Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.06.2015 12:00

Kühbacher Turniertage: Das Pony weist den Weg

Die schwäbische Pony-Beauftragte Sylvia Maier   freut sich mit den Ersten der E-Kombination: (von links) Theresa Albrecht (3.), Franziska Schwarz (1.) und Pascale Pia Kollmar (2.) (E-Kombination: (von links) Theresa Albrecht (3.), Franziska Schwarz (1.) und Pascale Pia Kollmar (2.))
Die schwäbische Pony-Beauftragte Sylvia Maier freut sich mit den Ersten der E-Kombination: (von links) Theresa Albrecht (3.), Franziska Schwarz (1.) und Pascale Pia Kollmar (2.) (E-Kombination: (von links) Theresa Albrecht (3.), Franziska Schwarz (1.) und Pascale Pia Kollmar (2.))
Die schwäbische Pony-Beauftragte Sylvia Maier freut sich mit den Ersten der E-Kombination: (von links) Theresa Albrecht (3.), Franziska Schwarz (1.) und Pascale Pia Kollmar (2.) (E-Kombination: (von links) Theresa Albrecht (3.), Franziska Schwarz (1.) und Pascale Pia Kollmar (2.))
Die schwäbische Pony-Beauftragte Sylvia Maier freut sich mit den Ersten der E-Kombination: (von links) Theresa Albrecht (3.), Franziska Schwarz (1.) und Pascale Pia Kollmar (2.) (E-Kombination: (von links) Theresa Albrecht (3.), Franziska Schwarz (1.) und Pascale Pia Kollmar (2.))
Die schwäbische Pony-Beauftragte Sylvia Maier freut sich mit den Ersten der E-Kombination: (von links) Theresa Albrecht (3.), Franziska Schwarz (1.) und Pascale Pia Kollmar (2.) (E-Kombination: (von links) Theresa Albrecht (3.), Franziska Schwarz (1.) und Pascale Pia Kollmar (2.))

Die zu den Kühbacher Turniertagen gekommenen Pferdesportfreunde atmeten erleichtert auf. Es hätte gerade noch gefehlt, wenn die vielgelobte Veranstaltung, die am nächsten Wochenende fortgesetzt wird, durch eine schlimme Verletzung getrübt worden wäre. Der oberste Podestplatz der schwäbischen Ponymeisterschaft im Springen der Klasse A blieb bei der Siegerehrung allerdings leer. Denn Teresa Graf (RFV Altusried) hatte diese Konkurrenz unangefochten vor Hannah Wieser (SV Holzheim) auf Cuba Libre und Tim Honold (RFV Memmingen) auf Penny Lane gewonnen.

Im vergangenen Jahr machte der Bezirk mit seiner Ponymeisterschaft erstmals Station im Kühbacher Ortsteil. „Und weil wir vom Veranstalter sowie der angenehmen und kinderfreundlichen Atmosphäre so begeistert waren, haben wir uns entschlossen, gleich wieder hierher zu gehen”, sagt die Langerringerin Sylvia Maier, Pony-Beauftragte in Schwaben. „Die RuTG ist sehr bemüht, macht gute Nachwuchsarbeit und das Beste aus ihrer Anlage”, ergänzt Sylvia Maiers Gatte Jakob, Trainer der schwäbischen Pony-Springreiter.

Der Pferdesport hat es nicht leicht in dieser Zeit. „Die Mitglieder in den Vereinen werden immer weniger, weil der Fußball alles erdrückt”, klagt Jakob Maier. Heute gehört die Reiterei zu jenen Sportarten, die praktisch nur noch bei Olympischen Spielen im Fernsehen präsent ist. „Früher hatte der Pferdesport einen ganz anderen Stellenwert”, betont Jakob Maier, „inzwischen ist er vielen zeitlich wie auch finanziell auch zu aufwändig geworden.” Die Maiers nehmen die Mühen gerne auf sich. Bis zu drei Wochenenden im Monat sind sie mit ihren drei springreitenden Kindern unterwegs, in ihrem Stall in Langerringen stehen acht Pferde und Ponys.

Die RuTG Holzburg blieb von diesem Negativtrend unberührt. 527 Starts hatten die 23 Prüfungen des ersten Wochenendes der Kühbacher Turniertage, die ganz im Zeichen der Dressur und der Ponys standen. „Damit können wir sehr zufrieden sein”, sagte die 2. RuTG-Vorsitzende Petra Jakob.

„Die Zukunft unseres Sports sind die Ponyreiter”, stellt Jakob Maier klar. Im schwäbischen Pony-Team, für das sich auch Dressur-Olympiasiegerin Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) und A-Kader-Springreiter Philipp Weishaupt (Jettingen) einsetzen, wird der Nachwuchs intensiv gefördert. „Kinder sind unsere Zukunft”, lautet das Motto des Teams, das auf einige Sponsoren zählen kann.

So lange sie nicht älter als 16 Jahre alt sind, dürfen junge Reiter auf Ponys (Widerristhöhe 1,48 Meter) Meisterschaften bestreiten. Danach müssen sie sich ihre Titelmeriten auf Großpferden verdienen. Die schwäbische Ponymeisterschaft in Großhausen wurde in den Kategorien A* (früh am Sonntagmorgen mit Stilwertung und Stechen) und A (mittags mit Fehler-/Zeitprüfung über acht Hindernissen mit neun bis zu 1,10 Meter hohen Sprüngen) absolviert. Die eher niedrige Stufe A werde gewählt, um einem größeren Feld die Teilnahme zu ermöglichen, erklärt Jakob Maier. Bei der "Bayerischen" sei die Klasse L mit bis zu 1,20 Meter hohen Hindernissen angesagt, bei der "Deutschen" die Klasse M (1,30 Meter).

Damit die Jugendlichen Erfahrung für höhere Weihen sammlen können, werden bei Ponyturnieren auch Prüfungen auf Großpferden ausgeschrieben, am Sonntag auf Gut Sedlhof in Form des Nürnberger Burgpokals. Neun Hindernisse mit zehn Sprüngen waren zu überwinden, darunter der „Liverpool”, ein überbauter künstlicher Wassergraben. Den Sieg sicherte sich Teresa Schedel (Holzgünz) vor Teresa Merk (Altusried). Die L-Springen auf Großpferd oder Pony waren durchaus anspruchsvoll. Das war nicht zuletzt dem häufigen Ungehorsam der Rösser zu entnehmen.

Am Samstag waren die Dressurkonkurrenzen über die Bühne gegangen. In der A-Dressur behauptete sich Helene Hehle (RFG Oberreute) auf Crown Bright Star, die aus Oberstaufen die weiteste Anreise (185 Kilometer) hatte.

Dr. Max Stechele, Vorsitzender der Reit- und Fahrvereine Schwabens, pries im Rahmen der Siegerehrung die RuTG Holzburg sowie Sylvia Maier und ihren Stellvertreter Robert Schedel für die vorbildliche Abwicklung der Meisterschaft. RuTG-Chefin Barbara Huber bedankte sich im Gegenzug, dass der Verband wieder den Weg „an den Rand Schwabens” gefunden habe. Wenn es nach Sylvia Maier geht, war es nicht das letzte Mal. „Uns gefällt es hier so gut, ich glaube, wir kommen nächstes Jahr wieder”, meinte sie.

Am nächsten Wochenende (Freitag bis Sonntag) geht es auf Gut Sedlhof nur ums Springreiten. Höhepunkt ist am Sonntag ein Springen der Klasse M* mit Siegerrunde. In den L-Springen geht's für Ross und Reiter über den „Liverpool”


Von Heribert Oberhauser
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