Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.08.2023 11:46

Mühen haben sich gelohnt

<b>„Romeo und Julia“</b> mit Michael Weichenberger und Lisa Koppold in den Hauptrollen sahen sich insgesamt 7000 Zuschauerinnen und Zuschauer am Hofberg an. (Foto: Erich Hoffmann)
„Romeo und Julia“ mit Michael Weichenberger und Lisa Koppold in den Hauptrollen sahen sich insgesamt 7000 Zuschauerinnen und Zuschauer am Hofberg an. (Foto: Erich Hoffmann)
„Romeo und Julia“ mit Michael Weichenberger und Lisa Koppold in den Hauptrollen sahen sich insgesamt 7000 Zuschauerinnen und Zuschauer am Hofberg an. (Foto: Erich Hoffmann)
„Romeo und Julia“ mit Michael Weichenberger und Lisa Koppold in den Hauptrollen sahen sich insgesamt 7000 Zuschauerinnen und Zuschauer am Hofberg an. (Foto: Erich Hoffmann)
„Romeo und Julia“ mit Michael Weichenberger und Lisa Koppold in den Hauptrollen sahen sich insgesamt 7000 Zuschauerinnen und Zuschauer am Hofberg an. (Foto: Erich Hoffmann)

Auf „eine sehr harmonische und schöne Theatersaison” blickt Angelika Weiß, Vorsitzende des Hofberg-Freilichttheatervereins, laut eigener Aussage zurück. Gespielt wurde nach 20 Jahren wieder „Romeo und Julia”. Ein sehr, sehr gutes Fazit” zieht auch Franz Mair, der den Vorsitz bei den Theaterfreunden Wittelsbach innehat und heuer beim „Geisterbräu” Regie führte. Beide standen auch als Darsteller auf der Bühne.

Das Wetter hat tatsächlich mitgespielt, meist seien die Veranstaltungen gut planbar gewesen, berichtet Angelika Weiß. Zwei Aufführungen fielen wetterbedingt in Schiltberg aus. In Unterwittelsbach regnete es nur bei einer Vorstellung, da aber auch nur kurzzeitig. Ansonsten erzählt Franz Mair von „ein paar wunderbaren lauen Nächten” für das Theaterpublikum und die Mitwirkenden.

Das Hofberg-Freilichttheater blickt auf 14 Aufführungen mit insgesamt über 7000 Zuschauerinnen und Zuschauern zurück. Vor zwei Jahrzehnten sahen 15 000 Gäste „Romeo und Julia”, der bisherige Besucherrekord auf dem Hofberg. In der Kulturbranche sind die Besucherzahlen nach Corona dem Vernehmen allgemein reduziert, von 30 bis 50 Prozent Verlust an Publikum ist die Rede. Angesichts dieser Entwicklung sind die Schiltberger Theaterleute sehr zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir können uns nicht erklären, warum nie ausverkauft war, es gab nur positive Rückmeldungen”, sagt Angelika Weiß. Am Hofberg finden je Aufführung 1000 Zuschauer Platz.

900 Stunden für den Bühnenbau

In Unterwittelsbach konnten gleichzeitig 280 Gäste das Stück verfolgen. 2300 kamen insgesamt zu den neun Aufführungen, damit waren es nur 200 weniger als maximal möglich.

Über eine „ganz tolle Gemeinschaft” unter den Schiltberger Theatermachern freut sich die Vorsitzende Angelika Weiß. Obwohl man aufgrund von Corona „in einen Dornröschen-Schlaf verfallen” sei, habe man sich schnell wieder an das hohe Arbeitspensum gewohnt. 20 Darstellerinnen und Darsteller sowie 50 Statisten waren auf der Bühne zu sehen, knapp 100 Beteiligte waren es, wenn man die vielen Verantwortlichen und Helfer hinter der Bühne mitzählt. Seit Februar haben Darsteller mit Sprechrollen jedes Wochenende von Freitag bis Sonntag mit dem Regisseur geprobt, berichtet Weiß, die selbst als Gräfin in einer Statistenrolle auf der Bühne stand. Wie viele anderen aus dem Hofberg-Ensemble ist sie praktisch ins Theaterspiel hineingeboren, „vom Opa bis zur Enkelin” wird in ihrer Familie gespielt.

Franz Mair war Regisseur und Darsteller zugleich. Sechs Jahre hat das Ensemble der Theaterfreunde Wittelsbach vor dieser Saison nicht mehr gespielt, erzählt er. Dennoch standen nun insgesamt 35 Akteure auf der Bühne, davon 25 mit Sprechrollen, rund 15 engagierten sich hinter der Bühne beim Catering, bei der Maske oder an der Technik. Seit Januar wurde einmal wöchentlich geprobt, ab Ostern dann sogar drei- bis viermal in der Woche. 900 Stunden investierten die Theaterfreunde Wittelsbach ab Ostern in den Bühnenbau.

Ausgerechnet am Tag der Filmaufnahmen fürs Ensemble kam es in Schiltberg zu einem Stromausfall, „tragisch” nennt das die Vorsitzende des Hofberg Freilichttheatervereins. Alle Mikrofone seien ausgefallen, die Aufgangsbeleuchtung ging zwei Tage lang nicht, eine Notbeleuchtung war nötig. Das seien ganz aufregende Ereignisse, die man gemeinsam mit dem Publikum meistere, sagt Weiß.

Die Finanzen für die Saison 2023 sind noch nicht endgültig abgerechnet. Man hoffe, keinen Verlust gemacht zu haben, heißt es aus Schiltberg. „Auf jeden Fall im Plus” sind die Unterwittelsbacher, denkt Franz Mair. Es gehe hierbei nicht um einen Gewinn, sondern um die Deckung der Kosten und Investitionen, erklärt er. Zu jeder Saison werde in neue Technik, zum Beispiel in Form von Mikrofonen, investiert.

Sowohl in Schiltberg als auch in Unterwittelsbach wollen die Ensembles ihren Rhythmus überdenken und anpassen. Unter anderem, um sich nicht mehr in die Quere zu kommen, auch wenn beide Seiten bestätigen, dass dies heuer kein Problem dargestellt habe. In Schiltberg prüft man den Drei-Jahres-Rhytmus, erläutert Angelika Weiß auf Nachfrage unserer Zeitung, in Unterwittelsbach will man in zwei Jahren wieder auf der Bühne stehen, wie Franz Mair berichtet.


Nayra Weber
Nayra Weber

Redakteurin

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