Alles beginnt mit einer Arbeitsromanze. Fernfahrer Mikail lieferte Waren im Friedberger Geschäft ab, in dem Weichenberger als Verkäuferin arbeitete - zwischen den beiden funkte es. Die Dinge nahmen ihren Lauf, Natalie Weichenberger bekam ein Kind. Das Paar lebte in Mikails Wohnung bei Ansbach, nach Weichenbergers Mutterschutz wollen sie gemeinsam nach Friedberg ziehen, weil sie ihren Job wieder aufnehmen möchte. Der Plan endet jedoch vorerst im Reihenhaus von Weichenbergers Eltern.
Dort steht die 26-Jährige in der kleinen Küche. Die junge Frau mit den blonden Haaren und dem bunten Sommerschal um den Hals hält ihre Tochter im Arm. Neun Monate ist das Kind alt, gerade quengelt es ein wenig, die Zähne kommen. Ein kleines Problem, vergleicht man es mit der Geschichte ihrer Mama, die den Wohnungsbesichtigungstermin Ende Mai noch klar vor Augen sieht, das Gespräch von damals geistert noch durch ihren Kopf.