Ja, Katastrophe. In Australien wechseln sich mittlerweile ungekannte Hitzewellen und Überschwemmungen ab, im Sommer gab es in Pakistan den stärksten bisher bekannten Monsunregen, in den vergangenen Jahren wurden in Kanada fast 50 und in Sibirien über 30 Grad plus gemessen, Bergspitzen stürzen herab, weil das Eis fehlt, Hungersnöte durch Dürren werden globale Flüchtlingsbewegungen auslösen, das Artensterben nimmt zu - man könnte die Liste fast endlos weiterführen. Die Wahrheit müsse den Menschen schon zumutbar sein, meint Köhler, dem Alarmismus und Hysterie aber eigentlich fern liegen. Er ist Ingenieur und Wissenschaftler, hat sich im Beruf mit Dieselmotoren beschäftigt, an der Hochschule unterrichtet, Bücher veröffentlicht. Zuletzt waren die Schadstoffemissionen sein Thema. Das und die Frage einer Studentin führte ihn schließlich zum Klimawandel. Er ist ein Mann der Zahlen und Daten, der verstehen und erklären will, wie etwas funktioniert.So spricht er ruhig und sachlich, aber mit Nachdruck über das seit 50 Jahren bekannte Desaster, auf das die Welt zusteuert, und mit dem er sich seit 25 Jahren beschäftigt. Er verweist auf Fakten und Berechnungen, bezieht sich auf die Wissenschaft, die sich da praktisch zu 99 Prozent einig ist. Er macht seit 25 Jahren das, was Greta Thunberg immer wieder fordert: „Hört auf die Wissenschaften!”Ganz bewusst setzt er den Klimawandelleugnern, Verschwörungstheoretikern, Populisten, aber auch den Verharmlosern die Kraft des Arguments und der Rationalität entgegen. Deshalb hat er auch den Klimawandel-Report verfasst und online gestellt. Dort sind in 16 Kapiteln die wesentlichen Tatsachen zusammengefasst. Köhler erklärt unter anderem, was der Treibhauseffekt ist, welche Rolle beispielsweise Verkehr, Landwirtschaft und Tierhaltung spielen, welche globalen biologischen und sozialen Auswirkungen die Erderwärmung hat, warum sie zu einem massiven Artensterben führt, was Kippeffekte sind, welche Maßnahmen man ergreifen kann und vieles mehr. Im Grunde ist alles bekannt, seit langer Zeit, und doch auch wieder nicht, wie Köhler sagt.Deshalb dürfe man nicht aufgeben, das alles zu wiederholen, zu vermitteln und zu erklären. Deshalb ist der Klimareport im Ton wissenschaftlicher Nüchternheit geschrieben, aber auch in einer klaren, verständlichen und einfachen Sprache. Weil der Klimawandel jeden betrifft, soll ihn auch jeder verstehen.Mehr unter: