Nach wie vor kommen Flüchtlinge nach Deutschland und damit auch in den Kreis Dachau. Dabei handelt es sich neben den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine auch um Asylsuchende aus anderen Ländern, wie der Türkei, dem Jemen oder Afghanistan. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigt, dass eine Unterstützung der Ankommenden von Anfang an notwendig ist. Der Integrationslotse im Landkreis Dachau bittet daher um Mithilfe.

"Integration von Anfang an": So lautet das Ziel der Ehrenamtlichen in den Gemeinden des Landkreises. Doch derzeit wird mehr Hilfe benötigt, als von den Asyl-Helferkreisen geleistet werden kann. Bürgerinnen und Bürger, die sich ein Engagement im Bereich Integration vorstellen können, finden eine passende Aufgabe in ihrer Nähe auch in der App "FlexHero". Diese Plattform macht es möglich, Engagement-Angebote und Interessierte schnell und unkompliziert zusammen zu bringen. Der Integrationslotse Julius Fogelstaller steht für Fragen zur Verfügung, per Mail an integrationslotse@lra-dah.bayern.de oder telefonisch unter 08131/74-1875.

Seit vielen Jahren tragen die ehrenamtlichen Asyl-Helferkreise einen sehr großen Teil dazu bei, dass Integration vor Ort gelingt. Die Engagierten unterstützen die Geflüchteten neben vielen anderen Bereichen auch beim Deutsch-Lernen, bei der Integration in den Arbeitsmarkt und bei Alltagsfragen. Die Ehrenamtlichen arbeiten mit den hauptamtlichen Beraterinnen und Beratern der Caritas und des Landratsamts zusammen und haben bei Fragen mit dem Intergrationslotsen einen festen Ansprechpartner. "Dieser wichtige Ehrenamtsbereich fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt jetzt und in der Zukunft und hat deshalb eine ganz besondere Bedeutung", schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung.

Aktuell sind viele Stellen nicht besetzt. Konkret werden engagierte Bürgerinnen und Bürger für folgende Aufgaben gesucht:
• Deutschtrainer in Bergkirchen, Hebertshausen, Erdweg, Markt Indersdorf und Odelzhausen: Unterstützung beim Deutsch-Lernen; pädagogische Vorkenntnisse sind nicht unbedingt notwendig, Materialien für Deutschkurse können gestellt werden.
• (Familien-)Paten in Hebertshausen, Markt Indersdorf, Weichs, Dachau (hier aktuell im besten Fall mit türkischen Sprachkenntnissen), Röhrmoos-Schönbrunn: Patenschaften für Familien oder Einzelpersonen, längerfristige Unterstützung im Integrationsprozess mit unterschiedlichen Fragestellungen (Antragstellung bei Behörden, Anmeldung bei Schule oder Kindergarten, Begleitung zu Vereinen/Freizeitgestaltung)
• Nachhilfelehrer, Ausbildungsbegleiter für Schülerinnen und Schüler sowie Azubis in Markt Indersdorf und Weichs: Unterstützung, um vor allem sprachliche Defizite im Vergleich zu Muttersprachlern auszugleichen. So entsteht die Chance auf einen erfolgreichen Schul- oder Ausbildungsabschluss.
• Lotsen zum Thema Wohnen in Hebertshausen und Odelzhausen: Unterstützung bei der Wohnungssuche, Erstellen von Online-Bewerbungen auf Wohnungsanzeigen, Unterstützung bei der Kommunikation mit Vermietern und Behörde
• Mobilmacher in Weichs, Markt Indersdorf und Röhrmoos-Schönbrunn: Die Unterkünfte, in denen Geflüchtete untergebracht sind, liegen zum Teil relativ weit entfernt vom öffentlichen Nahverkehr oder es fährt ein Bus nur zwei Mal am Tag. Trotzdem müssen die dort Wohnenden Termine bei der Behörde oder beim Arzt wahrnehmen. Zusätzlich erschwert wird dies, wenn auch kleine Kinder involviert sind. In diesen Fällen benötigen die Geflüchteten Unterstützung von Ehrenamtlichen, die sie mit einem Auto abholen und zur nächsten Station oder bis nach Dachau mitnehmen.