Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Orkan in Aichach: umgestürzte Bäume, blockierte Straßen

<b>Der Aichacher Bauhof</b> war gestern rund um die Uhr beschäftigt. Vielerorts im Stadtgebiet hat der Sturm Bäume umgeworfen und dicke Äste abgerissen, wie etwa hier an der Mozartstraße.  (Foto: Ines Speck)
Der Aichacher Bauhof war gestern rund um die Uhr beschäftigt. Vielerorts im Stadtgebiet hat der Sturm Bäume umgeworfen und dicke Äste abgerissen, wie etwa hier an der Mozartstraße. (Foto: Ines Speck)
Der Aichacher Bauhof war gestern rund um die Uhr beschäftigt. Vielerorts im Stadtgebiet hat der Sturm Bäume umgeworfen und dicke Äste abgerissen, wie etwa hier an der Mozartstraße. (Foto: Ines Speck)
Der Aichacher Bauhof war gestern rund um die Uhr beschäftigt. Vielerorts im Stadtgebiet hat der Sturm Bäume umgeworfen und dicke Äste abgerissen, wie etwa hier an der Mozartstraße. (Foto: Ines Speck)
Der Aichacher Bauhof war gestern rund um die Uhr beschäftigt. Vielerorts im Stadtgebiet hat der Sturm Bäume umgeworfen und dicke Äste abgerissen, wie etwa hier an der Mozartstraße. (Foto: Ines Speck)

Ganz schön gekracht hat es in der Nacht zu Mittwoch nach ein paar richtig heißen Tagen. Die Wetterstation am Aichacher Schulzentrum registrierte kurz vor und kurz nach Mitternacht mehrere Orkanböen mit über 119 Kilometern pro Stunde. „Solch hohe Windgeschwindigkeiten haben wir bisher in Aichach noch nicht gemessen”, sagte dazu Wolfgang Jentsch, der die Wetterstation seit vielen Jahren betreut. Als der 2015 der Tornado über Teile des Landkreises zog, gab es die Station allerdings noch nicht. Meldungen von umgestürzten Bäumen und dadurch blockierte Straßen erreichten die Polizeidienststellen im Aichacher und Dachauer Land. Ein Überblick:

20 Einsätze aufgrund des Unwetters meldet die Polizeiinspektion Aichach. Wie Markus Bommler berichtet, handelt es sich dabei überwiegend um Einsätze, bei denen Bäume die Fahrbahn blockierten oder bedrohlich in die Fahrbahn ragten. Verletzt wurde bei den Einsätzen glücklicherweise niemand.

Leicht verletzt wurden indes ein 19-jähriger Aichacher und seine 16-jährige Beifahrerin, als ihr Auto gegen 0.15 Uhr auf Höhe Altenfurt (Schrobenhausen) in einen quer über die B 300 liegenden Baum krachte. Laut Polizei entstand am Pkw ein Schaden von 10 000 Euro. Den Baum zersägten Feuerwehrler und machten so die Fahrbahn wieder frei.

Von 17 Unwettereinsätzen in ihrem Zuständigkeitsbereich berichtet die Polizeiinspektion (PI) Friedberg: „Ununterbrochen” seien Kräfte von Polizei, Feuerwehren und Bauhof im Einsatz gewesen. Die gute Nachricht vorweg: Verletzt wurde niemand. Hauptsächlich mussten die Einsatzkräfte umgestürzte Bäume und andere Gegenstände von Fahrbahnen entfernen. Des Weiteren seien mehrere Fahrzeuge durch umgestürzte Bäume beschädigt worden. In einem Fall stürzte ein Baum auf ein fahrendes Fahrzeug. Auch hier wurde niemand verletzt. Heftiger als in der Altstadt, wo dieser Tage die „Friedberger Zeit” gefeiert wird (siehe Kasten), wütete das Unwetter rund um die Stadt. Die Aufräum- und Kehrarbeiten würden noch Tage andauern, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Friedberg.

Die Dasinger Feuerwehrler hatten gut zu tun: Sie räumten in der Nacht gleich mehrmals mehrere Äste von der Aichacher Straße. Um die Fahrbahn wieder frei zu machen, unterstützte am Morgen sogar die Friedberger Feuerwehr mit ihrer Drehleiter. In der Nähe der Freizeitanlage ist ein Baum auf einen Lastwagen gefallen.

Erste Meldungen über umgestürzte Bäume und dadurch blockierte Straßen seien bei der Polizeiinspektion Schrobenhausen kurz vor Mitternacht eingegangen, berichtet ein Sprecher dieser Dienststelle. Nahezu der gesamte Dienstbereich sei vom Unwetter getroffen worden. Auf den geparkten Wagen eines 54-Jährigen stürzte kurz nach 1 Uhr in Schrobenhausen in der Ganghoferstraße eine entwurzelte Tanne. Wie hoch der Schaden ist, müsse noch festgestellt werden, teilte die Polizei mit. Nur zehn Minuten nach diesem Vorfall erreichte die Schrobenhausener Dienststelle die Mitteilung, dass in der Riedelstraße in Karlskron ein Baum auf das abgestellte Auto eines 23-Jährigen gefallen sei. Die genaue Schadenshöhe steht noch nicht fest.

Altstadtfest geräumt

Aufgrund des Unwetters musste in Friedberg der Festbereich der „Friedberger Zeit“ kurz vor Schluss geräumt werden. Die Festbesucher, die es nicht rechtzeitig nach Hause schafften, wurden ins Pfarrzentrum und in die Schule Eisenberg gebracht. Das schnell aufkommende Unwetter verschob Stände und Buden, die teilweise sogar durch den Wind angehoben wurden. An einigen Ständen fegte der Wind die Dachplanen aus der Verankerung. Das Inventar in und an einigen Ständen wurde beschädigt, sogar Kühlschränke fielen um. Im Festgelände kippten Bänke, Bauzäune und andere Gegenstände um. Personenschäden sind bisher nicht bekannt.
Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann, der mit Veranstaltungsleiter Frank Büschel bis in die frühen Morgenstunden vor Ort war und den Notfalleinsatz begleitete, lobte das Zusammenspiel der Stadt mit den Einsatzkräften, insbesondere der Freiwilligen Feuerwehr Friedberg, die schnell vor Ort gewesen sei und erste Sicherungsmaßnahmen durchführte. Eichmann betonte, dass die Evakuierung „dringend notwendig“ gewesen sei und sprach von „Glück im Unglück“, was das Schadensausmaß und den späten Zeitpunkt des Unwetters betreffe. Die meisten Festbesucher hätten es noch rechtzeitig nach Hause geschafft, hieß es von der Stadt Friedberg.

    Ausgelöst durch das Unwetter wurden zusätzlich mehrere Fehlalarme bei Geschäften und Banken in Schrobenhausen und Karlskron. Auf dem Gelände eines Energierversorgers in Gachenbach kam es laut Polizei gar zu einem Kleinbrand, der aber von der Feuerwehr rasch gelöscht werden konnte. Auch hier müsse die Schadenshöhe noch festgestellt werden.
    Starke Unwetter sorgten in der Ingolstädter Einsatzzentrale, die zuständig ist für Oberbayern-Nord, für 346 Einsätze zwischen 23.15 Uhr und 8.15 Uhr. Hauptsächlich handelte es sich um umgestürzte Bäume und herabgefallene Äste, die teilweise Fahrbahnen blockierten und geparkte Fahrzeuge beschädigten. Auch zu Verletzten kam es: In Olching (Landkreis Fürstenfeldbruck) wurde ein Ehepaar verletzt, das in einem Wohnwagen geschlafen hatte, auf den ein Baum stürzte. Während sich die Frau selbst befreien konnte, sei der Mann eingeklemmt gewesen. Nachdem er von der Feuerwehr gerettet worden war, musste er mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden.
    Im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen/Ilm fiel großflächig der Strom aus.


    Ines Speck
    Ines Speck

    Redakteurin

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