Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.11.2015 12:00

Bürgerversammlung Großhausen: Streitpunkt Kläranlage

Lotterschmid nahm noch einmal zu dem in Kühbach erhobenen Vorwurf Stellung, die Paarer, Haslangkreiter und Großhausener hätten seinerzeit die Paarer Kläranlage bezahlt und würden deshalb durch den Neubau benachteiligt. In den 80er Jahren, erklärte der Bürgermeister, seien diese Orte erstmals angeschlossen worden. Und wie jeder, der neu baut und zum ersten Mal angeschlossen wird, hätten die Betroffenen seinerzeit diese Kosten für den Anschluss bezahlen müssen.

Er erklärte außerdem, weshalb die Paarer Kläranlage von Anfang an so ausgelastet war. Sie sei für 1800 Einwohnergleichwerte errichtet worden. Als man kurz danach überlegte, in Unterbernbach ebenfalls eine Kläranlage zu bauen, habe das Wasserwirtschaftsamt zum Anschluss des Ortsteils an die Paarer Anlage geraten. „Deshalb lief sie von Anfang an am Anschlag”, erklärt Bürgermeister Lotterschmid im Gespräch mit der AICHACHER ZEITUNG.

Markus Neukäufer, der erst seit wenigen Jahren in Kühbach lebt, ging weit in die Historie der gemeindlichen Kläranlagen zurück, erklärte, welche Fehlentscheidungen aus seiner Sicht getroffen wurden - etwa der Anschluss von Firmen aus dem Kühbacher Gewerbegebiet -, hielt einen gemeinsamen Bau mit Inchenhofen für eine schlechte Idee und wollte bei der Aufrüstung der Paarer Anlage die bestehenden Becken weiter nutzen. Hans Lotterschmid widersprach dem Vorwurf, die Familie Beck-Peccoz werfe die Gemeinde nun, wo die Kühbacher Kläranlage abfinanziert sei, quasi hinaus. „Es ist genau anders”, sagt Lotterschmid im AZ-Gespräch: „Der Baron würde uns gerne behalten, aber wir wollen gehen, wenn wir neu bauen.”

Markus Neukäufer ließ über seine Vorschläge in der Versammlung auch abstimmen. Nachdem ein erster Vorstoß 16, ein zweiter nur 13 der 53 Anwesenden überzeugte, zog er eine dritte angekündigte Abstimmung zurück. Es mache den Bürgern offenbar nichts aus, so viel Geld für die Kläranlage zu bezahlen.

Lotterschmid konnte Josef Wörle beruhigen, der am Paarkanal wohnt und bei Hochwasser unter dessen Überlastung leidet. Er befürchtete, dass die neue Druckleitung nur bis zum Kanal, nicht bis zur Kläranlage gehen könnte. Das ist aber nicht der Fall.

Die nächste Bürgerversammlung findet am Donnerstag, 19. November, in Unterbernbach im Schützenheim statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Redebeitrag dauert länger als der Rechenschaftsbericht des Bürgermeisters


Von Carina Lautenbacher
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