experte Ron Tamerin rund 100 Besucher in der neuen Aula des Deutschherren-Gymnasiums mit. Sie waren der Einladung des DHG-Fördervereins im Rahmen der Reihe „DHG schafft Wissen“ gefolgt.

Zunächst bekamen die Zuhörer einen Überblick über die Geschichte der Künstlichen Intelligenz seit 1950. An den von IBM entwickelten Schachcomputer Deep Blue, der 1997 zum ersten Mal eine Schachpartie gegen den amtierenden Weltmeister Garri Kasparow gewann, konnten sich sehr viele erinnern. Ron Tamerin, der Gründer vom Tamerin-Tech, der auch bei MHP Porsche den Bereich Künstliche Intelligenz leitet und vorantreibt, zeigte die rasante Entwicklung vor allem in den vergangenen drei Jahren auf. Anschließend stellte er die zahlreichen Möglichkeiten vor, die KI inzwischen bietet: angefangen vom einfachen Gestalten eines Lebenslaufs bis hin zur Durchführung von Operationen.

Tamerin ging im Speziellen auf das Tool ChatGPT ein, das im schulischen Kontext schon jetzt bei Schülern oder im Studium eine wichtige Rolle spiele. Anhand eines Rezeptes für eine Pizza aus Sand erläuterte der Referent, wie ChatGPT arbeitet, wie es im Verlauf der Aufgabe selbst lernt und was es auch an Bildern Erstaunliches generieren kann. ChatGPT gibt durchaus den Hinweis, dass eine Sandpizza nicht zum Essen gedacht ist.

Tamerins Begeisterung und Fachkenntnisse konnten die Anwesenden beim Vorstellen der Vorteile von KI lebhaft spüren: „Ich könnte mir ein modernes Leben ohne Tools wie ChatGPT kaum vorstellen, denn sie erleichtern meine Arbeit ungemein, schaffen mir mehr Zeit für wichtige Dinge im Leben und ermöglichen schnelle Erfolgserlebnisse.“ Doch bei aller Euphorie dürfe man die Nachteile nicht vergessen und solle KI mit einem gewissen Augenmaß und Weitsicht nutzen, so Tamerin. Das System sei nicht frei von Fehlinformationen und Fehlern an sich. Sehr schnell könne man vom Gebrauch abhängig werden und eigene Talente, wie beispielsweise Kreativität, Kommunikationsfähigkeit und der gesunde Menschenverstand könnten darunter leiden.

Dass das Thema bewegt, zeigten die Beiträge im Anschluss an den Vortrag. Rund 30 Minuten lang stellten die Interessierten Fragen und offenbarten dabei gleichfalls die ein oder andere Befürchtung. „Was ist mit dem Datenschutz?“ oder „Wer füttert das System und könnten wir durch falsche Informationen nicht auch manipuliert werden?“, waren Einwände des Publikums, die der KI-Experte souverän beantwortete. Er nannte Beispiele, wie bereits jetzt aktiv reagiert werde, aber auch, dass man mit sensiblen Daten sehr vorsichtig sein müsse und gab Tipps dafür.
Der große Applaus am Ende zeigte, dass der Förderverein mit diesem Thema nicht nur den Nerv der Zeit getroffen, sondern mit Ron Tamerin ebenfalls einen hervorragenden Referenten und Experten gewonnen hatte.


Verena  Heißerer
Verena Heißerer

Redakteurin

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