Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.12.2022 09:47

Wasserwerkbau im Zeitplan

Ausführlich berichtete der Vorsitzende der Magnusgruppe Rupert Reitberger bei der Verbandsversammlung jüngst im Sitzungssaal des Aichacher Rathauses über den Stand des Wasserwerk-Baus. Nach zwei Jahren Bauzeit liege man im vorgesehenen Zeitplan. Nur bei der Aufbereitung sei man in Verzug geraten, so Reitberger.

Allerdings liegen laut Reitberger einige der jüngsten Vergaben bedingt durch Preiserhöhungen erheblich über den Preisberechnungen.
Was dem Zweckverband Sorgen bereite, seien Verzögerungen bei der Lieferung von Steuerungsteilen zur Elektronik für die Wasseraufbereitung. Die fehlenden Teile kämen aus dem asiatischen Raum, das führe zu einer Verzögerung der Inbetriebnahme der neuen Wasserlieferung und auch zu der Befürchtung, dass hier mit erheblichen Nachträgen zu rechnen sei, erklärte der Verbandsvorsitzende.

Dass sich die Baumaßnahme trotz dieser jetzt erkennbaren Ausnahme insgesamt im Lot befinde, sei einem stringenten Zeitmanagement zu verdanken. Dies sei wiederum Voraussetzung für die Einhaltung der Baukosten, die laut Reitberger bisher noch im Gesamtrahmen der Kostenberechnung liegen.
Aktuell wurden Gewerke im Wert von 8,86 Millionen Euro vergeben. Der Wert der bezahlten Abschlagrechnungen beträgt 6,37 Millionen Euro. Zwar sei noch ein guter finanzieller Puffer vorhanden, der auch notwendig sei, aber zu schmelzen beginne, sagte Reitberger.
Einen Tiefschlag bedeutet für die Magnusgruppe wie auch für alle anderen Wasserversorgungsgruppen die neue Kostenwelle durch die Energieversorger. Bei der Magnusgruppe werden sich nach Berechnungen die Stromkosten verdreifachen. Bei einem Jahresbedarf von rund 630▎000 Kilowattstunden hatte die Magnusgruppe 2021 insgesamt 131▎000 Euro Stromkosten. 2023 müssen 400▎000 Euro eingeplant werden. Der Anteil der Energiekosten je 1000 Liter Trinkwasser liegt damit bei 40 Cent, die zusätzlich zu den höheren Kosten neubaubedingt kalkuliert werden müssten, rechnete der Verbandsvorsitzende vor.

Die Verbandsversammlung musste dieser Entwicklung Rechnung tragen und die Beitrags- und Gebührensatzung entsprechend anpassen: Eine Erhöhung des Wasserpreises auf 2,16 Euro je Kubikmeter wurde einstimmig beschlossen. Dies gilt für die kommenden drei Jahre. Mit einer neuen Feinkalkulation wird im Jahr 2026 gerechnet. Auch bei den Wassergästen, die sich selbst an den Investitionskosten für den Leitungsbau beteiligen müssen, wird der Wasserpreis im kommenden Jahr von 45 Cent auf 85 Cent angehoben. Dies sei eine Vorausanpassung, die im kommenden Jahr weiter vom Prüfungsverband überprüft werde.
Einstimmig wählte die Verbandsversammlung für den im vergangenen Jahr verstorbenen Zweiten Vorsitzenden Fabian Streit den Bürgermeister der Marktgemeinde Inchenhofen Anton Schoder zum weiteren gleichberechtigten Zweiten Vorsitzenden des Zweckverbandes.

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