Die Vergangenheit, die nicht vergessen werden darf
Auch im Terrorstaat liebte man akribische Aktenführung. Deshalb weiß man, dass Margarete Friedrich am 15. Oktober 1942 genau um 10.21 Uhr die Fahrt von Bayreuth nach Aichach antrat. Dort musste sie in der Justizvollzugsanstalt eine anderthalbjährige Strafe absitzen. Der Vorwurf: „Verbotener Umgang mit einem Kriegsgefangenen“. Eines der unzähligen Schicksale aus der NS-Zeit, von denen immer noch zu viele unerzählt sind und die nicht vergessen werden dürfen. Renate Reckziegel, die Enkelin von Margarte Friedrich, hat die Geschichte ihrer Großmutter rekonstruiert, ein Buch darüber geschrieben, und dabei entdeckt, dass die eigentliche Geschichte wohl ein andere als die in den Akten war – und welchen Einfluss das alles auf ihr Leben hatte und hat.