Dort begeisterte Kaspareit von Freitag bis Sonntag 21 Kursteilnehmer im Alter zwischen 15 und 55 Jahren, die teilweise ebenfalls lange Strecken zurückgelegt hatten, um mit ihrem Pferd unter dem Profi zu trainieren. „Ich war anfangs total aufgeregt“, schildert die 15-jährige Isabella Ziegler aus Aichach ihren ersten Eindruck. „Aber dann war ich total erleichtert, als ich gesehen habe, dass Thies Kaspareit sehr nett und gar nicht streng ist. Er geht auf jeden Einzelnen ein, und ich persönlich hatte wirklich den Eindruck, dass die Stunden mich und mein Pferd ehrlich weitergebracht haben.“

Von morgens bis abends unterrichtete der „De luxe“-Reitlehrer die in Dreier- oder Vierergruppen aufgeteilten Pferdebegeisterten, deren Können querbeet von E- bis M-Niveau reichte. „Bei Lehrgängen wie diesem kann jeder mitmachen“, erklärte der Profi. „Wichtig ist mir in erster Linie, dass ich den Teilnehmern eine Idee vermitteln kann, eine Vorstellung vom richtigen Reiten, bei dem vielseitige Disziplinen, aber auch theoretisches Wissen um die Balance und die Anatomie und Physiologie des Pferdes miteinander verknüpft sind.“ Da eine solche Lehre äußerst komplex ist und nicht in der Reithalle allein an andere weitergegeben werden kann, fanden abends im Anschluss an die Übungsstunden drei theoretische Vorträge statt, in denen der Goldmedaillengewinner zusammen mit Veterinär Dr. Wolfgang Pöschl, dessen Tierarztpraxis den Wochenendreitkurs der Sonderklasse ermöglicht hatte, über die medizinischen und sportlichen Aspekte des Reitsports referierten. Doch auch die Reiter waren bei dieser Gelegenheit nochmals aktiv gefordert. Sie waren dazu eingeladen, ihren Tag Revue passieren zu lassen und zu überlegen, was von dem Gelernten umgesetzt werden konnte und was aus welchen Gründen vielleicht nicht.

So wurde der Lernerfolg gleich doppelt gesichert, die Teilnehmer waren durchwegs begeistert. „Thies Kaspareit gelingt es, jedem das Gefühl zu geben, etwas dazugelernt und sich verbessert zu haben. Wir sind sehr glücklich, ihn für diesen Lehrgang gewonnen zu haben“, fasste Barbara Leithner, die Erste Vorsitzende der Reit- und Turniergemeinschaft Holzburg von Gut Sedlhof, die Reaktionen zusammen.

Rundum war das Wochenende auf Gut Sedlhof bei guter Bewirtung und fröhlicher Stimmung also sehr gelungen, gerade auch weil es für die Teilnehmer zu den arbeitsintensivsten Tagen ihrer bisherigen reiterlichen Laufbahn zählte. „Wenn man unter so einem Profi trainiert, dann strengt man sich natürlich doppelt an und gibt alles“, lautete das zufriedene Fazit eines Teilnehmers aus Passau.