Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Stadt Augsburg ehrt acht Frauen und elf Männer mit Verdienstmedaille

Axel Heller war während der Corona-Pandemie Ärztlicher Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz. Für sein Engagement erhielt er nun die Verdienstmedaille „Für Augsburg“ aus den Händen von Oberbürgermeisterin Eva Weber. (Foto: Michael Hochgemuth/Stadt Augsburg)
Axel Heller war während der Corona-Pandemie Ärztlicher Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz. Für sein Engagement erhielt er nun die Verdienstmedaille „Für Augsburg“ aus den Händen von Oberbürgermeisterin Eva Weber. (Foto: Michael Hochgemuth/Stadt Augsburg)
Axel Heller war während der Corona-Pandemie Ärztlicher Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz. Für sein Engagement erhielt er nun die Verdienstmedaille „Für Augsburg“ aus den Händen von Oberbürgermeisterin Eva Weber. (Foto: Michael Hochgemuth/Stadt Augsburg)
Axel Heller war während der Corona-Pandemie Ärztlicher Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz. Für sein Engagement erhielt er nun die Verdienstmedaille „Für Augsburg“ aus den Händen von Oberbürgermeisterin Eva Weber. (Foto: Michael Hochgemuth/Stadt Augsburg)
Axel Heller war während der Corona-Pandemie Ärztlicher Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz. Für sein Engagement erhielt er nun die Verdienstmedaille „Für Augsburg“ aus den Händen von Oberbürgermeisterin Eva Weber. (Foto: Michael Hochgemuth/Stadt Augsburg)

Die Verdienstmedaille „Für Augsburg“ erhalten Menschen, die sich um die Fuggerstadt verdient gemacht haben. Seit 1993 vergibt die Stadt diese Ehrung. Im Vorjahr fiel die Verleihung aus, weshalb Oberbürgermeisterin Eva Weber nun 19 Persönlichkeiten für die Jahre 2021 und 2022 auszeichnete. Im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses erhielten acht Frauen und elf Männer die Verdienstmedaille. Ob Flüchtlingshilfe, Erinnerungsarbeit oder medizinische Versorgung: Die Geehrten sind in vielen unterschiedlichen Bereichen engagiert.

Der Bekannteste unter den Geehrten dürfte wohl Professor Axel Heller sein, der während der Corona-Zeit häufig vor die Mikrofone der Stadt Augsburg trat und in Pressekonferenzen und Livestreams die jeweils aktuelle Lage der Pandemie erklärte. Der Anästhesist war im Frühjahr 2020 zum Ärztlichen Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz ernannt worden und verantwortete die Koordination der Patientenströme an der Uniklinik und den umliegenden Krankenhäusern.

Heller freue sich sehr über die Ehrung, sagte er. Und sie mache ihn auch ein wenig stolz, „denn das war schon eine sehr besondere Zeit”. Wenn er sich an die Pandemie-Monate zurückerinnere, dann auch daran, wie gut die Zusammenarbeit mit seinen Kollegen und den umliegenden Krankenhäusern funktioniert habe. In anderen Bundesländern hätten die Ärztlichen Leiter der Führungsgruppen Katastrophenschutz nicht selten mit Sanktionen drohen müssen, weil, so Heller, elektive Operationen weiter durchgeführt oder Patienten nicht mehr aufgenommen worden seien. „Das war in Augsburg zu keinem Zeitpunkt notwendig.”

Für seine Arbeit während der Pandemie habe die Herausforderung darin bestanden, „dass bei uns im Haus 50 Prozent der kompletten Belegung Notfälle sind – und die sind ja immer da, zu jedem Zeitpunkt”. Hinzu komme der Mangel an Pflegekräften, „der besonders auf den Intensivstationen schmerzt, da wir auch dort teilweise Betten gar nicht betreiben können”. In den ersten vier Wellen, erinnerte sich Heller, habe man insgesamt 460 Intensivverlagerungen gehabt, also intensivpflichtige Patienten, die man aufwändig in andere Häuser verlegen musste. „Es gab Kliniken, die damals kein einziges Corona-Bett mehr hatten. Ja, ich hatte damals viele unruhige Nächte.”

Die andere Seite der Medaille sei gewesen, dass man es mit einem Feind zu tun hatte, dessen Identität noch nicht lückenlos geklärt gewesen sei. „Über das Corona-Virus war anfangs noch nicht viel bekannt, und trotzdem mussten wir immer einen Tag schneller sein als das Virus.”

Für die Region sieht der Mediziner dringend Verbesserungsbedarf, was die Ausstattung mit Intensivbetten betrifft. Wo in anderen Regionen bis zu 29 Intensivbetten auf 100.000 Einwohner kommen, seien es in Schwaben gerade mal zwischen 13 und 17. „Da sind wir aufgestellt wie Rumänien. Das habe ich auch an den Bayerischen Ministerpräsidenten geschrieben”, sagte Heller.

Neben dem Mediziner erhielten die Verdienstmedaille „Für Augsburg“: Altstadtrat Heinrich Bachmann, Angela Bachmair, Nikolaus Hueck und Benigna Schönhagen von der Erinnerungswerkstatt, Michael Gebler, Thomas Hacker, Rolf Heim, Klaus Kuhn, Maria Möller, Inge Molnar, Renate Rampp, Alfred Scharpf, Ursula Schmid, Hubert Schulz, Elke Thiergärtner, Friedegard und Gerd Warkentin sowie Horst Wieser.

Die Geehrten ausgewählt hatte der Ältestenrat der Stadt Augsburg. Im Ältestenrat sitzen die Oberbürgermeisterin, die zweite Bürgermeisterin Martina Wild, der dritte Bürgermeister Bernd Kränzle sowie je ein Vertreter jeder Stadtratsfraktion. (pm/jaf)

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